Tourist-Info am Markt geht in die Wintersaison

Mit dem Ende der Herbstferien machen sich Urlauber und Ausflügler immer rarer in der Region. Die touristische Saison ist vorbei – Zeit zum Durchatmen, Zeit einen Blick zurück zu werfen. Diana Nolander, in der Grünheider Gemeindeverwaltung für Tourismus zuständig, attestiert der Info am Markt stabile Besucherzahlen. In den schwächeren Monaten, bis in den März hinein, seien in diesem Jahr mitunter weniger als zehn Personen durch die Tür getreten. Im April habe die Zahl dann schon zugenommen, bevor sie im Mai, als der Samstag bei den Öffnungszeiten hinzukam, den Monat über schon insgesamt 300 Besucher gezählt habe. „Im Sommer wurde es noch einmal mehr, bevor der Zustrom im September wieder etwas abebbte.“

Das Publikum in der Tourist-Info lässt sich in zwei Gruppe einteilen. Zu der einen gehören die „Nicht-Informierten“, die zuweilen „gar nicht wissen, wo sie gelandet sind“, wie Diana Nolander sie beschreibt. Dazu zählten Angehörige von Rehaklinik-Patienten ebenso wie Besucher des Bundessozialwerks, aber auch Ausflügler, die schlichtweg die gute Anbindung ins Grüne verschlagen hat und die nun wissen wollen, was die Region zu bieten hat. Und dann seien da die „konkret Suchenden“, die fragen, welche Unterkünfte es gibt, wie sie von A nach B kommen und wann die Dampfer verkehren. Bei den Gastgebern sind in Grünheide mittlerweile 40 Anbieter gelistet – vor allem Ferienwohnungen und -häuser bis hin zum größten Bettanbieter in Grünheide, dem Störitzland.

Angebot für Aufenthalt ab drei Nächten im Trend

Was die Tourismusmanagerin beobachtet hat: Es gibt wieder weniger Anfragen für Monteurs-Unterkünfte. Die Aussicht für „normale Urlauber“, ein Quartier zu finden, sei derweil gut. Im Vergleich zu vor ein paar Jahren sei das Angebot moderner geworden (bis hin zu Appartements, bei denen die Schlüsselübergabe ohne persönlichen Kontakt über einen Haustür-Safe abgewickelt wird) und richte sich mehr an Aufenthalte ab drei Nächten.

Das Ausflugsportfolio der Gemeinde ist facettenreich, der Hauptaugenmerk gelte Radausflügen und dabei vor allem jenen, die Großeltern mit ihren Enkeln unternehmen können. Hierfür gibt es auch eine E-Bike- und eine Fahrradausleihe, die eine Vorab-Buchung verlangt. „Leider gibt es die geführten Touren nicht mehr, weder auf dem Rad noch für Wanderer“, bedauert die Mitarbeiterin. Die langjährigen Tourbetreuer hatten altersbedingt aufhören müssen und mit einer Nachfolge habe es leider nicht geklappt.

Breite Palette: Wer ein Andenken vor Grünheide erwerben möchte, hat in der Tourist-Info am Markplatz die Qual der Wahl. Foto: Anke Beißer
Breite Palette: Wer ein Andenken vor Grünheide erwerben möchte, hat in der Tourist-Info am Markplatz die Qual der Wahl. Foto: Anke Beißer

Jetzt, da es in der Tourist-Info wieder etwas ruhiger geworden ist, kann die Managerin auch an anderen Projekten weiterarbeiten. „Wir wollen bei den ,Touristischen Orten‘ perspektivisch nachlegen.“ Diese sind durch rote Tafeln gekennzeichnet und erzählen in Wort und Bild über die Geschichte des jeweiligen Ortes. Zu den Vorhaben zählen die „Rote Villa“ in Hangelsberg, mittlerweile keine Ruine mehr, sondern nach der Sanierung ein das Ortsbild prägendes Schmuckstück. Zudem nennt Diana Bergmann das Wohnhaus von Robert Havemann in der Burgwallstraße. „Das könnte auch als zusätzliches Ziel in den Rundweg um den Peetzsee oder dann weiter um dem Möllensee eingefügt werden.“

Seit ein paar Jahren ausgewiesen sind drei Nordic-Walking-Runden mit möglichem Start und Ziel nahe des Grünheider Marktplatzes. Leider ist das Projekt hinsichtlich der Beschilderung nicht ganz zu Ende geführt worden. „Wir haben dafür leider keinen Wegemeister mehr.“ Ein Flyer hilft aber, auf den Runden über 3,7, knapp 5 und knapp 7 Kilometer nicht vom Weg abzukommen.

Sogar Brot „von hier“ im Angebot

Das Tourismus-Büro hat aber mehr als Infos zu bieten. Immer wieder gefragt sind diverse Andenken – bei Fremden wie Einheimischen gleichermaßen. Hier gibt es Sticker, Aufkleber, Magnete, aber auch Tassen und Mousepads. „Wir wollen auch das Angebot an regionalen Produkten entwickeln“, verspricht Diana Nolander. Ein Anfang ist da übrigens schon gemacht.  Der Bäcker (im Ruhestand) Wolfgang Scharmer beliefert die Info mit seinem Kürbis-, Hanf- und Braumeisterbrot, das es sonst nur im L38-Markt in Hangelsberg und in der Tourist-Info in Fürstenwalde zu kaufen gibt. (Anke Beißer)

Im Oktober haben sich die Öffnungszeiten saisonbedingt geändert. Die Tourist-Information Am Marktplatz 3 hat nun von Montag bis Freitag zwischen 10-15 Uhr geöffnet.

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