Zählstellen erfassen Verkehrsbelastung rundum Tesla – Ergebnisse einsehbar

Der Verkehr rund um Tesla wird in den umliegenden Ortschaften individuell sehr unterschiedlich wahrgenommen. Die einen klagen über eine enorme Zunahme vor allem des Schwerlastverkehrs, andere empfinden das Aufkommen als gleichbleibend – beides subjektive Einschätzungen. Um die Entwicklung auf den Straßen im Umfeld der Gigafactory auf der Grundlage belastbarer Zahlen beurteilen und gegebenenfalls beeinflussen zu können, wurden Dauerzählstellen eingerichtet. Eigentlich war das seitens der Gemeinde Grünheide vor Inbetriebnahme der Gigafactory gewünscht, geklappt hat das aber nicht. Sieben Stellen (Schönschornstein, Latzwall, Hangelsberg, Kienbaum, Grünheide-Schule, Erkner-Fangschleusenstraße, Altbuchhorst) sind seit April 2022, also dem Monat nach der Werkseröffnung, in Betrieb. Eine weitere, westlich vom Hangelsberger/Freienbrinker Kreisel, der aktuell zur Kreuzung umgebaut wird, liefert seit Oktober desselben Jahres Zahlen. Und acht weitere Zählstellen sollen folgen. Von denen wiederum sind jene auf der Woltersdorfer Landstraße, der Berliner Straße (beide Erkner), der Wernsdorfer und der Berliner Straße (beides Neu Zittau) sowie nördlich des Hangelsberger/Freienbrinker Kreisels aktuell noch im Probebetrieb. Dieser sollte im ersten Quartal 2024 enden und die Erhebungen dann ebenfalls in die Statistik des Landesbetriebs für Straßenwesen einfließen. Danach stehen nur noch jene im Zusammenhang mit der Autobahn aus – an der Anschlussstelle Freienbrink sowie auf dem Berliner Ring in Höhe Freienbrink und Fangschleuse.

Die an den Dauerzählstellen erfassten Daten geben Auskunft über das durchschnittlich tägliche Verkehrsaufkommen und den darin enthaltenen Schwerlastverkehr (mit Fahrzeugen, deren Gesamtgewicht bei mehr als 3,5 Tonnen liegt). Zu Letzterem zählen auch Busse.

Landesbetrieb veröffentlicht wegen der Übersichtlichkeit zusammengefasste Zahlen

Aus den Jahren 2021 und 2022 sind derzeit nur Angaben zum gesamten Jahr einzusehen. Das ermöglicht beispielsweise nicht, dezidierte Rückschlüsse auf die Auswirkungen der Inbetriebnahme der temporären Autobahn-Anschlussstelle Freienbrink-Nord (März 2021) sowie der Fabrik selbst (März 2022) zu ziehen. „Die Zusammenfassung der Jahre beziehungsweise Begrenzung der Darstellung auf die letzten drei Monate ist der Übersichtlichkeit auf der Website geschuldet“, erklärt dazu Steffen Streu, Pressesprecher des Landesbetriebs für Straßenwesen.  Die Zahlen von 2021 beruhen auf der landesweiten Verkehrszählung. Eine solche hatte es auch 2015 gegeben. „Erst mit Errichtung der Dauerzählstellen werden die Verkehrsmengen kontinuierlich erfasst.“

Monatliche Zahlen gibt es aktuell für den Zeitraum von August bis Dezember 2023 – und damit immerhin mehr als die von Streu erwähnten drei Monate. Hier wiederum ist kein Vergleich zum ersten Halbjahr möglich, weil diese Zahlen eben nicht mehr einsehbar sind. Wie der Pressesprecher auf GiB-Nachfrage weiter mitgeteilt hat, erfolgt die Veröffentlichung quartalsweise, jedoch verzögert Mitte des darauffolgenden Quartals, weil die Daten erst ausgewertet werden müssen.

Kreisel ist der am stärksten frequentierte Punkt im Gemeindegebiet

Fakt ist, die Zählstelle Erkner-Fangschleusenstraße passieren laut der Statistik die meisten Fahrzeuge. Im Jahr 2021 waren es durchschnittlich knapp 14.000 an einem Tag (davon 545 Schwerlast) , im Jahr drauf 15.000 (540). Im Vorjahr war hier ein Anstieg zu verzeichnen – auf knapp 16.000 im August (684), sogar 16.500 im September (724) und danach im Oktober ein Abfall auf 14.800 (604), November 15.200 (629) und schließlich im Dezember – wohl jahresendbedingt – auf 13.400 (476).

Auf dem Gemeindegebiet von Grünheide ist der Hangelsberger/Freienbrinker Kreisel, der wie beschrieben zur Kreuzung umgebaut wird, der am meisten frequentierte Punkt. Hier wird westlich des Knotenpunktes gemessen. 2021 und 2022 waren es jeweils durchschnittlich 7500 Fahrzeuge am Tag – mit dem Unterschied von 503 Mal Schwerlast im ersten und 741 im zweiten protokollierten Jahr. Im Augst 2023 gab es hier einen weiteren Spitzenwert mit 804 Mal Schwerlast bei knapp 7800 Frequentierungen am Tag. Die restlichen Monate 2023 schwankte der Verkehr zwischen knapp 8000 und 6300 Fahrzeugen (710/520).

Schwerlastverkehr in Kienbaum gesunken

An den hier abgehenden Adern wird bei Hangelsberg (Abzweig Wulkow), in Latzwall, in Höhe des Löcknitzcampus und in Altbuchhorst gezählt. Richtung Spreenhagen bewegt sich im Vergleich dieser Punkte der geringste Verkehr – zwischen 3200 und knapp 4800 Fahrzeuge. Der Schwerlastverkehr ist dabei nahezu konstant – mit zwei „Ausreißern“ im August und September 2023 (488). In Hangelsberg kamen an der Zählstelle jeweils zwischen 6000 und 7300 Fahrzeuge vorbei. Der höchste Wert für den Schwerlastverkehr wurde hier 2021 mit 401 gezählt, danach ging die Zahl auf zwischen 200 und 300 zurück. In Höhe der Gerhart-Hauptmann-Grundschule ist der Verkehr seit 2021 (6500/343) leicht zurückgegangen – sowohl was das Verkehrsaufkommen an sich als auch Schwerlast anbelangt (4700 bis 5800/210 bis 292). In Altbuchhorst ist die Belastung nahezu konstant – 5500 bis 6500 (bei einem Ausreißer mit 7100 im September 2023), davon Schwerlast knapp 400 (2021), 369 (2022) sowie zuletzt zwischen 251 (Dezember) und 334. In Kienbaum hält sich der Verkehr offenbar konstant, wobei Schwerlast von 61 im Jahr 2021 auf um die 40 gesunken ist. (Anke Beißer)

Die Zahlen sind hier einsehbar.