Bündnispartner des Monats Dezember 2024: Evangelische Ortskirchengemeinde Grünheide

Das Lokale Bündnis für Familie – die FamilienBande – engagiert sich seit 2008 für die Familienfreundlichkeit in der Gemeinde Grünheide. Über die Jahre wurde inzwischen mit mehr als 75 Partnern eine Kooperation geschlossen, die das Bündnis bunt und lebendig machen. „Grünheide im Blick“ stellt allmonatlich einen dieser Partner vor. lm Monat Dezember 2024 ist es die Evangelische Ortskirchengemeinde Grünheide.

Steckbrief

Name:
Evangelische
Ortskirchengemeinde Grünheide,
Teil der Ev. Gesamtkirchengemeinde an Löcknitz + Spree

Pfarrer:
Patrick Holschuh

Kontakt:
Karl-Marx-Straße 36
Telefon: 03362 6296
E-Mail: pfarramt.gruenheide@ekkos.de

Internet:
www.evangelus.de

Ortskirchenrat:
PD Dr. Christoph Melzer (Vorsitzender)
Pfr. Patrick Holschuh (stellv. Vorsitzender)
Gerald Herz
Evelin Lerche
Torsten Jaß
Sylvia Böhme
Monika Knuth
Christiane Zwietasch
Marianne Lehmann

Gemeindeglieder:
zirka 450 (Alter: von 0 bis…)

Aus der Geschichte der Kirchengemeinde

Die erste urkundliche Erwähnung zu evangelischen Christen in Grünheide findet sich für das Jahr 1580. Bis ins 19. Jahrhundert gehörte Grünheide zur Kirchengemeinde Alt-Rüdersdorf, wohin sich die Grünheider sonntags zu Fuß zum Gottesdienst aufmachten. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde ein „Bet- und Schulhaus“ in Grünheide erbaut, sodass nun die Gläubigen auch hier vor Ort Gottesdienste feiern konnten. Die stark gewachsene Einwohnerzahl des Ortes machte Ende des 19. Jahrhunderts einen eigenen Kirchbau möglich. Im Jahre 1892 konnte schließlich die Kirche „Zum guten Hirten“ auf dem Kellerberg eingeweiht werden. Selbständig wurde die Kirchengemeinde allerdings erst 1922 und trug anfangs den Nehmen Werlsee. Damals hieß sie Kirchengemeinde Werlsee, seit den 30er Jahren dann Kirchengemeinde Grünheide.

Eine Freundschaft mit Folgen

Für die DDR-Zeit ist besonders die Freundschaft des damaligen Pfarrers Johannes Meinel (1972 bis 1984 in Grünheide) mit Robert Havemann im Gedächtnis der Gemeinde. Ältere Gemeindeglieder erzählen noch immer von der enormen Präsenz von Stasi-Mitarbeitern rund um das Pfarrhaus, wenn Havemann zu Besuch war.

Ehrenamt prägt das Leben

In den vergangenen 40 Jahren prägten mit einer Vielzahl Ehrenamtlicher die Pfarrer Frank Taube und Steffen Madloch das Leben der Gemeinde. Seit 2023 ist Patrick Holschuh im Amt und lebt mit seiner Frau und den drei Söhnen im Pfarrhaus.
Größere Projekte der letzten Zeit waren 2007 die Sanierung der Außenhülle des Gotteshauses sowie 2013 die Renovierung der Kirche, bei der sogar eine Fußbodenheizung verlegt wurde, und der Umbau des Gemeindehauses. Möglich war letzteres nur, weil die allermeisten Arbeiten von Gemeindegliedern ehrenamtlich in Eigenleistung erbracht wurden. Dank der modernen Innenausstattung und dem schönen Blick auf den See sowie des weitläufigen Grundstücks wird das Domizil gerne für Seminare und Tagungen gemietet.

In jüngerer Zeit entwickelte sich eine immer engere Zusammenarbeit mit den anderen Kirchengemeinden in der Region. Erst wurde ein Pfarrsprengel gebildet und seit Beginn des Jahres gibt es eine Gesamtkirchengemeinde. Sie reicht von Rüdersdorf bis Wernsdorf und von Erkner bis Markgrafpieske. Unter ihrem Dach versammeln sich nun rund 4000 evangelische Christen.

Die Leitung der Grünheider Gemeinde liegt beim Ortskirchenrat, einem ehrenamtlichen Gremium aus neun Personen und dem Pfarrer.

Gruppen und Kreise machen das Gemeindeleben bunt

Jeden Sonntag wird Gottesdienst gefeiert – im Sommer in der Kirche „Zum guten Hirten“, im Winter im Gemeindehaus. „Gemeinsam singen und beten wir, hören biblische Geschichten, teilen unsere Freude und unser Leid im Licht unseres Glaubens“, sagt Pfarrer Holschuh. Ein Anliegen sei es dabei, Tradition und Gegenwart in einen lebendigen Austausch zu bringen und den Glauben auf eine liberale Art zu leben. „Eine große Konstante ist unsere Organistin. Seit fast 70 Jahren spielt Hannelore Pfennig die Orgel. “

Neben den sonntäglichen Gottesdiensten kommen Gemeindeglieder in einer ganzen Anzahl von Gruppen und Kreisen zusammen. Wöchentlich treffen sich Menschen im Chor und zum Nordic Walking, es gibt eine monatliche Gesprächsrunde und eine Trauergruppe, aber auch eine Kochgruppe und eine Brettspielrunde. Kinder treffen sich mit der Gemeindepädagogin zur Christenlehre, Jugendliche in der Konfi-Zeit und danach mit dem Jugendmitarbeiter der Jungen Gemeinde. Senioren versammeln sich im Seniorenkreis.

Veranstaltungen, Camps und Projekte

Ein besonderer Höhepunkt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sind die Freizeiten. So fahren die Konfirmanden beispielsweise mit rund 200 anderen Jugendlichen aus dem gesamten Kirchenkreis zu einem zehntägigen Konfi-Camp.
Ein eindrückliches Erlebnis ist immer wieder die Feier der Osternacht. Begonnen wird mit Lesungen in der dunklen Kirche. Dann wird die Osterkerze hereingetragen und unter solistischem Gesang das Licht durch die Bankreihen von Kerze zu Kerze weitergegeben, bis die Kirche erleuchtet ist. Die Ostergeschichte wird vorgelesen, Blechbläser setzen ein, die Gemeinde singt und die Glocken, die seit Karfreitag geschwiegen haben, läuten wieder. Sie künden dabei von der Hoffnung, dass das Leben über den Tod siegt.

Besonders berührend sind auch die sommerlichen Tauffeste im Gemeindegarten, bei der sich kleine und große Menschen im See taufen lassen. Hervorzuheben ist ebenso „Blankets and wine“ – eine Veranstaltung für die ganze Familie, die der Jugendmitarbeiter, Collins Kiborek, aus Kenia mitgebracht hat. Einen Nachmittag lang wird im Gemeindegarten gepicknickt, gespielt, geplaudert und dabei jazzige Live-Musik genossen. Eine Besonderheit der Gemeinde ist, dass ein eigenes Jugendgästehaus, die Werlseehütte, unterhalten wird, die – wie der Name sagt – direkt am Werlsee liegt. Ein kleiner Kreis Ehrenamtlicher kümmert sich um ihre Verwaltung und Pflege.

Kooperationen sorgen für Vernetzung im Ort

Es ist der Kirchengemeinde ein Anliegen, offen für alle Menschen im Ort und mit ihnen im lebendigen Austausch zu sein. „So freuen wir uns sehr über die Kooperation mit dem Lokalen Bündnis für Familie“, sagt der Pfarrer. Ein Beispiel dafür ist das Angebot erstklassiger Klavierkonzerte in intimer Atmosphäre im wunderschön umgebauten Gemeindehaus mit Blick auf den Werlsee. Die Reihe gibt es seit 2024 und soll 2025 fortgesetzt werden.

Die Veranstaltung „Kunst am See. Tag des Offenen Pfarrgartens“ mit Künstlern aus dem Ort und der Nachbarschaft wird ebenso im Zusammenspiel mit der Gemeinde realisiert. Ebenso wichtig sind die Kontakte zu anderen christlichen Gemeinschaften im Ort. Ein Beispiel hierfür: Die Ökumenische Friedensdekade wird traditionell mit den katholischen Christen des Christian-Schreiber-Hauses und den Christen der Freikirche ICF-Grünheide gefeiert.

Werbung in eigener Sache

„Wir haben das Glück, dass wir in unserer Ortsgemeinde eine ganze Zahl engagierter Ehrenamtlicher haben, die viel Zeit, Kraft und finanzielle Mittel in die Gemeindearbeit investieren. Neben der Kirche auf dem Kellerberg sind das neu umgebautes Gemeindehaus und der neugestaltete Gemeindegarten wunderschöne Orte geworden, die gepflegt werden möchten. Und auch für die Gemeindearbeit freuen wir uns über Menschen, die sich mit ihren Talenten und Begabungen bei uns ehrenamtlich engagieren möchten“, lädt der Pfarrer ein. (Patrick Holschuh/Anke Beißer)