Unter dem Motto „Aufholen nach Corona“ hat das Bildungsministerium Brandenburg ein Programm aufgelegt, das entsprechende Projekte fördert. Davon macht die Gerhart-Hauptmann-Grundschule regen Gebrauch – zum Beispiel im sportlichen Bereich. Schon im Vorjahr konnte so ein eklatantes Defizit ausgeräumt: Aufgrund der in der Pandemie geltenden Einschränkungen war der Schwimmunterricht ausgefallen. Zwei Jahrgängen fehlte das Rüstzeug, um sich sicher im Wasser zu bewegen – gerade in einer Gemeinde, die reich an Gewässern ist, stellt das ein gefährliches Manko dar. Wie Schulleiterin Sabine Wilde-Balzer erzählt, hat die Schule deshalb mit einem Honorarlehrer zusammengearbeitet und übers Schuljahr hinweg für 60 Mädchen und Jungen der Klassenstufen 4 und 5 – aufgeteilt in vier Durchgänge – die Ausbildung im Fürstenwalder Schwapp ermöglicht. „Der Schwimmunterricht wurde als Kooperationsangebot in unseren offenen Ganztagsbetrieb aufgenommen.“ Die Teilnehmer haben das Schwimmabzeichen in Bronze abgelegt, die besten sogar Silber geschafft. „Das hat einen schönen Nebeneffekt: Alle, die nun nachweislich schwimmen können, dürfen, so sie denn wollen, beim ersten Grünheider Schultriathlon am 9. Juni an den Start gehen“, freut sich die Schulleiterin, die auch Sportlehrerein ist, auf den mit dem Verein Multisport LOS ins Leben gerufenen Wettbewerb.
Nachdem die Lücken im Schwimmen weitgehend geschlossen werden konnten, gibt es in diesem Schuljahr ein anderes sportliches Angebot für all jene Kinder, die corona-bedingt Nachholbedarf und Freude an Bewegung haben. Jeden Montag bietet Sabine Wilde-Balzer in der Müggelspreehalle eine Sport-AG an, die in Zusammenarbeit mit der SG Hangelsberg – ebenfalls ein Kooperationspartner im offenen Ganztagsbetreib – ins Leben gerufen wurde. Von 15.30 bis 16.30 Uhr geht es um Angebote, die helfen sollen, die Kondition und Motorik zu verbessern. „Rund 15 Kinder konnten wir dafür begeistern“, sagt die Schulleiterin.
Obligatorische Sportfest mit neuem Akzent
Neben den wiederkehrenden Angeboten sorgen immer wieder auch Einzelprojekte dafür, das seit Jahren gelebten Motto „Eine Schule bewegt sich“ mit Leben zu erfüllen. Am Montag, 15. Mai, kommt die Firma Trixitt mit einem Schulsport-Event auf den Löcknitzcampus, das ebenfalls unter dem Dach von „Aufholen nach Corona“ ausgetragen wird. Parallel zum obligatorischen Schulsportfest sollen dabei die und 460 Kinder aus 21 Klassen auf besondere Art und Weise in der Sporthalle und auf dem Sportplatz in Bewegung versetzt werden. Es wird dabei nicht nur um Geschicklichkeit und Ausdauer gehen, sondern vor allem um Teamgeist und Fairness.
Sabine Wilde-Balzer ist froh, dass diese zusätzlichen Angebote über die Förderung und auch dank der Unterstützung des Schulfördervereins möglich wurden. „Leider gibt es ab dem Schuljahr 2023/24 kein Aufholen mehr, zumindest was das Programm des Ministeriums anbelangt. Das wird nicht wieder aufgelegt“, muss sie konstatieren.
( Anke Beißer)