Zählstellen geben Abbild der Verkehrsbelastung rund um Tesla

Um die Verkehrsbelastung rund um die Gigafactory beurteilen zu können, wurden durch den Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg (LSB) im näheren Tesla-Umfeld Dauerzählstellen eingerichtet. Zwar sollten die ersten schon vor der Werkeröffnung im März 2022 installiert sein, um einen Ausgangswert als Vergleichsgröße zu haben. Das ist bekanntermaßen nicht gelungen. In den Grünheider Ortsteilen liefern seit April 2022 vier Standorte belastbare Zahlen und ein weiterer seit Oktober 2022. Zwei waren auf dem Grünheider Gemeindegebiet noch ausstehend – an der Autobahnanschlussstelle Freienbrink  und nördlich des ehemals Freienbrinker/Hangelsberger Kreisels, der zur Kreuzung umgebaut wurde. Auch diese Stellen sind nach Angaben des LSB installiert, haben die Probebetrieb hinter sich und liefern seit Januar 2025 verwertbare Daten. Eine Antwort, wie es sich mit den beiden geplanten Zählstellen auf dem Berliner Ring verhält, steht seitens der Autobahn GmbH noch aus.

Veröffentlicht wurden bisher die Ergebnisse der manuellen Verkehrszählung 2021 sowie der Dauerzählstellen 2022 (als Jahresdurchschnittswert) und von August bis Dezember 2023 (durchschnittliches Tagesaufkommen je Monat). Auf Nachfrage hat der LSB nun Grünheide im Blick die Jahresstatistik für 2024 zur Verfügung gestellt. Neben besagten Tagesauskommen (DTV) wird auch der Anteil an Schwerlastverkehr (SV) ausgewiesen.

 

Quelle: www.ls.brandenburg.de/Screenshot: Anke Beißer
Quelle: www.ls.brandenburg.de/Screenshot: Anke Beißer

Hier die Auswertung der Zählstellen im Gemeindegebiet:

Hangelsberg westlich Abzweig Wulkow (Messung seit 4/22)
2021: 6827 (DTV)/401 (SV)
2022: 6997/332
2023: zwischen 5791 (10/23) und 7367 (9/23)/zwischen 228 (10/23) und 340 (9/23)
2024: zwischen 6196 (12/24) und 7815 (9/24)/zwischen 262 (1 und 12/24) und 375 (9/24)

Grünheide westlich der Ampelkreuzung vormals Kreisel (seit 10/22)
2021: 7500 (DTV)/503 (SV)
2022: 7540/741
2023: zwischen 6361 (12/23) und 7956 (9/23)/zwischen 528 (12/23) und 804 (8/23)
2024: zwischen 6503 (12/24) und 8257 (3/24)/zwischen 522 (12/24) und 752 (3/24)

Grünheide Schule (seit 4/22)
2021: 6469 (DTV)/343 (SV)
2022: 4947/214
2023: zwischen 4717 (12/23) und 5784 (9/23)/zwischen 210 (12/23) und 292 (8 und 11/23)
2024: zwischen 4158 (12/24) und 5203 (3/24)/zwischen 204 (5/24) und 315 (7/24)

Grünheide Altbuchhorst (seit 4/22)
2021: 5834 (DTV)/389 (SV)
2022: 6437/369
2023: zwischen 5537 (12/23) und 7091 (9/23)/zwischen 251 (12/23) und 334 (11/23)
2024: zwischen 5426 (12/24) und 6896 (4/24)/zwischen 227 (1/24) und 377 (7/24)

Kienbaum (seit 4/22)
2021: 1589 (DTV)/61 (SV)
2022: 1516/45
2023: zwischen 1383 (12/23) und 1621 (9/23)/zwischen 30 (12/23) und 46 (11/23)
2024: zwischen 1327 (12/24) und 1826 (4/24)/zwischen 38 (1/24) und 64 (7/24)

Bei Blick auf die Zahlen fällt auf, dass der Schwerlastverkehr 2024 höhere Spitzenwerte erreicht als 2023. Einzige Ausnahme ist der Messpunkt westlich des ehemaligen Kreisels, was dessen Umbau zur Kreuzung und den damit verbundenen Verkehrseinschränkungen geschuldet sein kann. Wie sich die Verkehrsbelastung grundsätzlich entwickelt hat, macht weitere Analysen der Statistik erforderlich. Das Beispiel Kienbaum zeigt, dass, alle Zahlen zusammengenommen, der Verkehr von durchschnittlich 1517 Fahrzeugen im Monat auf 1601 angewachsen ist. Der Schwerlastverkehr ist von durchschnittlich 40,6 im Monat (2023) auf 51,4 (2024) ebenfalls angestiegen ist. Aber auch diese Rechnung hinkt, weil für 2023 nur die Zahlen von August bis Dezember herangezogen werden konnten, für 2024 jedoch das komplette Jahr.

Einflussnahme auf Ampelschaltung wird vorbereitet

Ziel der Dauerzählstellen war neben der grundsätzlichen Erfassung des Verkehrs die mögliche Einflussnahme auf die Ströme. So war angekündigt worden, dass Ampelschaltungen sich am Bedarf orientieren sollen. Mit Bezug auf die umgebaute Großkreuzung (ehemals Freienbrinker/Hangelsberger Kreisel) kündigt der LSB auf GiB-Nachfrage an, das im Frühjahr die erforderliche Voraussetzungen geschaffen werden. Dafür müssen die benachbarten Knotenpunkte über Kabel verbunden werden. „Eine Inbetriebnahme der Koordinierung ist für den Sommer avisiert“, schreibt Pressesprecher Steffen Streu.

Veröffentlichung durch den Landesbetrieb weiter geplant

Was die grundsätzliche Veröffentlichung anbelangt, hat der LSB wie folgt geantwortet: „Derzeit wird geprüft, ob es die Möglichkeit gibt, die Ergebnisse in den Straßennetzviewer des Landes Brandenburg zu integrieren, da, wo auch jetzt schon die Zählstellen im Land Brandenburg an Bundes- und Landesstraßen zu finden sind. Stets ein bis zwei Monate nach Quartalsende dauert es bis zur Veröffentlichung, da die Ergebnisse erst auf ihre Plausibilität geprüft werden müssen. Das bedeutet dass die Daten des letzten Quartals nach dem 1. Januar 2025 und nach der Plausibilitätsprüfung veröffentlicht werden.“ Warum es für 2024 an der Stelle im Internet noch gar keine Zahlen gibt, ließ der LSB unbeantwortet. (Anke Beißer)