Der Heimatverein Kagel hegt seit vielen Jahren eine engen Kontakt zur nahen Kita „Kageler Wasserfrösche“. Derzeit stecken beide mitten in der Umsetzung eines mehrjährigen Projektes: „Das gläserne Bienenhaus“. Anfang März waren die Mädchen und Jungen hierfür erstmals in der Alten Schule zu Besuch. Dabei haben die vier- bis Fünfjährigen allerlei Interessantes über die fleißigen Insekten erfahren. Dazu gehörte zum Beispiel der Körperbau, der – passend zum traditionsreichen Ort als Schule – an die Tafel gemalt und dort erklärt wurde. Und weil es immer schön ist, Erlebtes festzuhalten, sind die Kinder selbst noch aktiv geworden und haben ihre Bienchen aufs Papier gebannt.
Die Idee, solch ein Projekt mit der ortsansässigen Kita umzusetzen, entstand vor einigen Jahren durch Doris Weiland – damals selbst noch Erzieherin bei den Wasserfröschen und aktives Mitglied im Heimatverein Kagel.
Einmal im Monat geht es dienstags zum Heimatverein
Nun trifft sich die „große Gruppe“ der Wasserfrösche einmal im Monat, an einem Dienstagvormittag, mit dem Heimatverein. „Dort lernen die Kinder spielerisch etwas über ihren Heimatort kennen. Wir besichtigen mit ihnen besondere Gebäude (z.B. die Alte Schule, die Kirche, das Bürgerhaus) und bieten so spielerisch ,Heimatkunde‘ an, sagt Elisabeth Turowski, Vorsitzende des Heimatvereins. Es wird Tee für die Kinder gekocht, aus Büchern vorgelesen. Zum 150-jährigen Jubiläum der „Alten Schule“ wurden aus selbsthärtender Knete kleine Schulhäuser gebastelt, angemalt und auf eine große Schultafel mit den Namensschildern der Kinder geklebt. 2023 zum 20-jährigen Jubiläum des Bürgerhauses wurde ein Modell desselben gebastelt, welches im November mit einigen Kindern an den Ortsbeirat Kagel übergeben werden konnte.
Das große Ziel heißt: Bau eines gläsernen Bienenkasten
Und nun dreht sich für zwei Jahre halt Vieles um die Bienen. Bis es zum Bau des gläsernen Bienenkastens kommt, müssen sich die Beteiligten aber noch etwas gedulden. Dafür ist der Heimatverein im Kontakt mit einer ortsansässigen Imkerin und spricht seine Ideen mit dem Team der Kageler Wasserfrösche ab. Die Idee zu dem Bienenprojekt entstand laut Susanne Blank, leitende Erzieherin der Kita, im vergangenen Sommer. Mit der Ernte von Lavendel und der Idee daraus einen Lippenpflegestift herzustellen stellte sich die Frage: Woher den Bienenwachs nehmen? Und schon war das Interesse an Bienen überhaupt geweckt. Wie leben sie? Woher kommt und wie entsteht der Honig? Was sind die Aufgaben einer Imkerin? Und:„Was können wir für Bienen tun und warum sind sie eigentlich so wichtig?
der Absperrung für das Blumenbeet geholfen. Foto: Juliane Wulf
Im Handumdrehen war somit ein Thema für die weitere „Heimatkunde“ mit dem Heimatverein gefunden. Die Kinder haben inzwischen die Imkerin besucht, Werkzeuge und Bienenstöcke kennengelernt. „Ein Teil des gesammelten Nektars bleibt für die Waben, um die Bienenkinder und die anderen Bienen zu versorgen. Der Rest wird für Honig genommen“, weiß Luise. Die Sechsjährige und ihre Spielgefährten haben seit dem Frühjahr schon viel über das summende Volk gelernt. Mitte Juni wurde dann auf der Wiese hinter der Kita ein Blumenbeet angelegt, das den Bienen Futter bieten soll.
„Vielleicht führen sie unsere Arbeit irgendwann weiter.“
„Wenn wir so lebendig mit den Kinder arbeiten, ihnen ihren Ort, ihre Umgebung , die Natur nahe bringen, werden sie sich später besser daran erinnern“, sagt Elisabeth Turowski. „Und vielleicht reicht es ja so weit, dass sie unsere Arbeit irgendwann gern weiterführen.“
Nach der kleinen Sommerpause geht es mit dem Bienen-Projekt natürlich weiter. Dafür sind der Bau eines Bienenhotels, das Herstellen von Kerzen aus Bienenwachs und ein weiterer Besuch bei der Imkerin schon vorgemerkt. (Juliane Wulf/Anke Beißer)