Unter dem Motto „Hand in Hand“ hat sich in Grünheide ein Bündnis für Menschlichkeit, Demokratie und Weltoffenheit, gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt gebildet. „Grünheide zeigt Haltung“, so der Name, setzt sich als offene Gemeinschaft „für ein demokratisches, tolerantes und weltoffenes Land, eingebettet in Europa ein. Die Gruppe lädt alle Interessierten zu einem Kennenlernen im evangelischen Gemeindehaus Grünheide ein und möchte sich über Erfahrungen, Befürchtungen und Ideen austauschen. Es gehe darum, „gemeinsam für eine vielfältige und solidarische Gesellschaft über unterschiedliche politische Hintergründe und Einsichten, religiöse Bekenntnisse und andere weltanschauliche Verankerungen hinweg einzutreten.“ Das Bündnis stehe „für offene, lösungsorientierte Diskussionen, sachliche Debatten und den respektvollen Umgang miteinander.“
Auch in Grünheide soll Demokratie geschützt werden
Die Wege ganz unterschiedlicher Grünheider hatten sich an verschiedenen Stellen in der Gemeinde (und darüber hinaus) immer wieder gekreuzt. Sie sind ins Gespräch gekommen und zu der Auffassung gelangt, dass es auch in der Gemeinde notwendig ist, die Demokratie zu schützen. „Unsere Gesellschaft ist im Umbruch. Die Herausforderungen durch Klimawandel, Krieg, Migration, Inflation und anderer Probleme sind enorm. Manchmal fühlen wir uns dadurch unsicher oder überfordert“, heißt es im Leitbild des Bündnisses. Und weiter: „Diese Umstände nutzen antidemokratische und rechtsextreme Kräfte bewusst aus. Sie versprechen vermeintliche einfache Lösungen, die es aber leider so nicht gibt. Durch Hass, Demagogie, Spaltung, Ausgrenzung, Gewalt und Versuche von Einschüchterung bedrohen sie den Zusammenhalt und die Entwicklung unseres Landes.“
Zu den Initiatoren gehören neben Albrecht Köhler vom Verein GrünheideNetzWerk auch der evangelische Pfarrer Patrick Hohlschuh sowie der ehemalige Pfarrer von Grünheide Steffen Madloch sowie Hanfried Zimmermann (Pf. i. R.). Letzterer erzählt, dass die Gruppe aber längst viel bunter geworden ist. „Jeder hat einen anderen Bekanntenkreis und so wurde die Idee breit gestreut. Es haben sich schon viele Unterstützer gefunden“, betont der Kageler. „Der Bürgermeister von Grünheide, Arne Christiani, hat unser Anliegen von Anfang an unterstützt“, lobt Hanfried Zimmermann den Rückhalt in der Verwaltung.
Demokratiefest auf der Festwiese
Am ersten Mai-Sonntag soll es nun die Gelegenheit geben, sich näher kennenzulernen, sich zu vernetzen und somit Haltung zu zeigen. „Wir wollen miteinander reden, wollen gemeinsam Spaß haben und gemeinsam essen, was ja bekanntlich die Gemeinschaft fördert“, kündigt Zimmermann an. Die Veranstaltung auf der Festwiese, die für 14 bis 17 Uhr angemeldet ist, folgt der Idee „Feiern Sie und Ihrer Familie mit uns ein Fest der Demokratie!“ Bei dem Programm für Jung und Alt sorgen die Kellerbluesband aus Schöneiche sowie Uwe Flügel mit der „abaend“ aus Fangschleuse für gute Musik. Als Gastredner und Gesprächspartner konnte unter anderem Jörg Hildebrandt aus Woltersdorf gewonnen werden. Das Eltern-Kind-Zentrum vom Lokalen Bündnis der Gemeinde ist mit Mit-mach-Aktionen für die jüngsten Besucher mit von der Partie. Und es soll ein „Grünheider Apfel“-Baum gepflanzt werde. Alle Besucher werden hierbei aufgerufen, Wasser aus dem angrenzenden Werlsee zu schöpfen und das Bäumchen erstmalig gemeinsam zu gießen.
Auf der Festwiese wird eine lange Tafel aufgebaut werden, die einem „Mitbringbuffet“ Platz bieten soll. Die Organisatoren freuen sich auf ein Fest geprägt von Toleranz, einem inspirierenden Gedankenaustausch und einem Miteinander, das den demokratischen Kräften in der Gesellschaft den Rücken stärkt. (Anke Beißer)