Nach der Wahl der neuen Ortsbeiräte durch die wahlberechtigten Bürger der jeweiligen Ortsteile, war es nun an den Gremien, die Ortsvorsteherin beziehungsweise den Ortsvorsteher zu wählen. Anke Beißer hat sich für Grünheide im Blick an sie gewandt und sieben einheitliche Fragen gestellt. In loser Folge kommen sie hier zu Wort.
Katja Schramma, Ortsvorsteherin von Kienbaum:
Was gefällt Ihnen an Ihrem Ortsteil besonders?
Ich mag die Gemütlichkeit und Ruhe. Bei uns ist alles klein und familiär, nicht so anonym, man kennt sich untereinander.
Wo sehen Sie Ihren Ortsteil in der Groß-Gemeinde, was ist sein „Alleinstellungsmerkmal“, zeichnet ihn aus und unterscheidet ihn von den anderen?
Das ist zweifelsohne das Olympische und Paralympische Trainingszentrum. Es ist über Brandenburg hinaus bekannt, sogar weltweit. Schön ist, wenn die Athleten, gerade die Olympioniken sagen, sie haben sich in Kienbaum auf die Wettkämpfe vorbereitet. Es hat mich gefreut, dass viele unseren Ort namentlich während der Spiele in Paris so erwähnt haben.
Welches sind die wichtigsten Projekte, die Sie befördern wollen? Kurzfristig und langfristig.
Wir müssen kurzfristig etwas an der Verkehrssituation verändern. Trotz Tempo 30 und stichprobenartiger Kontrollen wird durch den Ort gerast. Und das vor allem zum Schichtwechsel von Tesla. In den drei Stoßzeiten ist es teils kreuzgefährlich, vor allem mit dem Blick auf unsere Kinder. Es muss dringend etwas für die Verkehrsberuhigung getan werden.
Lange versprochen, aber noch nichts getan hat sich bei der Qualität unserer großen Straße hin zur B1 und nach Hangelsberg. Beide müssen ausgebaut werden, was aber vom Umfang her eher langfristig einzuordnen ist, weil so etwas nicht im Handumdrehen umsetzbar ist. Wir brauchen zudem endlich einen Radweg parallel zur Straße nach Hangelsberg – spätestens wenn die Schule dort in Betrieb geht. Und es muss dafür Sorge getragen werden, dass unsere, in die Jahre gekommenen Wohnblöcke kontinuierlich instandgesetzt werden und mit ihnen bezahlbarer Wohnraum erhalten bleibt.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Ortsteil noch nicht?
Mir fehlt es an der Bereitschaft vieler Kienbaumer, sich einzubringen, Projekte anzuregen und dann auch bei deren Umsetzung mitzuwirken, statt nur zu schimpfen und zu fordern. Ein bisschen mehr Eigeninitiative und Engagement wäre sehr schön, statt sich zurückzulehnen und auf den Ortsbeirat zu hoffen.
Was wird in fünf Jahren die wesentlichste Veränderung in Ihrem Ortsteil sein – welche Vision von Ihrem Ort haben Sie für 2029?
Die Schule in Hangelsberg ist fertig und die Straße dorthin, inklusive Radweg, ebenfalls ausgebaut. Somit haben Schüler und Pendler einen kurzen und sicheren Weg in den Nachbarort.
Was mögen Sie an den anderen Ortsteilen?
Kagel – die Sportstätte, also den Manni-Park, und das Engagement der SG Lichtenow/Kagel mit den vielen Angeboten von den Bambinis bis zu Erwachsenen
Grünheide – den Löcknitzcampus mit der Kita, dem Familienzentrum, den Schulen und den Sporthallen
Spreeau – den Quick-Shop. Wenn wir hier vorbeifahren, sagen wir so oft: „Ach, lass uns anhalten und nen Kaffee trinken oder ne Bockwurst essen.“ Der Laden gehört hier einfach hin und ist nicht wegzudenken.
Mönchwinkel – den unheimlichen Zusammenhalt im Ort, die Hilfe und Unterstützung bei jedwedem Projekt
Hangelsberg – dass sich hier eine Möglichkeit aufgetan hat, den neuen Schulstandort zu entwickeln, womit sich der Schulweg für unsere Jüngsten deutlich verkürzt.
Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Groß-Gemeinde?
In der Natur und ihrer Ruhe. Egal ob an der Löcknitz oder am Liebenberger See, das viele Grün und das Wasser, das ist genau meins. Und das haben wir nicht nur Kienbaum, sondern vielerorts in Grünheide.