Einladung zur Kinder- und Jugendvollversammlung der Gemeinde Grünheide

Lisa Mann zählt zu jenen Jugendlichen, die den Kinder- und Jugendbeirat von Grünheide ins Laufen gebracht haben und nun mit der Wahl am 3. April in die nächste Runde schicken wollen. Im September 2019 war der Grünheider Nachwuchs erstmals zu einer Kinder- und Jugendversammlung eingeladen, um der Mitsprache in der Kommune, der Beteiligung an kommunalpolitischen Entscheidungen einen Rahmen zu geben. „Ich war damals noch 12 und hatte davon in der Zeitung gelesen“, erzählt Lisa Mann. „Da hatte ich so richtig Bock drauf, das hat mich angesprochen und ich wollte mich engagieren.“ Diese Lust ist bis heute ungebrochen, und so wundert es nicht, dass die Kagelerin schon länger eine Führungsrolle in dem Prozess der Kinder- und Jugendbeteiligung einnimmt.

Beirat will Durststrecke hinter sich lassen

Nach einigen Turbulenzen der zurückliegenden vier Jahren – 2021 wurde zuletzt ein Beirat gewählt – steht nun, am 3. April ab 16.15 Uhr, die nächste Kinder- und Jugendvollversammlung in Grünheide an. Zu dieser sind alle 6- bis 27-Jährige aus allen Ortsteilen in die Mensa der Grundschule auf dem Löcknitzcampus eingeladen. „Die Lücke zwischen den Wahlen ist groß, aber da war Corona, es gab Wechsel, weil Leute weggegangen sind, dann kamen mal Krankheit oder Terminschwierigkeiten dazwischen. Irgendwie war immer was“, ist Lisa Mann alles andere als glücklich über diese Durststrecke. Sie selbst war nach der 10. Klasse für ein Jahr nach Spanien gegangen und hat sich zum Schuljahresbeginn in der Neu Zittauer Docemus-Schule auf den Weg zum Fachabitur in Sozialwesen gemacht. Wieder zu Hause, hat die junge Kagelerin mitgeholfen, den Beirat zu neuem Leben zu erwecken. Der Impuls war auch deshalb nötig, weil Maurice Heilmann, zuvor Sprecher, inzwischen in die Kommunalpolitik – Ortsbeirat Hangelsberg und Gemeindevertretung Grünheide – eingestiegen ist und als Vorsitzender die Ortsgruppe der SPD führt. Er hatte schon vor einem Jahr den notwendigen Generationswechsel angekündigt.

Mitwirkung an der Novellierung der Hauptsatzung

Das ist Vergangenheit, Strich drunter und voller Elan nach vorn geschaut, lautet die Devise. Wobei die Rückschau zeigt, dass der Beirat sehr wohl schon Dinge bewegt hat und nicht nur mit sich selbst beschäftigt war. „Wir haben den Jugendclub in Kagel wiederbelebt, die Club- und Projektarbeit in Grünheide unterstützt und wir haben intensiv an der Novellierung der Hauptsatzung mitgewirkt.“ Und Grünheide hat, vertreten durch Lisa Mann, auch auf Landesebene Spuren hinterlassen. Die 18-Jährige hat den Dachverband der Kinder- und Jugendgremien in Brandenburg mitgegründet und in der ersten Legislatur mit vertreten, an der Änderung des Paragraphen für die Kinder- und Jungenbeteiligung in der Kommunalverfassung mitgewirkt. Dies waren wichtige Prozesse, um dieser Facette der Demokratie ein Fundament zu geben.

Beirat gibt sich für nächste Wahlperiode neue Struktur 

Jetzt, da die Basis, der Rahmen für die Beteiligung geschaffen ist, kann sich der Grünheider Kinder- und Jugendbeirat wieder mit sich befassen. Wie Lisa Mann ankündigt, haben sich die derzeitigen Mitglieder noch einmal Gedanken über die Struktur für die nächste Legislaturperiode gemacht. Das war möglich, da der Beirat noch nicht über eine Satzung verfügt. „Das soll sich nach der Neuwahl zeitnah ändern.“

Platz für viele Mitstreiter

Gab es zuletzt zwei Sprecherinnen und Sprecher sowie in der Anzahl nicht festgelegte Beisitzerinnen und Beisitzer aus den einzelnen Ortsteilen, soll es künftig ohne zahlenmäßige Vorgaben für die Ortsteile jedem offen stehen, sich zu Wahl zu stellen und somit für die Mitarbeit bereitzuerklären. „Aus der Mitte dieser Gruppe, die durch die Wahl in der Kinder- und Jugendvollversammlung legitimiert wird, sollen dann zwei Sprechende und zwei Stellvertretende gewählt werden, die den Beirat nach außen vertreten und die Arbeit organisieren“, erklärt die Kagelerin.

Ideen und Wünsche der Kinder und Jugendlichen gefragt

Der Wahl vorangestellt ist für den 3. April ein Workshop, bei dem die Wünsche und Ideen der Kinder- und Jugendlichen ihren Heimatort betreffend zusammengetragen werden. Der Dachverband werde auch vor Ort sein, so dass ebenso Dinge angesprochen werden können, die über die Gemeindeebene hinaus gehen. Lisa Mann freut sich schon über den regen Austausch und hofft auf eine große Resonanz. (Anke Beißer)