Baufahrzeuge und Schuttcontainer vor dem Wohnblock, laute Geräusche aus dem Inneren. Es ist weder zu übersehen noch zu überhören: Die Sanierung der Puschkinstraße 8 in Kienbaum mit ihren 18 Wohneinheiten schreitet kontinuierlich voran. Seit langem geplant, konnten die Arbeiten Mitte Januar starten. Weil einige der Wohnungen noch bewohnt waren beziehungsweise heute noch sind, musste der Logistik von Anfang an besonderes Augenmerk geschenkt werden. Denn: Kern der Sanierung ist die Strangsanierung, und die funktioniert nur, wenn jeweils die drei übereinander liegenden Wohnungen frei sind.

Handwerker parallel im Haus unterwegs
Begonnen wurde mit der umfassenden Instandsetzung im mittleren Aufgang, der Nummer 8b. Hier war zuletzt noch eine Wohnung belegt. Als der Umzug in den Nachbarblock gemeistert war, hatten die Handwerker freie Bahn. Badewannen, Waschbecken und Toiletten wurden ebenso entfernt wie die Fliesen und Fußbodenbeläge. In den Wohnungen geben sich die Arbeiter die Klinke in die Hand, wird installiert, gefliest, montiert, gemalert. Im Kellergeschoss wurde begonnen, den Anschluss zum Heizungs- und Warmwasserkreislauf – beides ist mit der zentralen Anlage im Nachbarhaus 9 verbunden – zu erneuern. Neue Leitungen gibt es auch fürs Trinkwasser und die Elektrik. Letztere bekommt zudem eine neue Verteilung. Die Treppenhäuser werden ebenfalls einer Kosmetik unterzogen, die frei zugänglichen Schaltschränke verschwinden hinter einer vorgesetzten Trockenwand, die Schließanlage wird modernisiert. Für die Fertigstellung dieser ersten Etappe ist von Ostern beziehungsweise Ende April die Rede.

Claudia Bela, im Grünheider Hochbauamt mit dem Projekt befasst, nennt die Arbeitsorganisation zuweilen herausfordernd. Schließlich sei das Gebäude eben nicht komplett freigezogen. Und so werde, um Leerlauf für die Handwerker zu vermeiden, auch mal von Wohnung zu Wohnung gesprungen. „In der 8a, die als nächster Aufgang dran ist, konnten in den leeren Wohnungen schon die Badeinrichtung entfernt werden, wurde teilweise bereits gefliest“, sagt die Rathausmitarbeiterin. Die alten Heizkörper wiederum können erst verschwinden, wenn der jeweilige Strang, an dem sie hängen, gewechselt wird. Noch wohnten in dem Aufgang aber drei Parteien. Die ziehen, so der Plan, in die ersten passenden fertigen Wohnungen im Aufgang b. In Aufgang c sind aktuell sogar noch fünf Wohnungen belegt, die Mieter wiederum ziehen dann ebenfalls in ein passendes, bereits saniertes Pendant, damit auch im verbleibenden dritten Aufgang saniert werden kann. „Wir rechnen derzeit damit, im Frühsommer mit allem fertig zu sein. Unvorhersehbare Dinge haben sich bisher noch nicht eingestellt.“
Erster Eindruck verspricht helle und freundliche Atmosphäre

Für die Sanierung der drei Aufgänge (mit jeweils einer Ein-, einer Vier-, zwei Zwei- und zwei Drei-Raum-Wohnungen) stehen rund eine Million Euro im Haushalt bereit. So wie es derzeit aussieht, reicht die Summe für die Strangsanierungen, die Renovierung der Wohnungen und Hausflure sowie die Aufarbeitung der Absturzgitter vor den bodentiefen Fenstern der Wohnzimmer. Auf den Anbau von Balkonen, wie bei der Sanierung von Block 9, werde aus Kostengründen verzichtet. Auch frische Farbe für die Wohnblock-Fassade ist nicht im Projekt enthalten. Dafür reiche das Budget aus heutiger Sicht nicht aus, heißt es aus dem Hochbauamt. (Anke Beißer)
