Grünheide hat gewählt – Der Wahlsieger heißt AfD

Update, 10. Juni, 9.40 Uhr:

Es wurde der erwartet lange Wahltag. Der Wahlsonntag (9. Juni) hat sich in Grünheide für die Wahlvorstände der großen Wahlbezirke bis tief in die Nacht hingezogen. Nach der Europa- und der Kreistagswahl ging es um die Gemeindevertretung und die Ortbeiräte. Auch wenn sich in Nuancen immer wieder Verschiebungen ergeben haben, vor allem was den Einzug Einzelner in die Gemeindevertretung anbelangt, war schnell klar: Die AfD ist auch in Grünheide, also auf unterer kommunaler Ebene, wie bei der Europawahl als Sieger hervorgegangen.

Bei der Kommunalwahl 2019 war das Bild noch ein etwas anderes gewesen. Damals ging die SPD bei einer Wahlbeteiligung von gut 62 Prozent als stärkste Kraft aus den Wahlen hervor, kam die AfD nach der SPD, den Linken, und dem Bürgerbündnis vor der CDU auf Platz 4 ein. Diese Stimmenverhältnisse haben sich bei einer Wahlbeteiligung von 70 Prozent deutlich verändert.

Einige Veränderungen zur 2019er-Wahl

2019 waren wie 2024 elf Listen bei den Wahlvorschlägen vertreten. Allerdings waren es im Detail andere. Nicht mehr angetreten sind Gewerbe/Handwerk (mit Olaf Große als Gemeindevertreter 2019 bis 2024); die FDP (2019 mit Thomas Wötzel, Gemeindevertreter bis 2024, der inzwischen dem Bürgerbündnis angehört), das Bündnis für Natur und Handwerk, Die Linke sowie Gerd Röhsgen als Einzelwahlvorschlag (2024 für das Bündnis LOS). Dafür waren auf dem Stimmzettel das Bündnis 90/Die Grünen, die Ökologisch-Demokratische Partei das Bündnis LOS für Vernunft und Gerechtigkeit sowie Konstruktiv für Grünheide zu finden. Mit Abstand die meisten Stimmen sammelte 2019 Tobias Thieme (1021/Pamela Eichmann 772) ein, der 2022 sein Mandat niedergelegt hatte. Letztlich seien die immer stärker ausgeprägten „persönlichen Anfeindungen“ und das Verlassen der Sachebene die entscheidenden Gründe für seinen Schlussstrich gewesen. 2024 ist er wieder angetreten.

Wie die Ortsteile gewählt haben

Die Ergebnisse der 2024er- Kommunalwahl fallen bezogen auf die Wahllokale und die angetretenen Listen sehr unterschiedliche aus. In Mönchwinkel hat das Bündnis LOS mit 40,2 Prozent die Nase deutlich vorn. In Spreeau ist es dagegen die AfD mit 26,7 Prozent. In Kienbaum hat sich die Freiwillige Feuerwehr (28,2%) durchgesetzt. Kagel verfügte erstmals über zwei Wahllokale. Im Vereinsheim setzte sich die AfD gegenüber der Freien Wählergemeinschaft mit 31,1% zu 19,3% durch, im Bürgerhaus lautete das Ergebnis anders herum – 25,4% (AfD) zu 28,5% (Freie Wählergemeinschaft). In Hangelsberg war die AfD in beiden Wahllokalen der klare Sieger – im Bürgerhaus mit 30,4 Prozent gegenüber 17,1% für das Bürgerbündnis sowie 33,7% in der Müggelspreehalle gegenüber 15% für die ALG. Und in Grünheide haben sich die Wähler wie folgt entschieden: Fangschleuse (Anglerheim) – 30,2% für die SPD, 28,0% AfD; Restaurant am Bürgerpark – 30,5 % SPD, 25% AfD; Rathaus – 25,3 % AfD, 23,8% SPD. Mit den Ergebnissen der drei Briefwahlbezirke kam noch einmal Bewegung in die Kräfteverteilung. Hier siegte die SPD mit 33,9 % zu 13,3 % (AfD); die SPD mit 23 % zu 19,9 % (Freie Wählergemeinschaft) sowie das Bürgerbündnis mit 19,8 % vor der SPD mit 15,6 Prozent. Das ist das vorläufige Wahlergebnis. (Anke Beißer)

Folgende Bewerber haben es demnach in die Gemeindevertretung geschafft:

AfD (23 Prozent)
Rainer Galla (1227 Stimmen)
Kathleen Muxel (961)
Oliver Brade (496)
Ines Schaller (319)

SPD (21,9)
Pamela Eichmann (1455)
Albrecht Köhler (422)
Maurice Heilmann (361)
Uwe Werner (329)

Bürgerbündnis (11,3)
Marten Lange-Siebenthaler (376)
Thomas Wötzel  (372)

CDU (10,6)
Imke Redeker (621)
Alexander Bartsch (372)

Bündnis LOS (9,5)
Tobias Thieme (407)
Daniel Geithe (373)

Freiwillige Feuerwehr (7,3)
Heiko Furche (486)

Freie Wählergemeinschaft (6,1)
Eike-Gina Nixdorf (623)

Grüne/B90 (3,2)
Philipp Valentin Sommer (378)

ALG (3,1)
Peter Komann  (243)

Zu den Ergebnissen der Ortsbeiratswahlen geht es hier.