Der im Vorjahr beschlossene Doppelhaushalt der Gemeinde Grünheide hatte es signalisiert: Ein Schwerpunkt bei den Investitionen wurde im Brand- und Katastrophenschutz gesetzt. Die Notwendigkeit war aus dem Gefahrenabwehrbedarfsplan und den hier dargestellten Defiziten abgeleitet worden.
Was die Abarbeitung der Vorgaben anbelangt, kann Jan Wischnewski aus dem Grünheider Ordnungsamt mit Informationen dienen. Gemäß besagten Papieren stehen mehrere Fahrzeug-Neuanschaffungen an. So wurde bereits im Juni 2022 ein Mannschaftstransportwagen (MTW) ausgeschrieben, der nun im ersten Quartal diesen Jahres geliefert werden soll. „Aufgrund der weltpolitischen Lage kam es zu Lieferschwierigkeiten“, sagt Wischnewski mit Blick auf die lange Wartezeit. 90.000 Euro sind für das Fahrzeug, das für Mönchwinkel vorgesehen ist, eingeplant.
Auslieferungen verzögern sich
Das zweite Fahrzeug, im Dezember 2022 ausgeschrieben, ist ein HLF 20 (Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug), dessen Auslieferung derzeit für das zweite Quartal angekündigt ist und das in Grünheide stationiert werden soll. Auch hier sind laut dem Rathausmitarbeiter besagte Verzögerungen aufgetreten. Die Kosten werden mit 750.000 Euro angegeben. Außerdem stehe die Anschaffung eines Einsatzleitfahrzeuges an. Dieses soll über eine Ausschreibung des Landkreises erworben werden, womit dann auch eine Förderung in Höhe von 50 Prozent für das Grundfahrzeug verbunden ist.
Ebenfalls auf der Agenda steht ein weiteres Löschfahrzeug für Kagel (HLF 10), das ebenfalls über eine Ausschreibung des Kreises inklusive besagter Förderung den Weg nach Grünheide finden soll. Die Auslieferung soll noch 2024 über die Bühne gehen. Hier geht die Gemeinde von Kosten in Höhe von 590.000 Euro aus. Hinzu kommen über eine Sammelbeschaffung des Kreises ein Tanklöschfahrzeug (avisiert für 2024/25; Hangelsberg), sowie komplett auf eigene Kosten der Gemeinde ein zweites Fahrzeug diesen Typs (avisiert für 2026; Kagel). „Weitere Fahrzeuge für die kommenden Jahre sind nicht ausgeschlossen. Da die Planung noch nicht ganz ausreift ist, können wir noch keine genaueren Angaben treffen“, sagt Wischnewski.
Einen anderen Schwerpunkt bildet die Verbesserung der Bedingungen in den Quartieren der Ortswehren. Dabei steht das neue Depot in Neu Mönchwinkel für die Wehren aus Spreeau und Mönchwinkel an erster Stelle. Der entscheidende Startschuss hierfür wurde auf der Gemeindevertretersitzung im Dezember gegeben. Hierbei wurde der Grundstückskauf – es handelt sich um ein Areal, das an das Gelände vom Heimatmuseum grenzt – sowie die Errichtung der Wache beschlossen. „Das Vorhaben wird jetzt umgesetzt, ein konkreter Zeitplan liegt noch nicht vor“, sagt Wischnewski.
Bau eines neuen Gerätehauses in Kagel steht auf der Agenda
Und auch in Kagel machen sich Veränderungen erforderlich. Mit dem Beschluss über die Aufstellung eines Bebauungsplans „Kagel – Ortslage West“ wurde das Fundament für eine Entwicklung des Grünheider Ortsteils gelegt, die sich auch auf die Erfordernisse des Brand- und Katastrophenschutzes auswirken wird. In dem Verfahren muss das geprüft und neu bewertet werden. Schon im Gefahrenabwehrbedarfsplan war der Neubau eines Feuerwehrdepots thematisiert worden. Mit der angestrebten Entwicklung und dem damit verbundenen Bevölkerungszuwachs, einer angestrebten Versorgungseinrichtung und einer weiteren Kita steigt die Notwendigkeit. Deshalb werde als nächstes der Bau des Gerätehauses vorbereitet, das dann auch Platz für das bereits in der Beschaffung befindliche zusätzliche Fahrzeug bietet. Einen konkreten Zeitrahmen liegt laut dem Rathausmitarbeiter noch nicht vor. (Anke Beißer)