Ein Dankeschön-Abend fürs Ehrenamt – auch für Nadine Sophie Gerner

Update, 30. November 2024: GiB veröffentlicht die besonders Geehrten zum Tag des Ehrenamtes

Der Internationale Tag des Ehrenamtes wird in Grünheide zum Anlass genommen, engagierte Bürger mit einem Dankeschön-Abend Anerkennung zu zollen. Die Tradition wurde 2003 von der damaligen, selbst ehrenamtlich tätigen Vorsitzenden der Gemeindevertretung, Lieselotte Fitzke, ins Leben gerufen und erfreut sich seither in der Gemeinde großer Beliebtheit. Der letzte Freitag im November, diesmal also der 29., ist seither dieser Ehrung vorbehalten. Auch in diesem Jahr bietet das Störitzland dafür den passenden Rahmen. Immerhin sollen auf Einladung von Pamela Eichmann als mittlerweile (selbst schon langjährige) Nachfolgerin von Lieselotte Fitzke sowie Bürgermeister Arne Christiani mehr als 350 Frauen und Männer bewirtet werden. „Mit dem jährlichen Tag des Ehrenamtes möchten wir die Vielfalt und den Querschnitt des gesellschaftlichen Lebens und des ehrenamtlichen Engagement in der gesamten Gemeinde Grünheide zeigen und uns bei allen ehrenamtlichen Bürgerinnen und Bürgern mit einem zwanglosen und gemütlichen Abend im Störitzland bedanken“, sagt Christiani.

Voller Saal im Störitzland: Zum Tag des Ehrenamtes wurden die Grünheider in festlichem Rahmen begrüßt. Foto: Frank Kersten
Voller Saal im Störitzland: Zum Tag des Ehrenamtes wurden die Grünheider in festlichem Rahmen begrüßt. Foto: Ariane Kaatz

So bunt wie das Leben …

Die Möglichkeiten, sich in der Gemeinde mit ihren sechs Ortsteilen ehrenamtlich zu engagieren, sind vielfältig. Ob Feuerwehr, Sport, Familie, Senioren, Kultur, Bildung, Kommunalpolitik, Wahlen (allein rund 170 Frauen und Männer haben in diesem Jahr hierbei ein wahres Mammutprogramm abgespult) oder Gesellschaft – so bunt wie das Leben, so bunt ist der Reigen der Betätigungsfelder. Derzeit sind laut Vereinsregister 82 Vereine und Interessengemeinschaften in der Groß-Gemeinde aktiv – 52 im Bereich Kultur, 24 im Sport und 6 für Senioren. Das jüngste Mitglied in dem Reigen ist die Interessengemeinschaft Spreeau, die sich Mitte November ins die Liste hat eintragen lassen.

Fast 3000 Grünheider in Vereinen und IG aktiv

Allein 50 Vereinigungen haben in diesem Jahr einen Antrag auf Vereinsförderung gestellt. Da in diesem Prozedere auch die Anzahl der aktiven Mitglieder erfasst wird, kann Juliane Wulf, im Rathaus für den Bereich zuständig, verlässliche Zahlen nennen. Auf den Sport entfallen rund 1300, in Sachen Heimat und Kultur sind es knapp 1200 und bei den Senioren knapp 200 Mitglieder. Um ihnen allen das Hobby zu ermöglichen oder die gewünschten Hilfen zu geben, wirken viele der Menschen besonders engagiert mit. Manche an vorderster Front, andere im Stillen. Ihnen allen soll am Ehrenamtstag ein Gesicht gegeben werden. So auch Nadine Sophie Gerner.

Kunterbunte Brandenburger Vielfalt: Zum Tag des Ehrenamtes gibt es für die besonders geehrten Ehrenamtler eine regionale Geschenketüte: Honig aus Fürstenwalde, Likör aus der Streitberger Kulturbrennerei, Seife aus Fürstenwalde, Kaffee aus der Rösterei in Bad Saarow und Süße Grüße aus Grünheide. Foto: Ariane Kaatz
Kunterbunte Brandenburger Vielfalt: Zum Tag des Ehrenamtes gibt es für die besonders geehrten Ehrenamtler eine regionale Geschenketüte: Honig aus Fürstenwalde, Likör aus der Streitberger Kulturbrennerei, Seife aus Fürstenwalde, Kaffee aus der Rösterei in Bad Saarow und Süße Grüße aus Grünheide. Foto: Ariane Kaatz

Nadine Sophie Gerner – eine von Vielen

Die 42-Jährige ist eine, die eher im Hintergrund wirkt und sagt, von der Einladung zum Ehrenamtstag überrascht gewesen zu sein. Sie engagiere sich gern und das müsse nicht an die große Glocke gehängt werden. Aber natürlich freue sie sich auf den Abend im Störitzland.

GiB bat Nadine Sophie Gerner, etwas von ihrem Leben in Grünheide zu erzählen, von ihrem Engagement und den Gründen dafür. Und das quasi stellvertretend für all die anderen, die mit den gleichen, ähnlichen oder vielleicht auch ganz anderen Beweggründen das gesellschaftliche Leben der Gemeinde bereichern.

Eine von Vielen: Nadine Sophie Gerner ist schnell von einer Besucherin zur Helferin im Grünheider Familienzentrum geworden. Wenn Unterstützung gebraucht wird, wie hier beim Weihnachtsbasteln mit Marie (links) und Charlie, ist sie gern dabei. Foto: Silvia Pawlowski
Eine von Vielen: Nadine Sophie Gerner ist schnell von einer Besucherin zur Helferin im Grünheider Familienzentrum geworden. Wenn Unterstützung gebraucht wird, wie hier beim Weihnachtsbasteln mit Marie (links) und Charlie, ist sie gern dabei. Foto: Silvia Pawlowski

Nadine Gerner ist 2015 von Friedrichshain an den Grünheider Marktplatz gezogen. Der Berliner Kiez war nicht mehr der ihre – die Gegend hier kannte sie, weil sie zuvor viel Zeit auf einem Wochenendgrundstück in Kagel verbracht hatte. Die Geburt ihres ersten Sohnes Charlie, heute neun Jahre alt, fiel mit dem Umzug zusammen. Und so stellte diese Lebensphase die gelernte Veranstaltungskauffrau, die seit mehr als 20 Jahren in der Unterhaltungsbranche ihr Arbeitsfeld gefunden hat, vor einige Herausforderungen. Neuer Wohnort, neue Familiensituation und das alles auf einmal. „Ich kannte niemanden und von außen ist es schwierig, Anschluss zu finden“, sagt sie.

„Ich mag das Gefühl von Gemeinschaft.“

Hier kommt das Familienzentrum ins Spiel, auf das sie damals gestoßen ist. „Ich war von Anfang an begeistert, welch buntes Angebot es dort gibt, und habe es rege genutzt.“ Mit dem Effekt, Bekannte, Freunde, Hilfe gefunden zu haben. „Ich mag das Gefühl von Gemeinschaft und ich erzähle mit Stolz von MEINEM Grünheide.“

Es habe nicht lange gedauert und sie sei selbst zur Unterstützerin geworden. „Ich will zurückgeben, was mir entgegengebracht wurde.“ Ob Tauschbörse, Feste oder andere Veranstaltungen des Familienzentrums – Nadine Sophie Gerner ist eine immer wieder gern helfende Hand. Kochen, Backen, Auf- und Abbau, egal. Wo sie mit anpacken kann, packt sie an. Und das gilt auch auf anderem Terrain, in Kita und Schule, wo ihre mittlerweile zwei Jungs – Charlies Bruder Rio ist 4 – die meiste Zeit des Tages verbringen. „Und das sollen schöne Zeiten sein“, sagt sie. Ihr sei klar, dass Erzieher und Lehrer das nicht alleine bewältigen können. „Gerade die Kita-Zeit ist eine sehr prägende. In der werden die Kinder aber fremd betreut, damit wir Mütter, Väter arbeiten gehen können. Ich möchte, dass die Kinder glücklich sind und helfe, dass das gelingt.“ Ob Waldtage, Ausflüge oder Sponsorenlauf –  was sie einrichten könne, mache sie möglich.

Netzwerk für Mütter und Väter organisiert

Und Nadine Sophie Gerner ist noch einen Schritt weitergegangen. Sie hat ein Netzwerk von Müttern und Vätern aufgebaut, über das sich fleißig ausgetauscht, informiert und bei Bedarf Hilfe organisiert wird. „Grünheider Muttis“ heißt die WhatsApp-Gruppe mit rund 50 Teilnehmern, „zu dem gern noch mehr dazustoßen können“, lädt die Initiatorin ein. Wer will, möge im Familienzentrum nachfragen und von dort wird dann der Kontakt hergestellt.

Dass die alleinerziehende Mutter in einer Fernbeziehung lebt, mache ihren Alltag „mit meinem unregelmäßigen Job als Aufnahmeleiterin mit Arbeitszeiten am Wochenende und am Abend nicht unbedingt leichter“. Aber ihre Offenheit und ihr Engagement haben es ihr ermöglicht, rasch eine Grünheiderin zu werden, die froh ist über die gebotene Vielfalt in der Gemeinde, die bereit ist, Unterstützung anzunehmen und für die es eine Selbstverständlichkeit ist, sich aktiv in das Leben in ihrem Heimatort einzubringen.

Bemerkenswert, was Grünheider zusammen schaffen

Am Tag des Ehrenamtes wird die 42-Jährige auf viele Bekannte treffen und neue Menschen kennenlernen. Das Netzwerk der Engagierten kann so immer größer werden – auch das ein schöner Nebeneffekt des Dankeschön-Abends im Störitzland. „Ich finde es ganz toll und bemerkenswert, was die Grünheider alles zusammen schaffen. Ich wünsche mir, dass wir wieder und noch mehr zusammenrücken, zusammen zwei Schritte vor, keinen zurück und schon gar keinen nach rechts gehen,“ möchte Nadine Sophie Gerner noch mit auf den Weg geben. (Anke Beißer)

Die an dem Abend besonders Geehrten:

Kategorie Kultur:
Dirk Brosch (Historischer Bahnhof), Alfred Fenske (Förderverein Dorfkirche Kagel), Steffen Fritsch
(Klang & Licht), Peter Reichelt (Radio Ginseng), Regina Wagemann (Kreativzirkel Kagel), Regina Werk (Chor Kagel)

Kategorie Soziales:
Vincent Aras und Constantin Aras (Familienzirkel Kagel), Julia Galow (Familienzentrum Grünheide),
Nadine Gerner (Familienzentrum Grünheide), Katja Schramma (Ortsvorsteherin Kienbaum), Petra Pietschmann (hilft stark im OT Grünheide)

Kategorie Brandschutz:
Louisa Marie Braun (Feuerwehr Hangelsberg), Domenic Krüger (Feuerwehr Grünheide), Karl Libbertz (Feuerwehr Grünheide), Matthias Lotz (Fördervereine Feuerwehr Hangelsberg), Elisa Lucke (Jugendfeuerwehr Hangelsberg), Moritz Schneider (Jugendfeuerwehr Kienbaum), Steffen Rüdiger von Hoch (Bootshaus Grünheide), Florian Krüger (Feuerwehr Kagel), Oliver Heinrich (Förderverein Feuerwehr Kagel)

Kategorie Interessengemeinschaft:
Oliver Barlnicki (Angelverein Kagel), Roswitha Richter (IG Klang), Jens Matzke (IG Freienbrink), Antje Schönfelder (IG Schneckenverein), Jürgen Seidowski (IG Hangelsberg)

Kategorie Sport:
Frank Bösel (Grünheider Sportverein), Doris Mackeldey (Wassersport Finkenstein), Veronika Rentsch (SG Hangelsberg), Dennis Sutterer (Grünheider Sportverein)

Kategorie STADTRADELN:
1. Platz (Gold): Team „Schule und Hort Grünheide“, stellvertretend: Sabine Gerber und Sylvia Gäbel,  2. Platz (Silber): Team „Spreeau“, stellvertretend Miriam und Emil Ahrens,  nicht anwesend 3. Platz (Bronze): „Offenes Team Grünheide“ sowie die Einzelsieger per Kilometer: Thomas Klähn (1. Platz), Stefan Große (2. Platz), Sven Gollub (3. Platz) 

Freiwillige Feuerwehr Grünheide – Beförderungen (aufgrund von Veränderungen und Einführung neuer Dienstrange samt Abzeichen):

Klaus-Peter Schulz, Grünheide, zum Hauptbrandinspektor
Werner Lehmann, Grünheide, zum Oberbrandinspektor
Normen Oswald, Grünheide, zum Oberbrandinspektor
Christian Paulke, Hangelsberg, zum Oberbrandinspektor
Norman Elsner, Kagel, zum Oberbrandinspektor

Medaille für Treue Dienste:

Oliver Heinrich, Kagel, für 10 Jahre (Kupfer)
Mandy Hetke, Freienbrink, für 20 Jahre (Bronze)
Ralf Leder, Mönchwinkel, für 40 Jahre (Gold)