Der Ortsteil Kagel blickt in diesem Jahr auf eine 650-jährige Geschichte zurück. Eine erste Erwähnung gab es 1375 im Landbuch der Mark Brandenburg, auch „Landbuch Kaiser Karl IV.“ genannt, als Kugele oder Kogele. Bereits 1249 hatten Zisterziensermönche des Klosters Zinna hier eine Niederlassung errichtet, von der aus deren Besitztümer im Barnim verwaltet wurden. Anfangs lebten im Dorf neun Kossäten (Dorfbewohner mit einer Kate und geringem Landbesitz), die Fischerei betrieben. Es gab eine Wirtschaft und eine Mühle. Seit 1480 war der Name Cagel gebräuchlich, woraus im Laufe der Zeit Kagel wurde.
Für das Jubiläumsjahr 2025 hat sich schon vor einer Weile ein Festkomitee gebildet und die Vorbereitungen vorangetrieben. Elisabeth Turowski, Vorsitzende des Heimatvereins, gehört zu den Aktiven und hat stellvertretend für das Gremium mit „Grünheide im Blick“ über die Pläne gesprochen.
Flyer für alle Kageler Haushalte vorbereitet
Die ersten sichtbaren Zeichen werden bereits in Kürze zu finden sein. Denn am Giebel der „Alten Schule“ soll schon bald ein Banner auf die Festivitäten hinweisen. Zudem wird am 8. März der Ortsbeirat den offiziellen Startschuss für das Jubiläumsjahr geben. Für den Zeitpunkt ist laut Elisabeth Turowski auch die Verteilung der ersten Flyer avisiert, die einen Überblick über die geplanten Veranstaltungen geben sollen.

Und es werde einen Aufruf an alle Kageler geben, das Dorf auf einzigartige Weise zu schmücken. „Mit einem Augenzwinkern haben wir der Aktion das Motto gegeben ,Kagel macht auf dicke Hose‘“, sagt die Mit-Organisatorin. Was sich dahinter verbirgt? Es geht darum, Hosen mit Erde zu befüllen, vor den Zaun zu stellen oder auf eine Bank zu setzen oder was auch immer und bunt zu bepflanzen. „Das gibt bestimmt ein lustiges Bild“, freut sich Elisabeth Turowski schon über möglichst viele Einheimische, die dabei mitmachen. Im Jahr 2000, zur 625-Jahr-Feier, habe es eine ähnliche Aktion mit Strohpuppen gegeben. Und das lustige Ortsbild sei noch gut in Erinnerung.
Für das Festjahr stehen bereits folgende Veranstaltungen fest:
Am 13. und 14. Juni steht der Sport im Mittelpunkt. Hier bereiten die Fußballer der SG Lichtenow-Kagel 1949 und der Familienzirkel Kagel ein buntes Programm für den Manni-Park und das Klubhaus-Gelände vor. Die Kageler Vereine sind aufgerufen, an einem Sportspiele-Zehnkampf teilzunehmen, für Kinder wird es einen Wettbewerb mit sechs Spielen gaben. Zudem steht ein turnusmäßiges Ligaspiel der Kicker an und auf der Kegelbahn soll ein Turnier ausgetragen werden.
Vom 4. bis 7. Juli geht es unter Federführung des Heimatvereins und unterstützt vom Förderverein der Dorfkirche um Geschichte, Kunst und Kultur. Am Freitagabend, so schaut Elisabeth Turowski voraus, gibt es die offizielle Eröffnung der 650-Jahr-Feier durch den Ortsbeirat mit einem kleinen Sektempfang und Grillabend. Dafür wird das Gelände rund um Schule und Gotteshaus mit Biertischgarnituren bestückt und sich auf eine laue Sommernacht gefreut. Zudem tritt der Kageler Chor in der Kirche auf. Es ist zudem geplant, ebenfalls in der Kirche eine Ausstellung mit Fotos und Gemälden unter dem Motto „Kageler sehen ihr Kagel“ zu präsentieren. Vorgesehen ist, am dritten Festtag, also Sonntag, die besten Arbeiten mit Preisen zu küren. „Ob durch eine Jury oder das Zuschauervotum wird noch entschieden.“
Geschichte in Geschichten, Kunst und Musik
Der Sonnabend ist der Geschichts-Tag. Für 11 Uhr bereitet die Vorsitzende des Heimatvereins einen kleinen Vortrag zur Ortsgeschichte vor. Falls die überarbeitete Chronik bis dahin verfügbar ist, soll sie erstmalig verkauft werden. Über Mittag gibt es zur Stärkung Pizza, Suppe und Co., Steffen Fritsch wird für die passende musikalische Untermalung sorgen – wie den ganzen Tag über. Als Start in das Nachmittagsprogramm steuert der Bauerschlösschen-Verein einen Auftritt von OMP Berlin – Orchestre Miniature in the Park – bei. Danach ist Kreativität gefragt. Am Kirchengemäuer soll eine Leinwand angebracht werden, auf der mit von Veranstaltungsbesuchern bemalten Quadranten ein großes Bild entstehen soll. „Dafür besorgen wir Farben und Staffeleien und stellen sie auf dem Areal auf“, kündigt Elisabeth Turowski an. Kita-Kinder dürfen auch zu Farbe und Pinsel greifen und Steine bemalen, mit denen am Ende auf der Wiese vor der Schule ein Ortswappen umrahmt werden soll. „Vielleicht bekommen wir für die Jugendlichen auch noch eine Sprayer-Wand hin“, zählt die Kagelerin ein weiteres künstlerisches Angebot auf. Der Abend soll dann mit einem Irish-Folk-Konzert ausklingen und der Sonntag mit einem Gottesdienst am Ufer des Baberowsees beginnen. Anschließend will der Bauernschlösschen-Verein noch Gesang zur Gitarre beisteuern. „Mein verstorbener Mann, Andreas Turowski, hatte auf bekannte Melodien Texte unter anderem über den Baberow-, den Elsen- und den Bauernsee geschrieben. Die Lieder waren stets sehr gut angekommen und deshalb gab es im Komitee die Bitte, sie wieder einmal erklingen zu lassen.“ Singend soll durch die Straße An der Stege zum Areal von Kirche und Alter Schule gezogen werden. Hier wartet dann wieder eine Stärkung, bevor Peter Zimmermann bei einer Schauspielerlesung eine Novelle von Moriz Heimann vorträgt. Mit einem Orgelkonzert soll ab 15 Uhr das Fest-Wochenende ausklingen.
Für dem 9. August hat sich die Interessengemeinschaft Wasserfahrsport Finkenstein in das Jubiläumsprogramm eingeklinkt und lädt zu einem Sommerfest ein. Am Abend gibt es dann ab der Anlegestelle am Nordufer des Möllensees eine Dampferfahrt, die von einem bunten Bootscorso begleitet werden soll.
„Klang und Licht“ wird für den 23. August vorbereitet und wird als Kult-Event das Dorf dem festlichen Anlass gemäß zum Strahlen und Klingen bringen.

Zum Abschluss der Feierlichkeiten schmückt sich Kagel für den 13. September noch einmal besonders heraus. Denn dann sollen die Vereine, die Interessengruppen, die Feuerwehr und alle die Lust drauf haben sich auf einen farbenfrohen Umzug durchs Dorf begeben. Auch alte Autos dürfen sich anschließen. Vom Dorfplatz am Bürgerhaus geht es bis zum westlichen Ortsrand und retour. Beim Schwatzen, Essen, Trinken und Musik soll das Ortsjubiläum dann seinen Ausklang finden. (Anke Beißer)