Neues Feuerwehrauto zum Einsatz bereit

Vor einem Monat, zum großen Fest der Grünheider Ortsfeuerwehr, wurde – quasi als Geschenk zum 120. Geburtstag – ein neues Feuerwehrauto übergeben. Das war am 13. Juli. Und am 13. August waren die Einsatzkräfte soweit mit dem Fahrzeug, einem Hilfeleistungslöschfahrzeug 20 (HLF 20), vertraut, dass es in den Dienst gestellt werden konnte. Schließlich müssen die neue Technik und das Auto erst einmal beherrscht werden. Und deshalb drehte sich bei der Ausbildung der 22 Grünheider Maschinisten in den zurückliegenden Tagen und Wochen (unter anderem unter der Anleitung des Herstellers) alles um das rote, auf Hochglanz polierte und mit modernster Technik ausgestattete Gefährt.

Während da Berufsfeuerwehrleute fahrtechnisch ein eher leichtes Spiel hatten, war das für andere, die nicht tagtäglich so ein Auto manövrieren, schon etwas herausfordernder. Lenken, wenden, rückwärtsfahren, bremsen, ausweichen – all das galt es, einem Fahrsicherheitstraining gleich, zu üben. „Dabei geht es nicht nur um die Sicherheit der Kameraden, sondern natürlich auch aller anderen Verkehrsteilnehmer“, sagt Jan Wischnewski, in der Grünheider Verwaltung in der Stabsstelle Brand- und Bevölkerungsschutz tätig und unter anderem für die Beschaffung der Technik und die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehren zuständig.

Wasser im Tank reicht für den ersten Angriff

Das Fahrzeug hat mit seinem 1600 Liter fassenden Tank so viel Wasser dabei, dass der sogenannte erste Angriff bei einem Brand sichergestellt und derweil die Wasserstrecke aufgebaut werden kann. Auch wenn es das zweite HLF 20 in der Gemeinde ist  – die Hangelsberger Wehr ist seit 2022 mit einem solchen Fahrzeug ausgestattet –, sind beide nicht identisch. „Damals hatten wir es über eine Sammelbestellung des Landes Brandenburg bezogen und es ist somit nicht komplett individualisiert“, sagt Wischnewski. Natürlich hat sich die Technik ebenfalls weiterentwickelt, schreitet die Digitalisierung und somit die Elektronik in der Fahrzeug- und Gerätetechnik voran.

Schmuckes Gefährt: An die Grünheider Ortswehr wurde am 17. Juli 2024 das neue Fahrzeug, ein Hilfeleistungslöschfahrzeug 20, übergeben - am 13. August wurde es in den Dienst gestellt. Foto: Anke Beißer
Schmuckes Gefährt: An die Grünheider Ortswehr wurde am 17. Juli 2024 das neue Fahrzeug, ein Hilfeleistungslöschfahrzeug 20, übergeben – am 13. August wurde es in den Dienst gestellt. Foto: Anke Beißer

Was die Unterschiede anbelangt, so wurde diesmal auf eine Winde verzichtet, weil diese in Hangelsberg und auf einem Rüstwagen in Grünheide vorhanden ist. Zudem wurde sich für eine größere Pumpe und eine Schaumanlage entschieden. „Wir haben das Fahrzeug mit der Orts- und Gemeindewehrführung geplant und im Dezember 2022 ausgeschrieben. Eineinhalb Jahre später war das knapp 760.000 Euro teure Gefährt produziert, fertig aufgebaut, ausgestattet und abgeholt.“

Die Freude bei der Grünheider Ortswehr ist natürlich groß. „Das fördert die Motivation und macht einfach Spaß, mit solch moderner Technik umgehen zu können“, sagt Ortswehrführer Tim Stokloßa. Entsprechend engagiert haben sich die Einsatzkräfte in die zusätzliche Ausbildung gestürzt. „So eine Neuanschaffung gibt der Wehr einen Pusch“, ist sich auch Jan Wischnewski sicher. Er sieht es zudem als Wertschätzung für das Ehrenamt, denn somit wird den Frauen und Männern, die ihre Freizeit für die Allgemeinheit opfern, ordentliches Handwerkszeug zur Verfügung gestellt. „Das fördert das Wohlbefinden.“

Ersetztes Fahrzeug geht nach Freienbrink

Das Fahrzeug ersetzt übrigens ein anderes Löschfahrzeug, das nun den mittlerweile 18 ehrenamtlichen Feuerwehrleuten in Freienbrink, der jüngsten Abteilung in der Grünheider Gemeindefeuerwehr-Familie, als zweites Gefährt zur Verfügung steht und als Reservefahrzeug dient, falls bei einer andere Ortswehr mal reparaturbedingt eine Lücke klafft.

Die Anschaffung war übrigens schon die zweite in diesem Jahr. Im Mai wurde im Rahmen einer Ersatzbeschaffung ein Mannschaftstransportwagen nach Mönchwinkel geliefert. Dessen Vorgänger wurde aber nicht abgegeben, sonders steht derweil den Kienbaumern zur Verfügung. Sie hatten zuvor kein solches Auto.

Wer wann neue Fahrzeugtechnik bekommt, ist im Gefahrenabwehrbedarfsplan festgeschrieben. Bis 2027 stehen solche Autos für den Personentransport für die Ortsteile Kienbaum (die jetzige Lösung dient der Überbrückung), Kagel und Hangelsberg an. Zudem soll für Hangelsberg 2025 ein Tanklöschfahrzeug 3000 angeschafft werden. Für Kagel ist ein ebensolches, zusätzliches Fahrzeug 2026 vorgesehen sowie ein Hilfeleistungslöschfahrtzeug 10 als Ersatz. „Zumindest in der Finanzplanung der Gemeinde ist das alles so berücksichtigt“, sagt Wischnewski. „Kagel braucht dafür dann aber auch eine größere Wache.“ (Anke Beißer)