Die Gemeindevertreter von Grünheide haben dem Förderverein Geschichte und Sport Kienbaum für den Aufbau seines Museums im Olympischen und Paralympischen Trainingszentrum jetzt Rückenwind gegeben. Die Umsetzung der Pläne, die Unterdruckkammer des DDR-Spitzensports als „Geheimnisvollen Ort“ für Besucher erlebbar zu machen, kann jetzt beginnen. Auf dem Papier sind sie schon eine Weile fixiert, auch die Förderung über das LEADER-Programm ist ebenso bewilligt wie der vorzeitige Vorhabenbeginn. Allein am Geld hat es bisher gehapert, denn die Fördermittel sind noch nicht ausgezahlt. Der Verein ist aus eigener Kraft nicht in der Lage, den Zuschuss in Höhe von rund 95.000 Euro selbst vorzufinanzieren und hat sich deshalb, um finanzielle Unterstützung bittend, an die Gemeinde gewandt. Damit soll ein reibungsloser Projektstart sichergestellt und Verzögerungen vermieden werden.

Auf der Sitzung in der ersten Juliwoche wurde dem Antrag mehrheitlich, bei lediglich einer Enthaltung, zugestimmt. Der Förderverein hat sich verpflichtet, die vorfinanzierten Mittel unmittelbar nach Eingang der Fördermittel an die Gemeinde zurückzuzahlen. Er selbst trägt einen Eigenanteil von knapp 32.000 Euro.
Einmaliges Relikt der DDR-Sportgeschichte
Die Unterdruckkammer im Olympischen und Paralympischen Trainingszentrum Kienbaum ist ein einmaliges Relikt der DDR-Sportgeschichte. Sie soll nach einem Schwelbrand im Februar 2022 wieder hergerichtet und als Museum erstmals für Besucher sowie als Veranstaltungsort und Bildungsstätte zugänglich gemacht werden. Eine Reihe von baulichen Voraussetzungen, wie die Wiederherstellung der Elektrik, wurden nach dem Brand bereits aus eigener Kraft, dank Versicherungsleistungen und Sponsoren geschaffen. Die Bundes-Immobilie wurde dem Trägerverein des Olympischen und Paralympischen Trainingszentrums übertragen, der einen Untervertrag mit dem Förderverein Geschichte und Sport Kienbaum geschlossen hat. Schwerpunkte der nun folgenden Maßnahmen sind die Herrichtung eines Veranstaltungsraumes samt Empfangscounter und Sanitärbereich (inklusive Behinderten-WC) im ehemaligen Elektro-Raum sowie die materielle Grundausstattung für die museale Ausgestaltung der Unterdruckkammer.

Bereits jetzt ist es möglich, an Führungen durch die Kammer teilzunehmen. Der Verein bietet diese vom Mai bis Oktober jeweils am letzten Samstag des Monats, sowie für Gruppen nach vorheriger Absprache an. Eine Anmeldung ist über office@kienbaum-sport.de erforderlich. (Anke Beißer)