Julia Galow, Mutter von vier Kindern und seit 20 Jahren in der Gemeinde zu Hause, bezeichnet sich als „schon immer sehr naturverbunden“. Sie liebe die Wälder und grüne Gegend und unterstütze sehr gerne Projekte, die sie auch für Familien und jüngere Generationen als wertvoll und wichtig empfindet. Seit etwa fünf Jahren engagiert sie sich deshalb in Altbuchhorst bei der jährlichen Absicherung der Krötenwanderung. In diesem Jahr stand das Vorhaben nun auf der Kippe – ein Umstand, dem sie mit noch mehr Engagement entgegengetreten ist. Und das mit großem Erfolg.
Schutz der Amphibien drohte das Aus
Was war geschehen? Das Projekt zum Schutz der Amphibienwanderung drohte aufgrund des Alters der noch Beteiligten eingestellt zu werden. Das fand Julia Galow sehr schade und für die heimischen Kröten katastrophal. So sagte sie zu, über ihren WhatsApp-Status einen Aufruf zu starten. „Ich wollte schauen, wie viele Bekannte und Verwandte sich bereit erklären würden, mit mir eine neue Generation Krötenhelfer aufzubauen“, erzählt die Grünheiderin.

Es meldeten sich relativ schnell Bekannte, Familien, Privatpersonen, die ebenfalls naturverbunden sind und gemeinschaftliche Projekte unterstützen. „Ich darf behaupten, dass ich nunmehr Alt und Jung zusammengebracht habe und es zumindest für diese Saison eine Vielzahl an engagierten Menschen gibt, die sowohl beim Bau des Krötenzaunes als auch beim Einsammeln der Tiere und der Digitalisierung der Sammellisten helfen. Sogar „meine alten Männer“, die schon lange aktiven Bernd Jonas und Till Ludwig, packen noch einmal den einen oder anderen Tag mit an, freut sich die Mutter über die Resonanz bei den neuen und alten Freiwilligen.
Weiteres Treffen für Interessierte am 11. Februar
Julia Galow organisierte eine Zusammenkunft der Helfer vor Ort, um Fragen rund um die Rettungsaktion zu beantworten, die Strecke zu zeigen und das Verhalten der Kröten zu erklären. Einen weiteren Termin dieser Art soll es am Sonntag, dem 11. Februar, um 16 Uhr am Parkplatz in Höhe der „Hupe“ (Ortsausgang) geben. „Vielleicht stoßen ja noch mehr Unterstützer zu unserer Gruppe hinzu“, sagt die Altbuchhorsterin. Sie ist zuversichtlich, dass das von Eberhard Rüdiger über so viele Jahre geführte Vorhaben fortgesetzt werden kann.

Julia Galow berichtet, dass der Aufruf – für sie völlig überraschend – an immer mehr Menschen heran getragen wurde. Und irgendwie gelangten die Informationen und ihr Name zu Tesla, anschließend kündigte sich von dort Unterstützung an. Ein zehnköpfiges Team – das sich sonst um die Außenanlagen an der Gigafactory kümmert – wurde samt Gerät kurzerhand zum Zaunbau entsandt. Ebenso tatkräftig packte ein Team der Format gGmbH (Anerkannte Werkstatt für behinderte Menschen) aus Woltersdorf mit an. „Durch den Kontakt zu Tesla habe ich nun auch die Möglichkeit, an weiteres Material zu kommen und nach Absprache mit dem Förster die gegenüberliegende Straßenseite ebenso zu sichern“, sagt Julia Galow. Denn dann können auch die „Rückkehrer“ abgefangen und eingesammelt werden. „Denn was nützt der Schutz auf der einen Seite, wenn die Alttiere auf ihrem Rückweg zu Hauf überfahren werden? Das war letztes Jahr am Priestersee für mich furchtbar mit anzusehen und von daher hoffe ich sehr, dass das Vorhaben umgesetzt werden kann.“
Nach Altbuchhorst, wo am Mittwoch (7. Februar) etwa 600 Meter Krötenzaun gezogen und drei Dutzende Eimer zum Auffangen der Tiere ins Erdreich gebracht wurden, ist am Donnerstag (8. Februar) Fangschleuse in Höhe des Priestersees an der Reihe. Hierfür haben sich Forstlehrlinge als Helfer angekündigt. (Anke Beißer/Julia Galow)