Bündnispartner des Monats Juli: Heimatverein Grünheide

Das Lokale Bündnis für Familie – die FamilienBande – engagiert sich seit 2008 für die Familienfreundlichkeit in der Gemeinde Grünheide. Über die Jahre wurde inzwischen mit mehr als 75 Partnern eine Kooperation geschlossen, die das Bündnis bunt und lebendig machen. „Grünheide im Blick“ stellt allmonatlich einen dieser Partner vor. lm Monat Juli 2024 ist es der Heimatverein Grünheide.

Steckbrief

Name:
Heimatverein Grünheide (Mark) e.V.

Vorsitz/Vorstand:
Lothar Runge
Gerda Pfennig (1. Stellv.)
Thomas Wötzel (2. Stellv.)
Albrecht Köhler (Kassenwart)

Kontakt:
Adresse:
c./o. Lothar Runge
15537 Grünheide
Löcknitzstraße 8
Telefon:
03362 6189
03362 4891
E-Mail:
heimatverein-gruenheide@web.de

Internet:
heimatverein-gruenheide.de

Mitgliederzahl:
70 (37 bis 102 Jahre)

Ehrenmitglieder:
Gerda Pfennig
Werner Hein †
Günther Wroblewski †

Auf Initiative von Lieselotte Fitzke wurde am 15. Februar 1994 der Orts-und Heimatverein, heute Heimatverein Grünheide (Mark) e.V., gegründet. Von den 22 Gründungsmitgliedern gehören aktuell noch 12 dem Verein an: Lieselotte Fitzke, Hannelore Hein, Gerda Pfennig, Heidrun und Lothar Runge, Reinhard Große, Bernd Obst, Inge und Heinz Friedrich, Marion und Uwe Friedrich sowie Horst Helmich. Der erste Vorsitzende war Hans Fielitz, der 1995 von Werner Hein abgelöst wurde. Nach zehn Jahren übernahm 2005 Lothar Runge den Vorsitz und hat das Amt bis heute inne.

Zu den Vereinsaktivitäten zählen im Kern die Aufbewahrung und Fortführung der Ortschronik von Ernst Tackmann und Siegfried Niedzballa. Dazu gehören Nachforschungen in den Archiven, die Befragung von älteren Mitbürgern und Zeitzeugen. Der Heimatforscher Günter Kuhnert trug bis zu seinem Tod einen großen Beitrag zur geschichtlichen Aufarbeitung bei. Durch den Heimatverein entstanden sechs Grünheider Hefte mit Texten zur Ortsgeschichte. Sie widmeten sich den Themen „300 Jahre Grünheider Schulgeschichte“, „Geschichte, historische Punkte und Ausflugsempfehlungen“, „Grünheide 1922 bis 1987“/„Grünheider Sagen“, „Grünheide – seine Entstehungsgeschichte“, „Grünheide unterm Hakenkreuz“/„Die Ersten Jahre der Nachkriegszeit“ und „Grünheide im Zeitalter des Sozialismus/40 Jahre DDR Grünheide und die Staatssicherheit“. An der Erarbeitung der Hefte waren besonders Walter Märtins und Lothar Runge beteiligt, bei Heft 2 zudem Reinhard Große und bei Heft 6 Ulrich Kohlmann.

Dauerausstellung und mehr im Robert-Havemann-Klubhaus 

Mit der Ausstellung zur Schulgeschichte 2006 im Robert-Havemann-Klubhaus begann dort die ständige Präsenz des Vereins. Ein Jahr später wurde im Rahmen des Grünheider Heimatfestes die Heimatstube mit einer Dauerausstellung eröffnet. Sie umfasst Informationen zu ortsprägenden Themen wie Schiffbau, Fischerei, Feuerwehr und Schule. Seit der Sanierung des Robert-Havemann-Klubhauses (2011) steht dem Verein mit den Räumen im Obergeschoss deutlich mehr Platz für sein Arbeit, Ausstellungen und Veranstaltungen zur Verfügung.

Hier wurden zwei heimatgeschichtliche Ausstellungsräume eingerichtet. Mit Hilfe von Dr. Berndt Ehrhardt wurde zudem ein dritter Raum mit 29 Gemälden (zum Teil Spenden einer Berlinerin) und persönlichen Gegenständen sowie Schriften von Max Degebrodt (1885 bis 1976) bestückt. So entstand das Degebrodt-Zimmer, das an den Landschaftsmaler des deutschen Spät-Impressionismus erinnert, der 1920 bis 1945 in Grünheide gelebt hat. Es wird auch als Vortragraum genutzt. Von 2011 bis 2019 entstanden neun dreidimensionale Miniaturen ortsgeschichtlich relevanter Bauten und Gebäudeensembles. Die Nachbildungen zeigen den Altbuchhorster Marksprudel, die ersten Ansiedlungen in Grünheide von 1662 – 1784, die Fangschleuse, die Polizeischule für Hundewesen, den Bahnhof Fangschleuse, das Haus Charlottenstraße 8 um 1985, ein Fachwerkhaus, die Kurfürst-Joachim-Straße um 1910 und das Bootshaus am Peetzsee. Letzteres ist eine Dauerleihgabe vom Wassersportverein IG Bootshaus am Peetzsee.

Individuelle Führung und Vorträge zu Wunschthema

Im Laufe der Jahre hat der Umfang der ständigen Ausstellung kontinuierlich zugenommen. Immer mehr Themen, wie Sport, Tourismus, Gaststätten, Straßen und Wege, Verkehrsanbindungen, Brücken, Boden und Gewässer, Kirchliche Einrichtungen, Kindereinrichtungen, Alte Ansichten, Veränderungen nach der Wiedervereinigung, Persönlichkeiten, Grünheides vergessene Lager, Kommunalwahlen und kommunale politische Ereignisse, wurden aufgearbeitet. Hinzu kommt die aufopfernde Arbeit der Ahnenforschung von Petra Lindner, dank derer es ein umfangreiches Personenregister, ein Ortsfamilienbuch für Grünheide gibt. Besuchern der Heimatstube wird die Ausstellung bei Führungen erklärt. Zudem ist die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und den Schulen des Ortes – sowohl der Grundschule als auch der weiterführenden Schulen – ist fester Bestandteil des Vereinslebens. Für angemeldete Gruppen gibt es individuelle Führungen und auf Wunsch spezielle Vorträge. So wurde kürzlich für Gäste aus dem Bundeswehr Sozialwerk eine Rundfahrt durch Grünheide organisiert, die auch das Interesse der Awo-Ortsgruppe geweckt hat.

Fester Bestandteil des Vereinslebens sind die monatlichen Veranstaltungen ganz unterschiedlicher Ausrichtung. Dazu gehören Dia-Vorträge, Videos über Grünheide, Buchlesungen, Sonderausstellungen, Vorträge von Gastreferenten und Reiseberichte, hier besonders von Gründungsmitglied Bernd Obst. Außerdem werden für die Mitglieder jährlich ein bis zwei gemeinsame Ausflüge angeboten. Anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Vereins steht in diesem Jahr eine Schifffahrt von Brandenburg nach Grünheide im Kalender.

Verein hofft auf Verjüngung

„Der Heimatverein ist offen für alles und erfreut sich einer aktiven Beteiligung“, sagt der Vorsitzende Lothar Runge. „Wir sehen aber auch die Generationsprobleme und hoffen weiter auf eine Verjüngung.“ Zudem hegt der Verein seit langem einen Wunsch: einen Fahrstuhl, der jene Gäste und Vereinsmitglieder, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, in die obere Etage bringt. (Anke Beißer)

Ausstellungen:
2011
Sanierung der Heimatstube und Tafeln zur Heimatgeschichte; Max-Degebrodt-Zimmer mit Gemälde-Dauerausstellung
2012
Tafel Freiwillige Feuerwehr; Neugestaltung mehrerer Tafeln (Schifffahrt, Fischer)
2013
Grünheides vergessene Lager
Wappentier von Grünheide
Zeitweilige Ausstellung der Akademie der Künste
„Georg Kaiser – Kunst und Leben“
2014
Neugestaltung von Tafeln; Modell Polizeihundeschule
Gemäldeausstellung des Kunstvereins „Elisabeth Voigt“
2015
Neues in der Heimatstube „ 25 Jahre Grünheide nach der Wende 1990 bis 2015“
2016
Sonderausstellung von und mit Gerald Lindner „Wenn Wasser weinen…“
2017
Sonderausstellung von Bildern von Petra Rudolph (wegen Brandschutzproblemen ausgefallen)
2018
Neugestaltung von Teilen der Ausstellung und neue Modelle
2022
Erweiterung Dauerausstellung zu Persönlichkeiten
2023
Sonderausstellungen
„Die Harmonie der Dinge“ Malerei, Objekte, Videos von Gerald Lindner
2024
Fotoausstellung von Bernd Flister „Grünheide und andere Augenblicke“ (6. bis 20. Juli)

Öffnungszeiten der Heimatstube: mittwochs und sonntags von 14 bis 16 Uhr sowie nach Vereinbarung