Die Kicker der SG Lichtenow/Kagel brauchen nicht nur Ballgefühl und eine gute Kondition, sie brauchen auch eine gehörige Portion Geduld. Und zwar bezüglich des neuen, so dringend benötigten Vereinsheimes. Aber, seit der Spaten 2022 das erste Mal in den Boden getrieben wurde, sehen sie bei jedem Besuch in ihrem Manni-Park, dass sich das Warten lohnt. Denn zwischen Fußballfeld und Straße wächst seither ihr künftiges Domizil in die Höhe, für das es schon 2018 einen ersten Entwurf gegeben hatte. Sicher hätten sich die Fußballer gewünscht, dass alles etwas zügiger vorangeht, aber Bauprojekte dauern derzeit zuweilen etwas länger. Gegenwärtig geht Marco Baur, der das Vorhaben seitens der Gemeindeverwaltung Grünheide betreut, davon aus, dass das Gebäude nach den Sommerferien bezugsfertig ist. Somit könnte die Sportgemeinschaft mit dem neuen Vereinsheim in die neue Saison starten.
Kosten für das Bauprojekt sind deutlich gestiegen
Dann ist auch gewiss, wie teuer das Projekt wirklich geworden ist. Denn aufgrund der Verzögerungen, die sich auch aus dem Warten auf Fördermittel ergeben haben, war der Bau mit einer Kalkulation gestartet, die auf Zahlen aus dem ersten Halbjahr 2020 beruht hatte. Ursprünglich waren da 729.000 Euro veranschlagt worden plus 80.000 für den Abriss des maroden, nach einem Brand im Sommer 2020 wieder provisorisch hergerichteten Altbaus. Schon im September vorigen Jahres musste sich die Gemeindevertretung von Grünheide mit einem finanziellen Nachschlag beschäftigen. Die voraussichtliche Bausumme war auf 955.000 Euro angewachsen und es entstand im Vergleich zur Haushaltsplanung ein Mehrbedarf von knapp 145.000 Euro. Ob die Gemeinde alleine für die gestiegenen Kosten einstehen muss, ist seither nicht klar. Denn das Projekt wird zum Großteil über Fördermittel finanziert – knapp 607.000 Euro kommen vom Landessportbund und 250.000 vom Landkreis Oder-Spree. Die Gemeinde lässt prüfen, ob die Zuschüsse aufgrund der gestiegenen Baukosten erhöht werden können. Bis zum besagten und durch die Gemeindevertreter beschlossenen Nachschlag hatte der Eigenanteil bei knapp 100.000 Euro gelegen. Doch bei dem bereits dargestellten Mehrbedarf wird es nicht bleiben. Wie Marco Baur sagt, müsse die veranschlagte Bausumme wahrscheinlich erneut angepasst werden. Eine verlässliche Prognose werde im Mai erwartet.
Foto: Anke Beißer
Ausbaugewerke wollen bis Ende Mai fertig sein
Im Rohbau sind derzeit verschiedene Gewerke im Einsatz, die hier voraussichtlich noch bis Ende Mai anzutreffen sind. Dazu gehören zum Beispiel Fußbodenleger aus Jüterbog, die den Estrich mit einem Haftgrund versehen haben und als nächstes Vinyl-Planken beziehungsweise einen Kautschukbelag aufbringen. Sie ziehen wahrscheinlich als erste wieder ab. Die Malerfirma aus Hoppegarten ist bereits seit Mitte April vor Ort, versieht derzeit die mit einem Streichputz oder in Trockenbauweise vorbereiteten Wände mit einem cremeweißen Ton. Fliesenspiegel sind in den Sanitärräumen ebenso schon zu erkennen wie die entsprechend vorbereitete Installation für die Ausstattung. Die Komplettierung von Heizung und Sanitär sowie der Elektroinstallation läuft parallel zu den Arbeiten der genannten Ausbaugewerke. „Im Moment läuft die Möbelausschreibung ebenso wie die für die Außenanlage“, sagt Marco Baur. Verputzt werden soll das Gebäude Anfang Juni. „Wenn alles so klappt, kann der Umzug vom Alt- in den Neubau während der Sommerferien erfolgen.“
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(Autor Anke Beißer)