In Neu-Mönchwinkel soll eine neue Feuerwache für die Ortsteile Spreeau und Mönchwinkel entstehen. In diesen Tagen sind für das Projekt zwei grundlegende Voraussetzungen geschaffen worden. Am Freitag wurde der Gemeinde Grünheide die beantragte Fördermittelsumme bewilligt und mit einem symbolischen Scheck überreicht. Zudem wird auf der Gemeinde-Homepage die Offenlegung des Bebauungsplanes für die Beteiligung der Öffentlichkeit angekündigt. Zwar ist die Baugenehmigung auf Grundlage der fortgeschrittenen Planung bereits seit Anfang April beantragt, Baurecht besteht aber noch nicht. Dafür muss das Verfahren zu Ende geführt werden.
Ortswehren im ländlichen Raum kommt besondere Bedeutung zu
Am Freitag (24.5.2024) war Markus Grünewald, Staatssekretär im Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg, in die Rettungszentrale nach Freienbrink gekommen, um der Gemeinde die offizielle Zusage zu 827.000 Euro Fördergeld zu geben. Das Geld stammt aus einem zusätzlich aufgelegten Programm zur Förderung der Feuerwehrinfrastruktur im ländlichen Raum. 62 eingereichte Projekte seien nach einem Punktesystem bewertet worden und das für Neu-Mönchwinkel geplante Vorhaben auf Platz 18 eingekommen, sagte Grünewald. Er unterstrich die Notwendigkeit, kleine Wehren besonders zu unterstützen, da diese nicht nur in Sachen Brandschutz sondern auch für das Dorfleben an sich von besonderer Bedeutung sind. Mönchwinkel sei da gut aufgestellt und verfüge über eine Jugendfeuerwehr. Zudem stelle der örtlichen Brandschutz in Grünheide im Hinblick auf Tesla als ergänzende Hilfeleistung eine Besonderheit im Land dar. „Und es ist nie einfach aus zwei Wehren eine zu machen“, sagte der Staatssekretär. Im vorliegenden Fall mache es durchaus Sinn die Kräfte zu bündeln, zumal in Freienbrink eine neue, zusätzliche Ortswehr entstanden ist. Letztlich lobte er rückblickend auf die Ereignisse am Himmelfahrtswoche das Zusammenspiel der Einsatzkräfte, die, wie Bürgermeister Arne Christiani hinsichtlich der ehrenamtlichen Kräfte der Gemeindefeuerwehr betonte, sogar auf Urlaub verzichtet haben, um die Demonstrationen in ihren vielfältigen Protestformen zu begleitet. „Es ist kein dramatischer Schaden entstanden“, konstatierte Grünewald. „Dafür bin ich sehr dankbar.“
Bürgerbeteiligung steht an
Und wie steht es aktuell um die Umsetzung des Projektes? Im Vorjahr war es ins Stocken geraten. Die Gemeinde hatte sich dazu entschlossen, die Lücke östlich des Heimatmuseums und westlich der Bebauung von Neu-Mönchwinkel zu schließen und die B-Planung im Juni 2022 gestartet. Angrenzend an das Museum soll das neue Depot gebaut werden und im dort wiederum angrenzenden Areal Wohnbebauung entstehen. Der Landkreis als zuständige Bauordnungsbehörde hatte im Verlauf des Verfahrens jedoch signalisiert, dass beide Vorhaben getrennt betrachtet werden sollen. Daraufhin wurde der „Bebauungsplan 53“ im Dezember 2023 von der Gemeindevertretung in einen Teilplan A „Feuerwehrstandort“ und einen Teilplan B „Wohnbauentwicklung“ aufgesplittet. Beide Entwürfe sind nun so weit gediehen, dass sie in der Zeit vom 5. Juni bis 5. Juli in die Bürgerbeteiligung gehen können.
Auch der Flächennutzungsplan muss angepasst werden
Da sich das Areal im Außenbereich befindet, muss es über einen Bebauungsplan entwickelt werden. Zudem bedarf diese Veränderung einer Anpassung im Flächennutzungsplan. Erst wenn beide Grundlagen per Beschluss der Gemeindevertreter gelegt sind, besteht Baurecht und kann die Genehmigung erteilt werden. Insofern ist noch etwas Geduld gefragt.
Die Notwenigkeit einer neuen Feuerwache ergibt sich aus dem Gefahrenabwehrbedarfsplan der Gemeinde (Stand 2022). Der Massivbau soll einen Mehrzweck- und einen Seminarraum, Umkleiden sowie Wasch- und Duschbereiche mit WC (nach Geschlechtern getrennt), Lager- und Hausanschlussraum sowie ein Büro aufnehmen. Die Fahrzeughalle als Leichtbauhalle in Sandwichbauweise soll drei Stellplätze (je 12,5 Meter mal 4,5 Meter) umfassen – zwei für Fahrzeuge mit einer Länge von zehn Metern und einen dritten für ein Mannschaftstransportfahrzeug sowie einen Bootstrailer. Die Wärmeversorgung soll über das Heizhaus vom benachbarten Museum erfolgen, das so zur Heizzentrale für beide Objekte wird. Die Investition wird auf 3 Millionen Euro beziffert.
Warten auf die Baugenehmigung
Im Grünheider Bauamt wird derzeit alle vorbereitet, damit nach dem Grünen Licht für den B-Plan sofort losgelegt werden kann. Ist dies gegeben, kann die Ausführungsplanung beauftragt werden. Diese dürfte nach Angaben von Bauamtsmitarbeiter Marco Baur, der das Projekt in seiner Umsetzung betreut, etwa einen Monat in Anspruch nehmen. Darauf aufbauend sollen über eine beschränkte Ausschreibung Firmen für die ersten Auftragslose gefunden werden – Tiefbau, Rohbau, Dach und Fassade. Das Ziel, bis zum Jahrsende den Rohbau fertig, die Bauhülle geschlossen zu haben, sei noch nicht komplett verworfen. Ob das noch schaffbar ist, lasse sich aber nicht seriös abschätzen. (Anke Beißer)