Das Frühjahr über haben die dunkelgrünen Krötenzäune die Straße am Ortsrand Altbuchhorst und in Fangschleuse in Höhe des Priestersees gesäumt. Und das aus gutem Grund, schließlich finden sich zu der Zeit Freiwillige zusammen, die den Lurchen quasi als Taxi über die Straße zu ihren Laichplätzen im See helfen und, hat die Natur ihren Lauf genommen, zumindest am Priestersee auch wieder den Rückweg ermöglichen. Seit dem Vorjahr läuft das unter Regie von Julia Galow, der es gelungen ist, engagierte Grünheider, mitunter ganze Familien, für die Aktion als Helfer zu gewinnen. Und, was die engagierte Frau besonders freut, die Euphorie aus 2024 konnte tatsächlich in die Neuauflage 2025 übertragen werden.
Unterstützung durch Forstlehrlinge und freiwillige Helfer
Und so wurden Ende Februar/Anfang März die Zäune gezogen. Hierbei unterstützten am Priestersee in guter Tradition Forstlehrlinge bei den Erdarbeiten. In Altbuchhorst hat ein Dutzend Freiwilliger die Aufgabe übernommen.
Trockenheit hat Tieren zu schaffen gemacht
„Leider hat uns in diesem Jahr die Trockenheit sehr zu schaffen gemacht“, bilanziert Julia Galow. Die Tiere seien an den wenigen Regentagen besonders viel gelaufen. Da wurden an einem Tag in Altbuchhorts 292 Exemplare gezählt und am Priestersee sogar 557. Ansonsten sei die Kröten-Wanderung eher schleppend verlaufen, hätte sich nur wenige Tiere in den Eimern wiedergefunden. „Ob noch andere Faktoren hineinspielten oder sich einfach der allgemeine Wandel in den Zahlen widerspiegelt, vermag ich nicht zu beurteilen“, sagt die Naturschützerin. Sie spricht von einem großen Verlust in Fangschleuse. Denn im Vergleich zum Vorjahr wurden statt der damals gezählten 2254 Lurche in diesem Jahr lediglich 1458 gesammelt.
Besonders hohe Verluste auf dem Rückweg
Die Zahlen für den Rückweg seien noch viel dramatischer. Denn hier wurden statt der 1186 im Vorjahr nur 70 Tiere in den Eimern entdeckt. Eine Erklärung habe sie nicht. Aber es gebe immer mal Schwankungen. „Ich denke, dass zum Großteil die Trockenheit die Kröten genötigt hat, an Ort und Stelle zu bleiben und sich direkt wieder einzugraben.“ Mitte Mai sei dann der Rückweg-Zaun wieder abgebaut worden, weil keine Tiere mehr gefunden wurden.
„In Altbuchhorst sind die Zahlen zu meiner Freude in diesem Jahr relativ stabil geblieben“, sagt die Initiatorin. 2024 waren es hier 862 Tiere auf dem Weg zum Möllensee, diesmal immerhin 757.
Was leider nicht geklappt hat, ist die Zählung über die Wanderfrosch-App. Hier habe es leider immer wieder kleinere Probleme gegeben, sodass sie nicht wie erhofft genutzt werden konnte. „Bei Naturschützern in Thüringen hat das besser funktioniert. Also drücken wir die Daumen, dass sie 2026 bei uns läuft.“
Unterstützung für 2026 zugesagt
Der Blick ins kommende Jahr stimmt zuversichtlich. Es gibt laut der Altbuchhorsterin schon wieder Zusagen, was den Helferkreis anbelangt. „Wir hatten in diesem Jahr neben den Unterstützern von 2024 auch neue Leute dabei. Und das zeichnet sich auch so für 2026 ab“, freut sie sich über die stabile Hilfsbereitschaft. (Anke Beißer)



