Schulneubau in Hangelsberg: Die ECE-Group wartet auf den Startschuss

Nachdem sich die Gemeindevertreter zu einer Zweigstelle der Grünheider Grundschule in Hangelsberg bekannt haben und dir ECE-Group, ein Unternehmen der Hamburger Otto-Versandhausfamilie, dem im Bebauungsplan für den künftigen GreenWorkParks Rechnung getragen hat, gibt es nun zudem eine Entscheidung, wie das Vorhaben haushaltstechnisch umgesetzt werden soll. Bis zuletzt gab es zwei Optionen: Kaufen oder mieten? Die Gemeindevertretung hat sich nun zu Ersterem entschlossen.  Grünheide will das rund 12.600 Quadratmeter große Grundstück (entspricht knapp zwei Fußballfeldern) samt zweizügiger Schule, Mensa, Hort und Außenanlagen nach dessen Fertigstellung Mitte 2025 kaufen. Dafür wurde im Beschluss ein Festpreis von 26,4 Millionen Euro festgelegt, der bei Bauabnahme fällig wird. Zuvor war ein, sich über 30 Jahre erstreckendes (Index-)Mietmodell präferiert worden. Wie es in der Begründung zum Beschluss heißt, hat die verbesserte Situation bei den Steuereinnahmen, vor allem durch Tesla, den Kauf in den Fokus gerückt. Um das Vorhaben so umsetzen zu können, will Grünheide einen Kommunalkredit in Höhe von 20 Millionen Euro mit einer Laufzeit von 15 Jahren aufnehmen. Die Verpflichtungsermächtigung zu dem Kauf 2025 ist nun Bestandteil des Nachtragshaushaltes 2024 und bedarf der Genehmigung durch die Kommunalaufsicht.

Warten auf die Befreiung aus dem Landschaftsschutz

Während dieser Weichenstellung hat die ECE-Group die vorbereitenden Arbeiten weiter vorangetrieben. Der Bebauungsplan 57 „Gewerbegebiet Hangelsberg Nord“, zu dem auch der Schulstandort gehört, wurde im Dezember 2023 per Beschluss der Gemeindevertretung zur Satzung erhoben und damit Baurecht geschaffen. Allerdings fehlt noch die Befreiung dreier Flächen aus dem Landschaftsschutz, was eine grundlegende Voraussetzung für die Umsetzbarkeit des B-Planes ist. Insgesamt unterliegen 8 von 48 Hektar diesem besonderen Schutz. Rund 0,35 Hektar (ein halbes Fußballfeld) betreffen einen Teil des Schulareals – konkret sind das Flächen für einen Geh- und Radweg als Verbindungstrasse vom Bahnhof sowie für einen Lärmschutzwall. Laut der ECE-Projektbetreuer wird zeitnah auf die Befreiung gehofft.

Erste Fläche frei geräumt: Der Bereich außerhalb des Landschaftsschutzgebietes wurde bereits gerodet. Foto: Anke Beißer
Erste Fläche für den Bau frei geräumt: Der Bereich außerhalb des Landschaftsschutzgebietes wurde bereits gerodet. Foto: Anke Beißer

Davon unbenommen haben die vorbereitenden Arbeiten begonnen. In den zurückliegenden Wochen wurde eine erste Fläche (außerhalb des Landschaftsschutzgebietes) gerodet. Mit der Firma Goldbeck aus Nordrhein-Westfalen wurde der Bauunternehmer gebunden. Der Blick in die Planung lässt schon konkrete Aussagen zur Schule, zum Hort (200 Plätze) und der Mensa (288 Plätze) sowie den Außenanlagen zu. So werden die Gebäude in Modulbauweise errichtet, wobei vorgefertigte Teile zum Einsatz kommen. Auf diese Art und Weise, so die Projektbetreuer, könne schneller gebaut werden. Ziel sei es, den Rohbau bis zum Winter fertig zu haben, um dann den Innenausbau vorantreiben zu können. Schließlich soll das Objekt im Juli 2025 an die Kommune übergeben werden, damit diese dann ihrerseits die finale Einrichtung vornehmen und der Schulbetrieb zum Schuljahr 2025/26 starten kann.

Von Schulgarten bis Bolzplatz

Blich auf die Außenanlage: In Absprsache mit der gemeinde, mit der Schule und dem Hort, wurde die Gestaltung des Geländes zu Papier gebracht. Grafik: ECE-Group
Blich auf die Außenanlage: In Absprache mit der Gemeinde, mit der Schule und dem Hort, wurde die Gestaltung des Geländes zu Papier gebracht. Grafik: ECE-Group

Auch an E-Säulen für Pkw und Fahrräder gedacht

Stand jetzt soll das Schulgebäude zwölf Klassen- sowie sechs sogenannte Differenzierungsräume beherbergen und jeweils einen Raum für Kunst und einen für Naturwissenschaften. Eine Doppelnutzung von Schule und Hort wird es nicht geben. Dafür entsteht das separate Hortgebäude. Die Mensa wird so multifunktional angelegt sein, dass sie auch als Bewegungs-, Versammlungs- und Veranstaltungsraum genutzt werden kann. Das äußere Erscheinungsbild wird von graffiti-resistenten Fassadenplatten geprägt sein. Außen-Raffstores und Verbundschutzglas sollen für Verschattung und Lärmschutz sorgen. Die Warmwasser- und Wärmeversorgung soll über eine Wärmepumpe mit angeschlossener Photovoltaik-Anlage sichergestellt werden.

Der Blick in den Plan-Entwurf zeigt, wie die Außenanlagen gestaltet werden sollen. Da gibt es einen Bolzplatz, Spiel-Inseln, einen Schulgarten sowie Parkflächen für Pkw (mit insgesamt fünf E-Säulen) und Fahrräder (mit zwei E-Säulen). Das Areal wird von der Bahnhofstraße aus erschlossen. Hier soll auch ein Bushalt platziert werden, zu dem aktuell noch die Absprachen mit dem Busunternehmen laufen. (Anke Beißer)