Neustart mit Anfang 40 – Katja Welkisch verstärkt das Bauamt von Grünheide

„Im Heimatort zu arbeiten, die Entwicklung der eigenen Gemeinde ganz unmittelbar zu begleiten, das ist schon etwas Besonderes.“ Bei Katja Welkisch schlägt sich der Umstand in Begeisterung nieder. Wenn sie von ihrer Arbeit spricht, schwingt diese bei jedem Satz mit. Dazu ihre freundliche, aufgeschlossene Art – der 43-Jährigen ist anzumerken, dass sie ihren Beruf liebt. Von ihrer Schreibtischnachbarin kommt spontan der Einwurf: „Sie ist taktvoll und einfühlsam, was sehr wichtig ist im Gespräch mit den Bürgern. Und im Team war sie von Anfang an willkommen.“

Katja Welkisch bestätigt den gelungenen Start am neuen Arbeitsort in ihr neues Aufgabengebiet. Dabei hatte sie sich die Entscheidung, im Grünheider Rathaus anzuheuern, nicht leicht gemacht. Denn auch die Arbeit zuvor, in einem Berliner Architekturbüro, hatte ihren Charme, war abwechslungsreich, fordernd und erfüllend zugleich.

Von Ziltendorf über Cottbus und Berlin nach Grünheide

In Eisenhüttenstadt geboren und in Ziltendorf aufgewachsen hat die – heutige – Grünheiderin in Cottbus Stadt- und Regionalplanung studiert. Für die Uni hatte sie sich bewusst entschieden, war diese doch sehr jung und versprach beste Bedingungen. „Alles war sehr neu, es gab gläserne Ateliers und wir haben viel mit den Architekturstudenten gemeinsam gemacht. Das war ein sehr kreatives Umfeld“, erinnert sie sich an ihre von 2000 bis 2006 währende Studienzeit. Anschließend hat sie in einem Landschaftsarchitekturbüro in Berlin ihre berufliche Laufbahn gestartet, ist dafür mit ihrem Mann in die Hauptstadt gezogen.

Von der Ausführungsplanung bis zur Bauüberwachung

Bei ihrem Fachgebiet macht sie eine besondere Facette aus. Es gehe darum, den äußeren Raum zu betrachten, herauszufinden, was sich einfügt, was passt. Das sei sehr visionär. „Wenn etwas stimmt, wird darum nicht viel Aufhebens gemacht. Wir Planer müssen das aber vorher so hinbekommen.“ Die Projekte seien sehr vielfältig gewesen. Da sei es um Außenanlagen von Schulen und Freiräumen in Berlin gegangen, um den Landschaftspark in Staßfurt und den Stadthafen in Leipzig, und um große Wettbewerbe. „Das Schöne war, dass ich die Projekte zum Teil von der Ausführungsplanung bis hin zur Bauüberwachung begleitet habe.“

Mitte der 2000er-Jahre dann waren die Welkisch‘ zu einer vierköpfigen Familie angewachsen. Die Wohnung in einem Weißenseer Mehrfamilienhaus bot nicht mehr den ausreichenden Platz. „Wir wären gern geblieben, mussten aber nach einer Alternative suchen.“ Durch Zufall sind sie 2016 in Grünheide fündig geworden und raus ins Grüne gezogen. „Das war erst einmal eine rationale Entscheidung. Wir brauchten etwas, was an der RE-1-Strecke liegt, damit ich gut nach Berlin komme und mein Mann zu seiner Arbeit nach Eisenhüttenstadt.“  Und das hat quasi mittig geklappt. Für die beiden Kinder funktionierte es dann auch noch mit dem Kitaplatz gleich hinterm Haus.

„Ich liebe die Gartenarbeit.“

„Wir haben es von Anfang an genossen. Wir konnten die Kinder fortan einfach zum Spielen in den Garten schicken, in Berlin hätte am Spielplatz immer einer dabei sein und aufpassen müssen.“ War der Balkon in Berlin schon mal ein gärtnerisches Übungsobjekt, konnte Katja Welkisch nun voll loslegen. „Ich liebe die Gartenarbeit.“ Die freundschaftliche Bande nach Berlin hat gehalten, draußen vor den Toren der Stadt kamen neue Verbindungen hinzu. Dabei  geholfen hat der Sport, Volleyball in ihrem Fall und Fußball bei den heute 9- und 12-jährigen Jungs. Die Frage, ob sich die Familie in Grünheide wohlfühlt, erübrigt sich.

Der Wechsel der Arbeitsstelle hat sich im Vorjahr ergeben. „Ich wurde drauf angesprochen und fing an zu überlegen.“ Der kurze Fußweg bis zum Rathaus hatte natürlich seinen Reiz. Damit verbunden mehr Zeit für die Familie, für Haus und Hof und Hobbys ebenso. Vier Wochen hat sich Katja Welkisch Zeit genommen, Pro und Kontra abgewogen. „Ich empfand es auch als guten Zeitpunkt, sich nochmal neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen.“ So fiel die Entscheidung pro Grünheide und sie sagt heute: „Ich habe alles richtig gemacht.“

Abwechslungsreicher Alltag im Rathaus

Ihr Alltag im Rathaus ist abwechslungsreich. Sie begleitet die Verfahren der Bauleitplanung und zum Flächennutzungsplan, nimmt die gemeindlichen Aufgaben in den Bauantragsverfahren wahr, gibt Bürgern Auskünfte zum Baurecht. „Es sind ja immer alles Einzelfälle, die da geprüft werden müssen. Und ich kann dazu meine Auffassung hinsichtlich der rechtlichen Grundlagen kundtun. Die Entscheidungen werden im Bauordnungsamt in Beeskow getroffen.“ Auch privat komme es vor, dass ihr mal eine fachliche Frage gestellt wird. „Ich verweise dann gern auf meine Sprechstunde im Büro, da ist dann Zeit, über alles in Ruhe zu reden und nicht so zwischen Tür und Angel.“ Gerade dieser Part ist neu an ihrer jetzigen Arbeit. „Der Kontakt zu den Bürgern? Ich mag ihn.“ (Anke Beißer)