Juliane Müller arbeitet jetzt als Kita-Erzieherin in Kienbaum – und ist doch nicht „die Neue“

„Kinder machen Spaß“, lautet das Credo von Juliane Müller, die seit dem 1. Januar das Erzieherteam in der kommunalen Kita „Eulenbaum“ in Kienbaum verstärkt. Dabei ist die Neue gar nicht neu. Denn auch den praktischen Teil ihrer Ausbildung hat die junge Frau in der Einrichtung absolviert. Und dort hat es ihr so gut gefallen, dass sie schon im September 2023 signalisiert hat, ihre berufliche Heimat in Grünheide zu sehen und gern in Kienbaum arbeiten würde. Dem stand nichts im Wege, und so haben sich erst einmal alle diesbezüglichen Wünsche der 31-Jährigen erfüllt.

Wie die Mutter so die Tochter – allerdings mit Umweg

Ihr Alter verrät, dass der Beruf der Erzieherin offenbar nicht die erste Wahl gewesen ist. Manchmal braucht es halt einen kleinen Umweg, um den rundum passenden Hafen anzusteuern. Aufgewachsen in Hartmannsdorf, hatte sie ein Schülerpraktikum in die Spreeauer Kita „Spreespatzen“ geführt. „Meine Mutter arbeitete dort, das war naheliegend“, sagt Juliane Müller. Zwar hat sie daran durchaus gute Erinnerungen, für die Berufswahl hat das aber (noch) nicht gereicht. Nach der Grundschule besuchte sie zunächst die Oberschule in Erkner und legte dann das Abitur – mit Schwerpunkt Gestaltungs- und Medientechnik – am Oberstufenzentrum in Palmnicken ab. Dem schloss sich 2012 bis 2015 die erste Ausbildung zur Gestalterin für visuelles Marketing an. „Ich habe in Spreenhagen bei einer Messebaufirma gelernt“, erzählt die Hartmannsdorferin. Allerdings ging es nach der Lehre dort erst einmal nicht weiter und sie hatte Glück mit einem Job bei einem großen Einrichtungshaus. „Ich habe dort die Kojen dekoriert.“ Das sehr große Haus, die sehr vielen Mitarbeiter, die vielen Ebenen der Hierarchie waren indes nicht ganz nach ihrem Geschmack, und so war Juliane Müller froh, nach einem halben Jahr doch in ihrem Lehrbetrieb eine Stelle zu bekommen. „Ich mag es eher familiär.“ Und so war der Weg im Grunde vorgezeichnet.

In der Elternzeit keimte der Wunsch nach einer zweiten Ausbildung

Als sie 2020 mit dem zweiten Sohn in Elternzeit ging – Leo ist heute 4, sein großer Bruder Ivo 6 –, verspürte sie oben erwähnten Spaß, den die Beschäftigung mit Kindern macht. In Summe mit dem Wissen über den Beruf, den sie dank ihrer Mutter im Detail kannte, wurde aus der Idee ein Beschluss und die junge Mutter kümmerte sich um Praxisbetrieb und Schule. „Für mich kam nur eine Kita in Grünheide in Frage. Ich musste auch nicht neu gucken, weil es klappte. Und die Schule fand ich in Marzahn.“

Viel Neues gelernt, das auch privat hilft

Aber mit Ende zwanzig und Mutter zweier Kinder noch einmal die Schulbank drücken? „Ich habe viel Neues gelernt, auch Dinge, vor allem in Psychologie und Pädagogik, die mir privat mit den eigenen Kindern helfen“, hat sie Bestätigung für ihre Entscheidung gefunden. Vor allem das Verständnis, warum die Sprösslinge wann was machen, wie sie denken, hebt sie hervor. Mit Elan und Begeisterung hat sie das Gelernte schon in der Ausbildung in Kienbaum zur Anwendung gebracht. Und wird belohnt dafür. „Es ist toll zu sehen, wenn die Kinder sich freuen, wie sie sich entwickeln, neugierig sind, wie sie den Umgang miteinander lernen, Konflikte meistern, aufgeschlossen und ausgeglichen sind. Und es ist schön, wenn sie zeigen, dass sie einen mögen.“

Was die Größe des Teams anbelangt, hätte Juliane Müller den Bogen kaum extremer spannen können: erst das Einrichtungshaus mit Hunderten Mitarbeiter – nun in ein Quartett. „Wir arbeiten in der jetzigen Besetzung seit einem Jahr zusammen und es passt“, braucht es nicht vieler Worte, um zu merken, wie wohl sich die 31-Jährige an ihrem alten Ausbildungs- und ihrem neuen Arbeitsplatz, der Kita „Eulenbaum“ in Kienbaum, fühlt. (Anke Beißer)