Fast 700 Stunden den Strand und den Peetzsee im Blick

Die neue Wache für die Rettungsschwimmer am Peetzsee war zwar 2022 fertig gestellt und eingeweiht worden. Da dies aber mit dem Saisonausklang zusammenfiel, konnte das Domizil erst 2023 auf Herz und Nieren geprüft werden. Inzwischen ist der Strand längst wieder verwaist – zumindest was die Badegäste und ihre Bewacher anbelangt. Eine kleine Rückschau lenkt den Blick auf die sonnigen, wohlig warmen Zeiten an dem beliebten Erholungsplätzchen.

Ihr neues Domizil hatte der Kreisverband Oder-Spree der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Anfang Mai mit Leben erfüllt, als es noch niemanden so recht ins sehr kühle Nass zog. Der Trupp richtete sich jedoch ein, verankerte – in wärmende Neoprenanzüge gehüllt – die Markierung des Nichtschwimmerbereichs und war somit bereit für die Badesaison. Diese wurde bis Ende September in insgesamt knapp 700 Stunden durch die DLRG abgesichert. Wie Sprecherin Dajana Runge auf Anfrage erklärt, zählten dazu nicht nur die Wochenend-Einsätze, sondern auch die Begleitung des ersten Grünheider Schultriathlons sowie die Ausbildung des Jugend-Einsatz-Teams – also die Nachwuchs-Retter im Alter von 12 bis 18 Jahren. Auch dabei bietet das neue Domizil, zum Beispiel bei den Erste-Hilfe-Lektionen, jetzt beste Voraussetzungen.

Rettungsschwimmer loben Vorzüge des neuen Domizils

Für die Rettungsschwimmer ist die Wache zweifelsohne ein definitiv besserer Ort als zuvor. Zu den Vorzügen gegenüber dem abgerissenen maroden DDR-Bungalow zählt, dass es neben einem Aufenthaltsraum, einem Lager, einem Sanitärbereich und einer Teeküche auch einen separaten Sanitätsraum gibt. Die Gemeinde Grünheide hat in die Station, eine angeschlossenen öffentliche Toilette sowie die Aufwertung des Umfeldes rund 350.000 Euro investiert – ein Großteil der Kosten konnte dabei über Fördermittel gedeckt werden. „Der eigene Sanitärtrakt ist super, ebenso froh sind wir über die nun vorhandenen Lagermöglichkeiten für unser Equipment. Und die befestigte Terrasse mit Sonnensegel ist im Sommer unbezahlbar“, lobt Dajana Runge.

Plaster kleben, Insektenstiche kühlen, Präventionsarbeit leisten

Was die Einsätze anbelangt, habe es in der zurückliegenden Saison keine größeren Unfälle gegeben. „Die einzige Ausnahme war eine Oberarmfraktur, die am Strand beim Spielen passiert ist. Da wurde auch der Rettungsdienst hinzu gerufen“, sagt die DLRG-Sprecherin. Ansonsten habe sich der Bedarf aufs Pflasterkleben, Kühlung bei Insektenstichen sowie Präventionsarbeit beschränkt.

Und was den Vandalismus anbelangt, der war leider gleich zu Beginn ein Thema gewesen.  Aus der öffentlichen Toilette wurden kurz nach der Fertigstellung Heizkörper entwendet. Im Sommer gab es Schmierereien, und auf der Terrasse hatten wohl Jugendliche gegrillt und Brandspuren hinterlassen. „Das ist immer ärgerlich, aber zum Glück ist nichts Schlimmes passiert“, fasst Dajana Runge zusammen.

Kaum zu halten: Das starke Gefälle macht es den Strandmatten schwer, ihren Zweck zu erfüllen. Foto: Anke Beißer
Kaum zu halten: Das starke Gefälle macht es den Strandmatten schwer, ihren Zweck zu erfüllen. Foto: Anke Beißer

Nun also herrscht Winterruhe für die Wache. Auch die Toiletten sind wieder verschlossen. Was noch einmal näher betrachtet werden muss, sind die beiden Treppen im oberen Teil des Hanges und deren Übergang zum Strand. Das hat Bauamtsmitarbeiterin Pauline Biedenweg auf Nachfrage bestätigt. Das Problem: Weil das Gelände so abschüssig ist, lässt sich das Material am Fuß der Treppen kaum halten. Um hier für Stabilität zu sorgen, waren nach dem Vorbild der Ostseestrände Matten eingearbeitet werden. Diese haben der Beanspruchung aber nicht Stand gehalten und wurden auf dem Laufweg regelrecht zerfetzt. „Wir haben noch keine andere Lösung, werden sie wohl regelmäßig erneuern müssen. Das Gefälle ist einfach zu groß, so dass es sich kaum verhindern lässt.“ (Anke Beißer)