Update 27. August 2023: Bevor am Montag (28. August) ins neue Schuljahr gestartet wird, hat der Löcknitzcampus am Samstag den Erstklässlern und ihren Familien gehört. Sie wurden feierlich in der Garhart-Hauptmann-Grundschule willkommen geheißen.
Ende des Schuljahres hatte Sabine Wilde-Balzer ihr Büro im Erdgeschoss der Gerhart-Hauptmann-Schule ausgeräumt. Aber nicht, weil sie ihren Arbeitsort verlässt. Nein, das gehört zur Routine vor den Sommerferien, denn die werden auch dafür genutzt, die Gebäude bis in den letzten Winkel von Grund auf zu reinigen. Nun, wenige Tage vor dem Neustart sieht der Raum schon wieder benutzt aus. „Bevor ich mit den Vorbereitungen für das neue Schuljahr starte, räume ich mein Zimmer wieder ein, dekoriere es, richte meinen Schreibtischkalender her und die Pinnwand“, sagt die Schulleiterin. Und sie drehe eine Runde durchs Schulhaus, werfe einen Blick in alle Räume, unterhalte sich mit den technischen Kräften und den Hortmitarbeitern. So zieht, sowohl was die Einrichtung als auch was den Teamgeist anbelangt, wieder Wohlfühlatmosphäre ein.
Räume einrichten, Konferenzen abhalten, Projekte planen – Lehrer bereiten Schuljahr vor
Und die ist eine wichtige Voraussetzung für einen gelungen Start ins Schuljahr 2023/24. Das beginnt für das Lehrerkollegium – 29 Frauen und 7 Männer mit einem Durchschnittsalter von 44 Jahren -, eine Lehramtsanwärterin sowie einen FSJ-ler (Freiwilliges Soziales Jahr) bekanntlich mit der Vorbereitungswoche. Da werden die Klassenräume eingerichtet und das Lernumfeld vorbereitet, es gibt Konferenzen und das Jahr wird samt seiner Projekte geplant. Jeder Schüler bekommt auf seinen Platz die Bücher gelegt, die die Eltern gekauft und die von der Bücherei Wolff geliefert wurden. „Das waren in diesem Jahr fast 400“, sagt Sabine Wilde-Balzer.
Und während jeder Lehrer sein Feld bereitet, kümmert sich Konrektor Thomas Coordes um den Stundenplan. Zwar ist das im digitalen Zeitalter längst nicht mehr so kompliziert, greift er auf ein gewisses Gerüst zurück, trotzdem muss alles, einem Puzzle gleich, passend gemacht werden. Und mit jeder zusätzlichen Klasse wird das Gebilde komplexer, zumal es auch räumlich Grenzen gibt.
Fast 500 Mädchen und Jungen bringen den Schulbetrieb an die Kapazitätsgrenze
23 Klassen werden ins neue Schuljahr starten – in der Regel vierzügig. Nur die Stufen 3 und 4 sind noch dreizügig, wobei es da möglichweise noch zur Teilung und somit auch zur jeweils vierten Klasse kommt. Die fast 500 Schülerinnen und Schüler bringen den Betrieb laut Sabine Wilde-Balzer an seine Kapazitätsgrenze. Sowohl im Gebäude als auch auf dem Schulhof. „Wir sind eine Schule des gemeinsamen Lernens mit Teilungsunterricht, was mittlerweile räumlich schwer zu händeln ist“, sagt die Direktorin. 23 Klassenräume gibt es und acht weitere, mit sehr speziellen Ausrichtungen – der Computer- und der Nawi-Raum, Kreativ-, Holz-, Töpferwerkstatt, Schülerküche und ein Hausaufgabenraum. Der zweite Schulstandort wird sehnsüchtig erwartet. „Wir haben eine Klasse aus Kindern gebildet, die in Kienbaum, Hangelsberg und Mönchwinkel wohnen und dann geschlossen umziehen können, wenn die Schule in Hangelsberg endlich die dringend notwendige Entlastung bringt“, schaut sie voraus.
Am Sonnabend ist nun für viele junge Familien der große Tag. Dann wird zu den Einschulungsfeiern auf den Löcknitzcampus eingeladen. Es gibt neben freundlichen Worten auch liebevoll aufgenommene Video-Botschaften von den nun Zweitklässlern, und die AG Leiterakrobatik aus dem Hort gibt einen Vorgeschmack darauf, was der größte Kooperationspartner im Ganztagsbetrieb zum Beispiel anzubieten hat. Wenn sich die ABC-Schützen – insgesamt 45 Mädchen und 42 Jungen, aufgeteilt in vier Klassen – dann jeweils zu ihrer ersten Unterrichtsstunde von ihren Familien trennen, können diese sich derweil vom Schulförderverein auf dem Schulhof verköstigen belassen. Kommen die frisch eingeschulten Erstklässler zurück, gibt es für sie endlich die ersehnten Zuckertüten.
Soziale Kompetenzen der Kinder sollen weiter gestärkt werden
Dann ist der Startschuss endgültig gefallen. In den ersten zwei Wochen wird aber noch nicht ins Unterrichtsprogramm eingestiegen. Zuerst stehen diverse Sonderthemen auf dem Programm. „Wir wollen einen Campus-Codex erarbeiten“, verrät Sabine Wilde-Balzer. Ziel sei es, die sozialen Kompetenzen der Kinder zu stärken – zum Beispiel Empathie, Kooperationsfähigkeit und Konfliktlösung. Nach Corona gebe es da noch viel aufzuholen. Es gehe aber auch ums Lernen lernen. Und die Bildung von Patenschaften über die Klassenstufen hinweg. „Es gibt bei uns eine tägliche Lesezeit, bei dem die Paten vorlesen.“
Andere Projekte, auf die sich die Mädchen und Jungen freuen können, sind der Sponsorenlauf, die Bundesjugendspiele sowie der Schul-Triathlon. Hinzu kommen die „SchmExperten“ (ein Wortspiel aus Geschmack und Experten), der Ernährungsführerschein, das Anti-Mobbing-Projekt, die Busschule und noch vieles mehr. All das füllt die Markenzeichen „Bewegte Schule“, „Gesunde Schule“ und „Schule des gemeinsamen Lernens“ facettenreich mit Leben und lässt den Schulalltag bestimmt nicht langweilig werden. (Anke Beißer)
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