Der Schulgarten wird auch in den Ferien gehegt und gepflegt

Wer seinen Blick über den Schulgarten auf dem Löcknitzcampus schweifen lässt, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Was da alles wächst und gedeiht: Tomaten in unterschiedlichen Farben, Formen und Größe, Paprika, Kräuter, Kürbisse, Kohlrabi, Karotten und Kartoffeln – es sprießt und grünt, wohin das Auge blickt. „Na ja, mit den Kartoffeln sind wir noch nicht so ganz zufrieden“, räumt Sabine Mrose ein. Sie gehört zum Mütter-Quartett, dass sich um die Flächen kümmert. „Die Erde ist noch nicht die richtige, da müssen wir noch etwas ändern“, sagt sie. „Die Kohlrabis und Möhren werden von Mäusen angefressen“, schränkt auch Yannick ein. Der Neunjährige gehört seit Anfang an zum Gärtnerteam und ist wahrlich mit Feuereifer bei der Sache. So wie sein Zwillingsbruder Niklas. Aber das mit den Mäusen und dem damit verbundenen Ernteverlust, ärgert das die Kinder? „Da gibt es zwei Seiten“, sagt Yannick. Es sei schon schade, dass die Kohlrabi nicht gegessen werden können. „Aber so sind die Mäuse eben satt.“

Mütter-Quartett kümmert sich um Schulgarten-AG

Die zwei Jungs gehören zu jenen Kindern, die sich das Schuljahr über mit der Schulgarten-Arbeitsgemeinschaft um die kleine Scholle kümmern. Begleitet werden sie neben Sabine Mrose von Anne Koch, Silke Morgner und Carolin Biedermann. Letztere kennt sich wohl am besten mit dem Gärtnern aus, versorgt die Truppe nicht nur mit wertvollen Tipps, sondern auch mit einer bunten Auswahl an Saatgut und Pflanzen.

Die Anbaufläche wächst und wächst

Vor drei Jahren klein angefangen, erstreckt sich der Garten mittlerweile fast über die gesamte Grünfläche zwischen altem Schulgebäude und Hauptstraße. Neben dem eingezäunten Ur-Garten gibt es mehrere kleine Inseln – liebevoll mit kleinen, selbst gemalten Bildern versehen, was dort wächst und wer es wachsen lässt. Längst ist nicht nur die Arbeitsgemeinschaft hier zugange, auch Klassen-Namen sind zu lesen. „Das hat sich prima entwickelt“, schaut Sabine Mrose zufrieden auf das Projekt. Bisher war die AG, unterstützt von den Müttern, zweimal die Woche im Schulgarten anzutreffen. Im kommenden Schuljahr wird das einmal der Fall sein.

Hier gärtnert die 1d: Manche Beet im Schulgarten sind mit Schilder versehen, was hier wächst und wer sich kümmert. Foto: Anke Beißer
Hier gärtnert die 1d: Manche Beet im Schulgarten sind mit Schilder versehen, was hier wächst und wer sich kümmert. Foto: Anke Beißer

Und in den Ferien? Da kümmert sich vornehmlich das Mütter-Quartett. Aber auch einige der Kinder lassen es sich nicht nehmen, immer mal wieder nach dem Rechten zu sehen. Wenn die Grundreinigung im Schul- und Hortgebäude gelaufen ist und die Küche wieder genutzt werden kann, soll es in den Ferien noch ans Verarbeiten der einen oder anderen Ernte gehen. Und, zumindest geplant ist, dass es am Tag der Einschulung einen kleinen Verkaufstand gibt. „Im Vorjahr haben wir Kräutersalz angeboten, das wurde sehr gut angenommen“, sagt Sabine Mrose. Yannick und Niklas können sich noch gut daran erinnern.

Wird beim Ernten auch genascht?

Die beiden Jungen sagen, es mache ihnen Spaß zu sehen, wie alles wächst. Das Säen, die Pflege, das Gießen, das Ernten, all das gehöre eben dazu. Und das Ernten sei besonders toll. Werde denn da auch genascht? Wenn genug für alle da ist, ja – lautet die Antwort. Bei so viel Begeisterung für eine Sache bleibt der Wissenszuwachs nicht aus. Den teilen die Neunjährigen gern. Tomaten müsse man einkürzen, Erbsen anhäufeln, Kartoffeln müssten vorkeimen und benötigen einen hohen Berg Erde, und manch Gewächs brauche einen Stab, an dem sie sich festhalten kann.

Zwillinge wissen genau, was sie mögen

Was die Lieblingspflanzen anbelangt, könnten die Zwillinge nicht unterschiedlicher sein. „Kartoffeln und Schnittlauch“, sagt Niklas ohne zu zögern. Und die Wahl von Yannick? Die fällt auf Banane. „Aber die kann man hier ja nicht anbauen“, klingt er fast etwas enttäuscht. (Anke Beißer)