Fontane-Stein zur Fontane-Kiefer gehievt

Die Schwerstarbeit ist vollbracht: Der Stein, der künftig an die Fontane-Kiefer erinnern soll, wurde an seinen Platz gehievt. Dafür hat Mathias Papke, Betriebsleiter der Containerdienst GmbH aus Fürstenwalde, gesorgt. Mit seinem Kollegen Matthias Gahr hat er den Koloss am Mittwoch (26. November), begleitet von Grünheides Ortsbeiratsmitglied Uwe Werner, von „A“ nach „B“ transportiert.

Ein Sturm riss Mitte 2024 die Kiefer um

Zur Vorgeschichte: Am Abend des 21. Juni 2024 hatte ein Sturm die im Volksmund nach Fontane benannte Kiefer am Ufer der Löcknitz (nahe der Großen Wallbrücke) umgeworfen. Der Baum war quer über den Wanderweg und mit der Krone bis in das Flüsschen hinein gestürzt. Revierförster Christian Hohm hatte sogleich verkündet, dass die Kiefer dort verbleiben soll. Sie sei ins Naturschutzgebiet gefallen und dort bleibe ohnehin alles, wie es ist. Dem Ortsbeirat Grünheide kam das zupass. Auch er möchte die Erinnerung an das stattliche Gehölz wachhalten und hatte sogleich angeregt, in einer besonderen Form das Andenken zu wahren. In einer Bürgerbefragung wurden drei Varianten zur Auswahl gestellt – und sich für einen großen Stein entschieden.

Findling vom Möllenseeufer ist es geworden

Nach diesem musste dann gar nicht lange gesucht werden. Ortskundige wussten von einem Exemplar, welches am Ufer des Möllensees unweit der einstigen Touristenstation liegt. „Der Stein gehört niemandem, befindet sich auf Schwemmland, so dass wir ihn umlagern konnten“, erzählt Uwe Werner, der sich mit dem stellvertretenden Ortsvorsteher Heiko Furche, federführend der Sache annahm.

Schwerstarbeit: Der 3,2 Tonnen schwere Stein wurde am Ufer des Möllensees aufgeladen und vom Containerdienst ins Löcknitztal gefahren. Fotos: Uwe Werner/Montage: Anke Beißer
Schwerstarbeit: Der 3,2 Tonnen schwere Stein wurde am Ufer des Möllensees aufgeladen und vom Containerdienst ins Löcknitztal gefahren. Fotos: Uwe Werner/Montage: Anke Beißer

Nun war es also soweit. Am Mittwochvormittag rückte der Transporter an. Mittels Radlader wurde der 3,2 Tonnen schwere, etwa einen Meter hohe und 1,60 m breite Findling aufgehoben und samt Lader in einen Container bugsiert. Der wiederum brachte einen Transporter über Klein Wall und den Forstweg Richtung Wallbrücke an seinen neuen Bestimmungsort. Am Weg hinunter zur am Boden liegenden Kiefer, gegenüber der Schutzhütte, hat der Container den Radlader samt Stein wieder aus seinem Bauch freigegeben.

Es ist vollbracht: CUT-Betriebsleiter Mathias Papke (rechts) und sein Mitarbeiter Matthias Gahr posieren als erste an der künftigen Erinnerungsstelle für die Fontane-Kiefer. Fotos: Uwe Werner/Montage: Anke Beißer
Es ist vollbracht: CUT-Betriebsleiter Mathias Papke (rechts) und sein Mitarbeiter Matthias Gahr posieren als erste an der künftigen Erinnerungsstelle für die Fontane-Kiefer. Fotos: Uwe Werner/Montage: Anke Beißer

Dort wartet das Monstrum jetzt darauf, von einem Steinmetz mit einer Plakette versehen zu werden, auf der an den Heimatdichter Theodor Fontane, seine Wanderungen und das mutmaßliche Verweilen an der Kiefer oder zumindest sein Vorbeigehen erinnert wird. Denn was sich hier vor rund 150 Jahren an Ort und Stelle wirklich zugetragen hat, ist nicht verbürgt. Zumindest ist inzwischen bekannt, dass die Kiefer wohl doch nur 180 statt der zuvor kolportierten 250 Jahre alt ist. Das hat die Expertise eines Baumgutachters ergeben. Somit sei sie bei Fontanes Besuch vielleicht 25, 30 Jahre und somit „unspektakulär jung“ gewesen, wie Lars Kleinschmidt, Leiter der Landeswaldoberförsterei Hangelsberg, im Zuge der Messung mit einem Augenzwinkern bemerkte.

Ein würdiger Ort: Uwe Werner, Mitglied vom Ortsbeirat Grünheide, ist zufrieden, dass der erste Schritt gemeistert ist. Foto: Mathias Papke
Ein würdiger Ort: Uwe Werner, Mitglied vom Ortsbeirat Grünheide, ist zufrieden, dass der erste Schritt gemeistert ist. Foto: Mathias Papke

Egal, die Grünheider und ihre Gäste mochten den Baum, und so soll nun mit dem Stein und der Tafel gebührend an ihn erinnert werden. Dank Ortsvorsteherin Pamela Eichmann sei ein Steinmetz gefunden. Von dort werden nun Angebote eingeholt – sowohl zu den Kosten als auch zur Gestaltung. „Wenn der Gedenkstein komplett ist, wird er auch öffentlich eingeweiht“, kündigt Uwe Werner an und verweist dabei „vermutlich“ aufs Frühjahr. (Anke Beißer)