Feuerwehrleute lassen die Muskeln spielen

Als die Feuerwehrtaucher im Vorjahr ihr Domizil in der Grünheider Feuerwache in Richtung Rettungszentrale Freienbrink verließen, stellte sich die Frage, was sich mit dem frei gewordenen Raum anstellen ließe. Schnell hatte die jüngere Garde der Einsatzkräfte eine zündende Idee. „Lasst uns eine ,Mucki-Bude‘, einen Kraftraum draus machen!“ Die Möglichkeiten, sich an Geräten fit zu halten, sind in Grünheide nicht gerade reich gesät. „Es gibt zwar den Raum im Jugendclub, aber der ist ohnehin schon gut besucht, und ein Fitnessstudio gibt es nicht“, sagt Karl Libbertz. Der 21-Järhige bildet mit Joey Meyke (18), Domenic Krüger (19) und Julien Pfeiffer (20) jenes Quartett, das das Projekt angeregt und schließlich umgesetzt hat.

Seit der Schulzeit kaum noch Sport

Die Jungs eint seit vielen Jahren das gemeinsame Hobby, das zum unverzichtbaren Ehrenamt gehört. Alle vier haben bei der Jugendfeuerwehr angefangen und sind mit dem entsprechenden Alter in die aktive Wehr übergewechselt – samt der dafür notwendigen Ausbildungen. In der Schulzeit haben sie regelmäßig Sport gemacht, danach nicht mehr. „Das macht sich bemerkbar“, sagt Libbertz. Und sie haben erfahren, dass es gar nicht so leicht ist, den körperlichen Anforderungen als Feuerwehrmann gerecht zu werden. „Wenn wir fitter sind, fallen die Einsätze auch leichter. Es ist schon anstrengend, mit der schweren Technik umzugehen, in der vollen Montur“, nennt Dominic Krüger ein Argument für ihr Vorhaben. Auch die älteren Kameraden hätten Gefallen an der Idee und der Aussicht gefunden, Kondition auf dem Laufband oder dem Ruder-Ergometer zu trainieren. So ist die Entscheidung für die Nachnutzung des Taucher-Raumes zu Gunsten des Fitness- und Kraftraumes ausgefallen.

Privatspende macht Kraftraum möglich

Nach dem Auszug der Taucher legten die Jungs im Sommer so richtig los. Die alten Möbel flogen raus, es wurde gemalert, der Fußboden neu verlegt und die Ausstattung geplant. „Und wir haben uns auf den Weg gemacht, Sponsoren zu finden“, erzählt Karl Libbertz. Um die notwendigen Finanzen zusammenzubekommen, hat ein Schrottsammlung geholfen und ein langjähriger Unterstützer. „Wir haben bei Klaus Schröter geklingelt, der schon immer der Jugendfeuerwehr mit seinen Privatspenden geholfen hat.“ Und abermals zeigte dieser sich großzügig, hat zur großen Freude der Jungs gut die Hälfte des Geldes zur Verfügung gestellt.

„Macht Spaß und ist nebenbei auch noch gesund.“

Nun stehen ein Laufband und eine Kraft-Station im Raum, eine Hantelbank, Freihanteln und ein Rudergerät. Damit kann schon mal fleißig trainiert werden. Ein großer Spiegel steht noch auf der Wunschliste und ein paar weitere Kleinigkeiten. Aber auch das wird sich noch ergeben, sind die jungen Feuerwehrleute zuversichtlich. Die vier Einsatzkräfte kommen inzwischen regelmäßig in die Mucki-Bude. Sie stimmen sich per WhatsApp ab, wer wann trainiert. „Im Prinzip ist der Raum 24/7 nutzbar“, sagt Karl Libbertz. Das Quartett macht mehrfach in der Woche davon Gebrauch und lädt auch die anderen Kameraden dazu ein. „Das ist ein prima Ausgleich, macht Spaß und ist nebenbei auch noch gesund“, sind sich die jungen Männer einig. (Anke Beißer)