Der Verein LaufKultur in Beelitz organisiert im Verbund mit Berliner und Brandenburger Leichtathleten sowie unterstützt von der Gemeinde Grünheide alljährlich Ende März im Ortsteil Störitz zwei Laufveranstaltungen, darunter den unter Ultra-Läufern legendären 100-Kilometer-Lauf von Grünheide. Zum Stand der Vorbereitungen sprach Anke Beißer für GiB mit dem Berliner Helge Ziems (Laufclub Ron Hill), langjähriges Mitglied im Organisations-Team und selbst aktiver Läufer.
Herr Ziems, wann startet die Veranstaltung und welche Laufstrecken sind im Angebot?
Helge Ziems: Am 23. März, ab 6.30 Uhr, geht es im Feriencamp Störitzland im wahrsten Wortsinn wieder rund. Dann wird hier das Doppel ausgetragen – der XLIII. Internationale Lauf ,,100 Kilometer von Grünheide“ und die mittlerweile 9. Auflage des Störitzsee-Laufes. Beim Langstreckenlauf geht es, wie den Name verrät, traditionell über die 100 Kilometer, zudem über die halbe Distanz sowie über 12 Stunden, also eine freie Distanz.
Und was erwartet die Störitzsee-Läufer?
Sie nehmen zwei, fünf oder zehn Kilometer unter die Füße. Das ist ein Angebot, das sich ausdrücklich auch an Anfänger richtet. Sie starten natürlich auch etwas später, nämlich ab 11 Uhr.
Trotzdem ist es nicht nur ein Volkslauf …
Er hat durchaus seine Wertigkeit, denn er ist der zweite von 15 Läufen im Brandenburger Läufer-Cup 2024 und geht wie zum Beispiel Veranstaltungen in Potsdam, Lychen, Luckenwalde, Nauen und Bad Wilsnack in die Cup-Wertung ein.
Laufen alle Teilnehmer, die beim langen Kanten wie beim kurzen, die gleiche Strecke?
Ja, und da kommen wir zum wortwörtlichen Runden drehen. Bis auf die Zwei-Kilometer-Distanz geht es nämlich über einen abwechslungsreichen Fünf-Kilometer-Rundkurs. Für diesen liegt sogar ein Streckenzertifikat des Leichtathletikverbandes vor, so dass die erzielten Ergebnisse Eingang in Bestenlisten finden können. Das Schöne für die Langstreckler ist, dass ihr Lauf nach viereinhalb Stunden zwischenzeitlich etwas Abwechslung erfährt. Denn dann teilen sie sich die Runde mit den Kurzstrecklern für zumindest ein bis zwei Runden.
Wie sieht es bei den Anmeldungen aus?
Anfangs ist der Eingang etwas schleppend gewesen. Erfahrungsgemäß hat sich das kurz vor Ablauf der Meldefrist geändert. Trotzdem ist die Grünheider Laufveranstaltung eher klein und fein und fern von einem Massen-Event. Nachmeldungen sind indes am Lauftag noch vor Ort möglich – wie üblich allerdings mit einer etwas erhöhten Startgebühr. Auf alle Fälle sind wir tatsächlich wieder international. Denn gleich zu Beginn hatte sich ein Starter aus Polen und einer aus Großbritannien angemeldet.
So ein Wettkampf bringt ein hohes Maß an Organisation mit sich und lässt sich nicht ohne Helfer umsetzen. Wie ist es auf dem Gebiet bestellt?
Grünheides Bürgermeister Arne Christiani, unser Schirmherr, und seine Ämter unterstützen uns seit vielen Jahren. Ebenso die Freiwillige Feuerwehr, die bei der Streckenabsicherung hilft. Zudem haben wir mit dem Störitzland, deren Geschäftsführerin Franka Gollub und ihrem Team zuverlässige Partner gefunden.
Aber ohne freiwillige Helfer geht es trotzdem nicht …
Wir freuen uns natürlich über jede helfende Hand, zum Beispiel an den Verpflegungsstellen. Meldungen dazu und sonstige Anfragen bitte an Gert Schlarbaum, den Gesamtleiter, richten unter Telefon 033204 61649 oder per E-Mail gesch45@gmx.de.
Stichwort Läuferversorgung, wie sieht diese aus?
Wir richten wie gewohnt zwei Wasser-, unserer „Tank“-Stellen ein, also jeweils eine nach 2,5 Kilometern. Nach Abschluss jeder Runde stehen vor allem für die Teilnehmer am Langstreckenlauf Bananen, Äpfel, Rosinen, Kekse, Cola, Salz, Brot, Schmalzbrot, Schokolade, Haferschleim zur Verfügung. Auf einem extra Tisch können die Athleten zudem ihre Eigenverpflegung abstellen – für viele Langstreckler willkommen und für manch einen unerlässlich.
Sie sprachen anfangs vom XVIII., also 43. Lauf über die 100 Kilometer von Grünheide, aber erst den 9. Störitz-Lauf. Heißt, die Langstreckler waren nicht immer an dem Standort zu Gast?
Tatsächlich angefangen hat alles offiziell 1977 in Klein Wall. Damals waren Ultra-Läufe in der DDR verpönt, was ihnen aber eine besondere Faszination verlieh. Und so etablierte sich das Grünheider Angebot in der Szene. 1986 bis 1988 musste ebenso pausiert werden wie 1991. Ab 1992 genoss die Veranstaltung ,,Gastrecht“ im Bundesleistungszentrum Kienbaum, also im Olympischen und Paralympischen Trainingszentrum, wie es heute heißt. 2015 wurde dann das Störitzland Dreh- und Angelpunkt des Rennens. Nur 2020, zur eigentlich 40. und damit einer Jubiläumsausgabe, musste es wegen der kurz zuvor eingetretenen Pandemie pausieren.