Sie hat in Grünheide eine sehr lange Tradition: die Baby-Begrüßung. Angefangen mit einem Willkommensgruß hatte bereits Lieselotte Fitzke als Bürgermeisterin im Ortsteil Grünheide. Ihr war diese persönliche Geste eine Herzensangelegenheit. Das Lokale Bündnis für Familie hat dann den Brauch 2008 unter seine Regie genommen. Bis 2019 wurde versucht, allen Neugeborenen ein kleines Präsent in ihrem Zuhause zu übergeben. Mit der immer stärkeren Etablierung des Eltern-Kind-Zentrums (EKZ) und der hohen Geburtenanzahl wurde seither eine anderes Format an den Start gebracht. „Wir hatten die Idee, die Neugeborenen mit ihren Eltern ins EKZ einzuladen, um sie mit anderen Eltern zusammen zu bringen und auch gleich zu zeigen, was wir alles anzubieten haben“, erinnert sich Anne-Kathrin Rochow. Die neue Amtsleiterin für Familie war damals Koordinatorin des Lokalen Bündnis für Familie und hat eng mit dem EKZ, das inzwischen zum Familienzentrum angewachsen ist, zusammengearbeitet.
Seitdem erhalten die Neuankömmlinge eine persönliche Einladung zur Baby-Begrüßung in ihren Briefkasten. Das Treffen wird je nach Geburtenzahl zwei- bis viermal im Jahr organisiert. Sollten die Familien an ihrem Termin verhindert sein, erhalten sie eine zweite Einladung zur nächsten Veranstaltung. „Und wenn es gar nicht klappt, können sie sich ihr kleines Paket auch im Familienzentrum auf dem Löcknitzcampus abholen“, sagt die Amtsleiterin. So haben die Familien die Möglichkeit, sich die Angebote vor Ort anzuschauen und gleichzeitig in entspannter Atmosphäre mit anderen Familien und den hiesigen Fachkräften ins Gespräch zu kommen, Kontakte zu knüpfen.
Für die Mitarbeiter des Zentrums hat das den Vorteil, nicht mehr zu jedem Einzelnen zu fahren und nun mehr Zeit fürs Kennenlernen zu haben. „Neben dem Alltags-Plausch können die Familien Fragen stellen, wir können Hilfestellungen und Beratung anbieten oder einfach über die Möglichkeiten in Grünheide informieren“, lobt Anne-Kathrin-Rochow die Vorzüge des Treffens. Etwa zwei Drittel der angeschrieben Eltern nehmen die Einladung an.
Grünheider Lätzchen darf nicht fehlen
Die Babypäckchen, welche bei der Begrüßung verteilt werden, sind mit verschiedenen wichtigen und schönen Dingen gefüllt: Neben einer Grußkarte vom Bürgermeister liegen Informationsmaterialien für Eltern bei. Es gibt für die „Kleckermäulchen“ ein Grünheider Lätzchen sowie die eine oder andere Kleinigkeit von Bündnispartnern des Lokalen Bündnisses. Und etwas zum Spielen, beigesteuert vom Lokalen Bündnis und vom Eltern-Kind-Zentrum, ist für die Neuankömmlinge natürlich auch dabei.
Grünheider Angebote kommen bei Eltern gut an
Am Freitag (17. November) war es wieder so weit. Heike Falk und Franziska Lubkoll hatten die Kaffeetafel im Familienzentrum gedeckt und den großen Spielteppich ausgerollt. Ein Dutzend Mütter und Väter waren mit ihren Babys der Einladung gefolgt. Manch einer war zum ersten Mal in der Grünheider Einrichtung, andere kennen sie schon vom FamilienKaffee, von Sportangeboten oder sogar der Babybegrüßung der großen Geschwister ihrer Neuankömmlinge her. Die Runde lobte das Angebot. Die Frage, ob Grünheide ein guter Ort für junge Familien ist, wurde einhellig mit „ja“ beantwortet. Zu den positiven Argumenten zählten neben der Sicherheit, die vielen Angebote für die Freizeitgestaltung sowie die gute Anbindung nach Berlin. Und einige Eltern kündigten bei der Verabschiedung an, gern wieder ins Eltern-Kind-Zentrum zu kommen.
In Grünheide wurden in diesem Jahr bisher die Geburt von 31 Kindern gemeldet, 2022 waren es 42, 2021 wurden 57 registriert und 2020 sogar 64 – quasi doppelt so viele wie 2023. (Anke Beißer)