Wenn es um Bauvorhaben geht, hat das nicht zwingend etwas mit Neubauten zu tun. So auch in Grünheide. Die Werterhaltung der kommunalen Objekte, ihre Instandhaltung und Sanierung, nimmt ebenso einen wesentlichen Teil der Arbeit der Bauamtsmitarbeiter ein. Aktuell sind es gleich mehrere Baustellen, die aus der Welt geschafft werden sollen.
Als besonders dringend benennt Rathausmitarbeiter Marco Baur die Sanierung der Sanitärleitungen in den Häusern Am Marktplatz 2 bis 9 in Grünheide. Errichtet in den Jahren 1995 bis 1997 hat es hier bei den Abwassersträngen schon einiges an Havarien gegeben. „Wir müssen hier unverzüglich die gusseisernen Rohre gegen Plastikrohre austauschen“, sagt Baur. Die Herausforderung: Die Probleme treten vor allem bei den Horizontal-Leitungen und deren Absperrarmaturen auf. Und die verlaufen nicht nur unter den vergleichsweise leicht zugänglichen Kellerdecken, sondern vor allem auch in den Gewerbeeinheiten. „Dort müssen die abgehangenen Decken geöffnet und die Leitungen ausgetauscht werden“, erläutert der Verwaltungsmitarbeiter. Das gehe natürlich nicht bei laufendem Betrieb. „Also müssen wir mit den Gewerbemietern nach Zeitfenstern suchen, in denen es funktioniert.“ Als erstes werde die Arztpraxis an der Reihe sein, weil diese in der Ferienwoche im Februar geschlossen ist.
Für den Tausch der Leitungen braucht es einen langen Atmen
Marco Baur geht davon aus, dass es einen langen Atmen braucht, bis alle Leitungen gewechselt sind. „Wir sprechen da von einem Drei- bis Fünfjahres-Plan.“ 115.000 Euro sind in 2024 für das beginnende Projekt vorgesehen. Und dann soll es in dem Rahmen in den nächsten Jahren weiter gehen. „Die auftretenden Lecks haben fast jeden Gewerbemieter schon mal getroffen. Sie wissen, wie wichtig die Sanierung ist“, rechnet Baur bei den Absprachen und der Suche nach dem passenden Termin mit Verständnis.
Das Stichwort Sanierung betrifft auch die Wohnbauten in der Kienbaumer Puschkinstraße, die neue Sanitär- und Elektroleitungen bekommen sollen. Hier stehen Wohnungen in den Blöcken 10 und 11 (Anfang der 1980er-Jahre errichtet) sowie der komplette Block Nummer 8 (in den 1960er-Jahren gebaut) an. „Wir können letzteren nun doch mit Hin- und Herziehen der Mieter in einem Zug realisieren“, sagt Marco Baur. Allerdings bedeutet das, dass die bisher veranschlagten 460.000 Euro nicht reichen werden. Mehr Geld dafür zur Verfügung zu stellen, wird Thema beim angekündigten Nachtragshaushalt sein.
Mit 60.000 Euro steht Sanierung in den Blöcken an der Freienbrinker Dorfstraße, Baujahr 1972, im Haushaltsplan. 2021 wurde bereits die Heizungs- und Warmwasseranlage den Aufgängen 17 bis 17c erneuert und in diesem Zusammenhang auch die Verteilleitungen im Keller bis zu den Steigesträngen für Warmwasser und Zirkulation ausgetauscht. „Diese Leistungen wollen wir nun auch im Wohnhaus Dorfstraße 18 bis 18c nachziehen“, hat Bauamts-Mitarbeiterin Pauline Biedenweg mitgeteilt. Zusätzlich sollen die Kaltwasserleitungen in der Dorfstraße 17 und 18 ausgetauscht werden. „Die Heizungs- und Warmwasseranlage in der Dorfstraße 18 bis 18c wurde bereits 2018 erneuert.“ Bevor es losgeht, ist noch ein wesentlicher Punkt zu klären: Zwar sind die Wohnungen an sich nicht betroffen, aber für die Mieter müssen Interimslösungen für die Sanitärnutzung während der Arbeiten eingerichtet werden. Und, schon jetzt ist bereits klar, dass es ohne finanziellen Nachschlag nicht gehen wird. (Anke Beißer)