Strategie zur Wohnraumsanierung Kienbaum in Arbeit

Seit dem 1. Dezember 2012 ist die Gemeinde Grünheide Eigentümerin der Wohnblöcke Puschkinstraße 8 bis 11 in Kienbaum. Seither gab es vor dem Hintergrund notwendiger Sanierungsarbeiten immer wieder Überlegungen, wie mit dem Carrée und seinen 90 Wohnungen überhaupt umzugehen ist. Erhalt und Modernisierung? Abriss und Ersatz durch unterschiedlich dimensionierte Wohnbauten? Oder alles in Kombination? Zuletzt hatte Gedanken eines zu entwickelnden Wohngebietes zur Beratung gestanden, das einen Mix aus saniertem und modernisiertem Altbestand sowie Neubauten und dem Standort für eine neue Kita beinhaltet, je nach Umfang umzusetzender Ideen mit einer maximalen Investitionsvolumen von 20 Millionen Euro.

Puschkinstraße 8 wartet weiter auf Instandsetzung

Aber an der Stelle wurde damals nicht weiter diskutiert. Zur bereits vorgenommenen Komplett-Sanierung des Wohnblocks Nummer 8 getreu dem Vorbild Nummer 9 ist es ebenso wenig  gekommen. Zwar war das Objekt bis auf zwei Wohnungen bereits frei gezogenen, wurde im Winter 2022 jedoch dringend für die Unterbringung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine benötigt. Wie Bauamtsmitarbeiterin Pauline Biedenweg sagt, wurden die Wohnungen dank kleinerer Maßnahmen zu dem Zweck wieder bewohnbar gemacht, das bis an die Substanz gehende Großvorhaben bisher aber nicht umgesetzt.

Begehrt: Vier Wohnungen in den Blöcken Puschkinstraße 10 und 11 wurden 2023 saniert und gleich wieder vermietet. Foto: Pauline Biedenweg
Begehrt: Vier Wohnungen in den Blöcken Puschkinstraße 10 und 11 wurden 2023 saniert und gleich wieder vermietet. Foto: Pauline Biedenweg

Stand jetzt steht für die Jahre bis 2025 in den Blöcken Puschkinstraße 10, 11 und 8 die Strangsanierung an. Während es das für die beiden erstgenannten Gebäude im Wesentlichen ist, steht für Nummer 8 die Komplettsanierung weiter im Raum. Der Unterschied im Sanierungsbedarf ergibt sich aus dem Alter der Häuser. Nummer 8 wurde in den 1960er Jahren errichtet, die anderen beiden 20 Jahre später. „Wir sind dabei, einen finanziellen und zeitlichen Plan aufzustellen, wie die Vorhaben zu bewerkstelligen sind“, sagt die Rathausmitarbeiterin. Für Nummer 8 gehe es weiterhin um den gleichen Umfang wie bei Nummer 9. Hier wurde 2018 komplett innen und außen saniert, also nicht nur jede Wohnung an sich, sondern auch Fassade, Dach sowie Balkone. „10 und 11 wurden in den 2000ern schon angefasst und gedämmt.“ Zudem sei 2017/18 für die Blöcke 10/11 und 8/9 jeweils ein neuer Gasbrennwert-Kessel installiert worden.

Schwierige Handwerkerlage verzögert Sanierung

Auch wenn der detaillierte Plan noch im Werden ist, wird weiter punktuell Hand angelegt. Denn die Kienbaumer Wohnungen sind nach wie vor gefragt. „Es gibt im Prinzip keinen Leerstand.“ In diesem Jahr wurden vier frei gewordene Einheiten komplett neu hergerichtet. Sie liegen in den Aufgängen 10b und 10c sowie 11b und 11d. Die drei ersten sind schon wieder bezogen, die letzte steht kurz vor der Fertigstellung. „Es war in allen vier Fällen klar, dass sie sofort wieder vermietet sind. Wir haben quasi auf Anfrage hergerichtet.“ Zum Rundumschlag gehörten die Erneuerung des Leitungssystems in der Wohnung, der Fußböden und Türen, es wurden Fliesenleger- und Malerarbeiten ausgeführt sowie Arbeiten im Trockenbau. Bei jeder Wohnung hat es laut Pauline Biedenweg um die drei Monate gedauert, bis alles erledigt war. „Bei der derzeitigen Handwerkerlage sind Projekte gar nicht so leicht zu koordinieren und zügig umzusetzen.“ (Anke Beißer)