Aufhübschen statt Chillen – Schönheitskur für den Grünheider Jugendclub

Der Januar wird im Jugendclub von Grünheide gern dafür genutzt, ihn einer Schönheitskur zu unterziehen. Heißt, das Jahr über werden Veränderungswünsche gesammelt, ihre Umsetzbarkeit geprüft, die notwendigen Vorarbeiten geleistet und dann, zu Jahresbeginn, Nägel mit Köpfen gemacht. So ist es auch diesmal wieder in dem Domizil im Robert-Havemann-Klubhaus gewesen.

Gemanagt hat das diesmal Felix Jahnke, gerade mit der Ausbildung zum staatlich geprüften Erzieher fertig geworden, nun zweiter Jugendkoordinator von Grünheide somit vom Azubi zum Angestellten der Gemeindeverwaltung gewechselt. Tatkräftig unterstützt wurde der 23-Jährige von Niklas Raguse (22), der im Rahmen seiner Ausbildung zum Erzieher ein mehrwöchiges Praktikum in der Jugendarbeit absolviert.

Nah am Original: der frisch renovierte und neu ausgestattete Fitnessraum 

Auf besagter Wunschliste ganz oben stand der „Pumper-Raum“, in dem fleißig die Eisen gestemmt werden. Eine Stange für Klimmzüge, eine Sprossenwand und neue Gewichte laden nun zum Schwitzen ein. Der Raum wurde gemalert, mit neuem Fußbodenbelag versehen und eine erste Spiegelwand angebracht. „Die anderen Wände sollen auch noch Spiegel bekommen, wie im richtigen Fitnessstudio“, freut sich Jahnke über die deutlich verbesserten Bedingungen für den Sport im Club. Jedoch wird das noch eine Weile dauern. Spiegel sind teuer und auch ausrangierte nicht so leicht zu bekommen.

Neue Mucki-Bude: Der Fitness-Raum für die "Pumper" ist frisch renoviert. Ein Wunsch bleibt bisher noch auf der Liste: eine weitere Spiegelwand. Foto: Anke Beißer
Neue Mucki-Bude: Der Fitness-Raum für die „Pumper“ ist frisch renoviert. Ein Wunsch bleibt bisher noch auf der Liste: eine weitere Spiegelwand. Foto: Anke Beißer

Für Felix Jahnke das Beste an der Sache: „So viele Clubgänger haben mit zugepackt. Wir hatten viele helfende Hände.“ Andererseits sei das nicht wirklich eine Überraschung gewesen, denn der Ort habe sich längst als ein sehr lebendiger Treffpunkt etabliert. Der Koordinator sprich von bis zu 50 regelmäßigen Clubgängern, die sich zwar, schon allein wegen des Jugendschutzes, in zwei Altersklassen teilen – die 13- bis 16-Jährigen, die bis 18 Uhr bleiben dürfen und die älteren Besucher –, aber durchaus auch gemeinsam agieren. „Das durchmischt sich und funktioniert gut miteinander.“ Das habe sich auch bei der Renovierung gezeigt, bei der nicht nur die Großen, sondern auch die Jüngeren mit zugepackt haben. „Jeder so, wie er konnte.“ Letztere haben im Clubraum kräftig mitgemischt. Den ziert jetzt zum Beispiel eine Ball-Wand. Dafür wurden Halterungen an die Wand geschraubt. „Gebohrt haben die Großen, die Markierung für die Löcher haben die Jüngeren angezeichnet“, nennt Felix Jahnke ein Beispiel für die Teamarbeit. Zudem war eine Pinnwand für die Geburtstagskinder gewünscht und ein Regal für die Pokale. Von denen gibt es einige: Fußball, Tischtennis, Volleyball, Billard, Fifa-Turnier und mehr.

Tolles Geschenk: Tischkicker Nummer zwei

Aber nicht nur die Runderneuerung hat in den letzten Tagen für Freude gesorgt. Der Club bekam zudem einen weiteren Tischkicker geschenkt. „Den bisherigen, der etwas robuster ist, können wir dann im Sommer rausbringen und draußen nutzen“, kündigt der Jugendkoordinator an.

Nachdem die Renovierung abgeschlossen ist, alle „Gesperrt-Schilder“ entfernt sind, kann der Club im Robert-Havemann-Haus wieder in all seinen Facetten genutzt werden. Mittwoch und Donnerstag steht er von 15 bis 20 Uhr offen, betreut durch die Jugendkoordinatoren. An den anderen Tagen kann er als selbst geführter Jugendraum aufgesucht werden, wenn einer der ausgebildeten „Juleicas“ – Jugendliche mit der Jugendleiter-Card – vor Ort ist. „Wir haben eine Reihe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die bereit und in der Lage sind, Verantwortung zu tragen, deshalb auch einen Schlüssel haben und in Rücksprache mit der Jugendkoordination den Club öffnen dürfen.“ Dieses Prinzip hat der leitende Jugendkoordinator, Martin Wiegold, über Jahre behutsam aufgebaut und es habe sich bewährt. So wie in Grünheide soll es auch mehr und mehr in den anderen Clubs zum Tragen kommen. (Anke Beißer)

In der Gemeinde Grünheide gibt es fünf Treffpunkte.
Öffnungszeiten:
Grünheide: Mittwoch und Donnerstag 15 bis 20 Uhr
Hangelsberg: Montag und Mittwoch von 16 bis 19 Uhr, Freitag von 17 bis 22 Uhr
Kienbaum: Montag und Mittwoch 15 bis 18 Uhr
Die Clubs in Spreeau und Kagel können unter ehrenamtlicher Aufsicht (mit Juleica-Ausbildung) als selbst geführter Jugendraum genutzt werde. Das gilt für die anderen Treffpunkte außerhalb der Öffnungszeiten ebenso. Jeweils in Absprache mit der Jugendkoordination.