In die Freude auf die Sommerferien mischt sich bei manchen Mädchen und Jungen jetzt vielleicht auch etwas Wehmut. Denn für die Sechstklässler der Grünheider Gerhart-Hauptmann-Schule geht nicht nur ein Schuljahr zu Ende, sondern es steht die Trennung vom Klassenverband an. Nach der wohl verdienten Pause starten sie im August an einer anderen Schule, meist in einem anderen Ort. Denn allein gut 50 Prozent der Schüler wird die 7. Klasse am Erkneraner Carl-Bechstein-Gymnasium besuchen. Andere zieht an die dortige Morus-Oberschule, wieder andere ans Berhardinum nach Fürstenwalde, an die weiterführende Schule in Woltersdorf, das Gymnasium in Rüdersdorf. Der Rest bleibt dem Löcknitzcampus erhalten und schließt sich der Docemus-Schulfamilie an.
Seit vielen Jahren ist es in Grünheide gute Tradition, dass der finale Abschluss der Grundschulzeit in einem feierlichen Rahmen über die Bühne geht. Da Corona und die damit eingehenden Beschränkungen überwunden sind, können die Zeugnisse diesmal wieder klassenweise und im Beisein von Eltern und Geschwistern übergeben werden. Wie Schulleiterin Sabine Wilde-Balzer sagt, werde dafür die Aula samt Foyer entsprechend eingerichtet. Es wird Musik, eine Festrede und Abschiedsworte der Klassensprecher geben. Natürlich werden auch die besonders engagierten Eltern nicht vergessen. „Ich rufe dazu die Kinder der Elternsprecher nach vorne und die übergeben dann als Dankesschön an Mutter oder Vater einen Blumenstrauß. Mit Knuddeln, das ist immer ein sehr schöner Moment“, sagt die Schulleiterin.
Aus Abschluss-Shirts werden gern Unterschriften gesammelt
Aber, nicht nur der Ablauf hat Tradition. Denn an dem Tag werden auch die begehrten Abschluss-Shirts – am liebsten in Weiß, damit Unterschriften drauf gesammelt werden können – und die Jahrbücher ausgegeben. Letztere gibt es schon seit dem Schuljahr 2007/08. Das erste wurde damals noch in einer Auflage von 200 Stück selbst kopiert und gebunden. „Es gab damals ja noch keine so breite Nutzung des Internets und wir wollten das Schulleben dokumentieren“, schaut Sabine Wilde-Balzer auf die Anfänge zurück. 2008/09 hat sich der Schulförderverein unter Federführung von Claudia Brüggler des Vorhabens angenommen und 390 Exemplare erstmals drucken lassen. In diesem Jahr werden es 450 sein, die dann nicht nur als Geschenk für die Sechstklässler bereitliegen, sondern von allen Schülern käuflich erworben werden können. Die Auflagenhöhe ist zudem ein Spiegelbild der Entwicklung der Schülerzahl. 2023/24 wird diese sich derweil noch einmal erhöhen. Drei 6. Klassen gehen ab, aber mindestens vier 1. Klassen werden eröffnet und die Schülerzahl noch einmal um 25 (oder mehr) steigern.
Das Jahrbuch ist übrigens ein Projekt des Schulfördervereins, das im Zusammenwirken von Lehrern, Horterziehern, Schülern, Eltern und der Layouterin Mandy Zerbe aus Hangelsberg umgesetzt wird. Neben Grußworten finden die Höhepunkte der Schulzeit Eingang in das Buch, die die einzelnen Klassen zur Erinnerung festhalten wollen. Für Katrin Schröder, Klassenlehrerin der 6a, ist es mittlerweile das vierte Jahrbuch, an dem sie mit ihren Schützlingen mitwirkt. „Das läuft nach einem exakten Fahrplan. Der Redaktionsschluss ist bekannt und somit klar, wann die Zuarbeiten vorliegen müssen.“ Mit den Kindern stellt sie eine Rangliste auf, was im Jahr für sie wichtig war. Es werden Bilder gesammelt und Berichte verfasst, bei denen die Lehrerin nur insofern eingreift, als dass sie verständlich sein müssen. „In den ersten Jahren ist es mehr Unterstützung, mit jedem folgenden Schuljahr nimmt das ab.“
Sind die gut 60 Mädchen und Jungen der 6. Klassen offiziell verabschiedet, wird der Schlusspunkt auch noch gebührend gefeiert. In der Regel steht ein Grillfest hoch im Kurs. „Wir treffen uns diesmal im Bürgerhaus in Kagel“, sagt Katrin Schröder und freut sich schon darauf. (Anke Beißer)