Grünheider Gemeindefeuerwehr – Gefahrenabwehr auf dem Prüfstand

Grünheide gehört zu jenen Gemeinden, in denen sich eine ganze Menge tut. In Hangelsberg beispielsweise entsteht ein neuer Schulstandort, wird ein Gewerbegebiet entwickelt, in Grünheide sind mit dem Bau des Bahnhofs Fangschleuse (neu) und den dazugehörigen Anlagen und Straßenanbindungen umfangreiche Infrastrukturprojekte in der Umsetzung, in Kagel wird am Bebauungsplan Kagel-West mit Wohnbau- und Gemeinschaftsflächen gearbeitet, die Einwohnerzahl ist weiter gewachsen. All das führt zu veränderten Grundlagen, was die Gefahrenabwehr anbelangt. Hierfür gibt es einen Plan, der alle fünf Jahre überarbeitet werden muss. Der aktuell gültige wurde 2022 beschlossen und soll 2026 novelliert werden, eben weil in der Gemeinde so viel im Fluss ist. Und so hat sich kürzlich der Ordnungsausschuss mit dem Thema befasst, sich über den Status Quo, über die bereist erledigten Aufgaben und die bevorstehenden Herausforderungen informieren lassen.

Maßnahmeplan 2022 – Erfüllungsstand geprüft

Im Zentrum stand hierbei nicht die Analyse der Gegebenheiten, diese werden in Rahmen der Fortschreibung des Plans auf den Prüfstand gehoben. Betrachtet wurden vielmehr die aus dem 2022 beschlossenen Gefahrenabwehrbedarfsplan abgeleiteten Maßnahmen und ihre Umsetzung.

Neue Personalstelle – Nina Brand verstärkt seit 2024 das Team

Neben fortlaufenden Prozessen, wie die Anpassung der Alarm- und Ausrückeordnung sowie die Aus- und Weiterbildung, gibt es jene, die abzuschließende Projekte beinhalten. Dabei wurden verschiedene Schwerpunkte gesetzt:
Konzeptionen zur Löschwasserversorgung, zur Modernisierung der Gerätehäuser, zum Neubau von Feuerwehrhäusern sowie für die Öffentlichkeitsarbeit. Alle sind begonnen, die Ausgangssituation sowie Bedarfe erfasst und in Bearbeitung. Hilfreich dabei ist, dass die zweite Vollzeitstelle im Stabsbereich Brand- und Bevölkerungsschutz der Gemeinde nach erneuter Ausschreibung 2024 mit Nina Brand besetzt werden konnte.

Fahrzeugpark wird erneuert und wächst

Was die Fahrzeugbeschaffung anbelangt, wurde 2023, wie geplant, für Mönchwinkel ein neues Mannschaftstransportfahrzeug (Ersatz) in den Dienst gestellt. 2024 folgte ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20/Ersatz) für die Ortswehr Grünheide. Bis zum Jahresende 2025 soll zudem in Kagel ein neues (zusätzliches) Tanklöschfahrzeug  (TLF) eintreffen. Zudem sind drei Bestellungen ausgelöst, die 2026 ausgeliefert werden sollen – ein Kommandofahrzeug für die Einsatzleitung (Ersatz), ein TLF für Hangelsberg (Ersatz) und ein HLF 10 für Kagel (als Ersatz). Zudem steht noch der Erwerb zwei Rettungsbooten im Maßnahmenkatalog – für Hangelsberg und Kagel. Hier bieten die Depots aktuell jedoch keine Unterstellmöglichkeit.

Vor Kurzem fertiggestellt: In Mönchwinkel, an der Reihe, gibt es einen neuen, zusätzlichen Löschbrunnen. Foto: Tobias Thieme
Vor Kurzem fertiggestellt: In Mönchwinkel, an der Reihe, gibt es einen neuen, zusätzlichen Löschbrunnen. Foto: Tobias Thieme

Löschbrunnen – Lückenschluss Schritt für Schritt

Ein Defizit gibt es derzeit noch bei den Löschbrunnen. Nach Auskunft von Jan Wischnewski, in der Gemeindeverwaltung im Stabsbereich Brand- und Bevölkerungsschutz tätig, liegt der Bedarf im Nachrüsten bei einem halben Dutzend. Ein Brunnen wurde vor Kurzem in Mönchwinkel in der Straße Reihe angelegt. „So ein Brunnen kostet 10 bis 15.000 Euro, das geht nur Schritt für Schritt.“

Bedarf gibt es auch bei Slipstellen für Rettungsboote. Hier soll zumindest in Finkenstein eine für den Möllensee entstehen.

Gerätehäuser weiter großes Thema

Bleibt noch der Blick auf die Gerätehäuser. Als Neubau ist das Vorhaben in Neu Mönchwinkel für Mönchwinkel und Spreeau am weitesten gediehen, soll zeitnah mit der Umsetzung begonnen werden. Offen ist hingegen der Bau in Kagel – hier wird aktuell eine Interimslösung geschaffen, die bisher vom Bauhof genutzte Halle für die Feuerwehr umgebaut. In Bearbeitung ist ein Anbau in Kienbaum.

Pläne für Kienbaum: Das Trafo-Haus neben der Feuerwache ist schon leer geräumt und soll für einen Abbau weggerissen werden. Foto: Anke Beißer
Pläne für Kienbaum: Das Trafo-Haus neben der Feuerwache ist schon leer geräumt und soll für einen Abbau weggerissen werden. Foto: Anke Beißer

Hier soll eine Fahrzeughalle entstehen, um auf dem gewonnenen Platz im Gerätehaus für die Einsatzkräfte akzeptable Bedingungen zu schaffen. Die Modernisierung ist für 2026 avisiert, das Grundstück erworben. Gegenwärtig wird der Bebauungsplan des Olympischen und Paralympischen Trainingszentrums geändert, wovon das Vorhaben betroffen ist. Ausstehend sind dann noch ein Neubau in Hangelsberg, wofür aber erst die planungsrechtlichen Grundlagen geschaffen werden müssen, sowie die Modernisierung in Grünheide. „Die steht aber erst auf der Agenda, wenn alle anderen Gerätehäuser, die vorrangig betrachtet werden, auf Vordermann gebracht oder neu gebaut sind“, betont Wischnewski. (Anke Beißer)