Gemeinhin wird Mädchen immer zugeschrieben, dass sie Pferdefans sind. Auf dem Löcknitzcampus stellte sich die Sache unlängst aber sehr ausgeglichen dar und die Jungs standen in ihrer Begeisterung für die kleinen Pferde – nämlich Ponys – den Mädchen in nichts nach. Zum bundesweiten Aktionstag „Vielfalt Pferd“ war das Team Pony Schule aus Markgrafpieske an der Gerhart-Hauptmann-Grundschule zu Gast und hat den Zweitklässlern einen Pferde-Erlebnistag mit den „Shetlandponys – Kleine Helden auf vier Hufen!“ beschert. An Stationen wurden mit den Kindern Themen wie zum Beispiel Futter, Pflege, Einsatzmöglichkeiten der Ponys, Rasseportraits und mehr besprochen. Wer sich traute, durfte natürlich auch einmal aufsitzen. Ein Angebot, das zahlreich angenommen wurde.
Ein Hauch von Ferien auf dem Pferdehof
Den Tag ermöglicht haben Sophie Fankhauser, selbst Lehrerin an der Grundschule und in ihrer Freizeit Reitpädagogin, sowie ihr Mann Michael mit dem Team der Pony Schule. Wer sich von der Landstraße aus der Schule näherte, hat gleich in der Nase gespürt, dass es auf dem Schulgelände besondere Gäste gab. Für Daki (9), Goergi (4), Hetti (10) und Faro (4) war eine kleine Koppel installiert, von der sie abwechselnd für ein Reiterspiel zu den Kindern geholt wurden. Der Anblick hatte etwas von ländlicher Idylle und erinnerte an Ferien auf einem Pferdehof. Keine Frage, dass das den Mädchen und Jungen gefiel.

„Mir ist es wichtig, dass die Kinder nicht nur Kontakt zu den Ponys haben, sondern dass sie die Tiere ganzheitlich kennenlernen. Es geht nicht nur ums Raufsetzen und Reiten, es geht um die Pflege, die Haltung, das Füttern, den richtigen Umgang mit den Tieren“, erläutert Sophie Fankhauser. Sie vermutet aus ihrer Beobachtung, dass etwa die Hälfte der Kinder schon einmal Kontakt zu Pferden hatte und vielleicht ein Viertel schon mal drauf gesessen habe. Manche kamen an dem Tag auch mit Reithelm – ein Zeichen, dass sie auf einem Hof schon ihr Hobby gefunden haben.

Zu ihnen zählt Laura. Die Siebenjährige wohnt in Kagel und hat dort regelmäßig Kontakt zu Amadeus und Lillifee, wie „ihre Ponys“ heißen. Und so ist es für sie auch kein Problem, sich den Vierbeinern richtig zu nähern. Um das zu üben, hatte das Team der Pony-Schule in der kleinen Turnhalle Holz-Attrappen aufgestellt. Die Kinder näherten sich von vorn, streichelten Kopf und Mähne und stiegen so vorsichtig in den Sattel, dass das extra darauf platzierte Bonbonpapier nicht hörbar raschelte. Nebenan versuchten sich die Zweitklässler im Hobby-Horsing, wobei sie mit einem Steckenpferd zwischen den Beinen über Hindernisse galoppierten.

An einer weiteren Station ging es ums Futter. Wie viel frisst und trinkt ein Pony und wie viel ist das überhaupt? Um eine Vorstellung von neun Kilo Heu pro Tag zu bekommen, gab es eine Schätzaufgabe, bei der es galt, Drei-Kilo-Portionen ohne Waage bereitzulegen. Fast noch kniffliger war die Aufgabe beim Wasser. Denn 60 Liter am Tag sind kaum vorstellbar. Schon die mit dem Messbecher zusammengetragenen zehn Liter ließen die Kinder staunen. Sehr praktisch ging es zudem beim Thema Pflege zu. Hier lernten die Kinder, wann Wurzelbürste, Igelstriegel, Kardätsche und Co. Zum Einsatz kommen.
Pure Freude – keine Angst
Das große Finale schließlich war der geführte Ritt auf einem der Ponys. Wer da in die Gesichter der Kinder geschaut hat, konnte Freunde, Begeisterung und so gar keine Angst entdecken. (Anke Beißer)