Die Grünheider Gemeindevertreter haben sich auf Initiative der Fraktion von SPD und Bündnis 90/Die Grünen zuletzt wiederholt mit dem Thema „Sichere Schulwege“ befasst. Anfang Juli mündete die Diskussion in einen Beschluss, der eine Reihe von Maßnahmen aufzählt, die zu einer Verbesserung führen sollen. Wie berichtet, handelt es sich hierbei um ganz unterschiedliche Dinge. Dazu gehören vor allem Temporeduzierung sowie besser Sichtbarkeit. Hierzu zählen Fahrbahnmarkierungen „Tempo 30“, der Aufbau von Pollern sowie eine bessere Beleuchtung an defizitären Stellen – meist in Waldabschnitten – sowie an Bushaltestellen.
Verwaltung war gefragt
Die Abgeordneten hatten all die Vorschläge für sinnvoll erachtet. Ihre Umsetzbarkeit, so machte die Verwaltung von Anfang an deutlich, hängt jedoch sowohl an Kosten als auch an Zuständigkeiten. Ad hoc reagieren kann die Kommune nur an den Stellen, die in ihrer Hoheit liegen. Und da ist mittlerweile einiges geschehen.
Erste Zeichen für Verbesserung
Kürzlich wurden Markierungen „30er-Zone“ mittels Thermoplastik auf der Hauptstraße in Hangelsberg (Höhe Kita und ehemalige Sparkasse) sowie in Altbuchhorst (an der Kanalbrücke und auf der Straße Am Schlangenluch) aufgetragen, um nur zwei Beispiele zu nennen. An der Einfahrt vom Berberitzenweg aus nach Freienbrink sorgen Betonquader, die in ihrer Form an riesige Klemmbausteine erinnern, für Beruhigung. Sie sollen dazu führen, dass der Verkehr über den Kreisel ins Dorf fließt. Eine solche Einengung wurde vor Kurzem auch auf dem Weg aus Klein Wall nach Altbuchhorst installiert. All das geht aus einer Übersicht hervor, die das Ordnungsamt zusammengestellt hat. Ebenfalls als erledigt gekennzeichnet ist darin der Gehölzschnitt an der Kreuzung Lindwall-/Neue Erkner Straße/An der Fangschleuse. Bei Straßenlicht und Bushaltestellen wurde dort nachgelegt, wo es nötig und machbar war.

Laut Bettina von Jutrzenka vom Tiefbauamt, die für letzteres zuständig ist, wurde an folgenden Haltstellen nachgelegt: an der Rettungszentrale und der Dorfstraße in Freienbrink, in Sieverslake, auf dem Dorfplatz und der Fließbrücke in Kagel, an den Wohnblöcken in Kienbaum, der Feuerwehr Mönchwinkel sowie in Spreetal. Nicht alle standen auf der Liste für die Schulwegsicherung, aber spielen grundsätzlich in das Thema Beleuchtung hinein.
Austausch von Holz-Wartehäuschen steht in Aussicht
Nicht erledigt sind die Standorte Marktplatz Grünheide, wo das Kabel nicht auffindbar ist. Ebenso Höhe Pumpenhaus Mönchwinkel, wo eine Querung der Straße notwendig wäre, was laut der Rathausmitarbeiterin vom Aufwand her in keinem Verhältnis zum Nutzen stünde. Zudem gebe es an der gegenüber gelegenen Haltestelle eine Laterne. Nicht beleuchtet werden ebenfalls mit Verwies auf den Aufwand und befürchteten Vandalismus die alten Holzwartehäuser in Grünheide. Für sie ist ab 2026 ohnehin ein Austausch gegen neue Wartehäuser geplant.
„In Vorbereitung“ werden zwei Punkte geführt: ein Verkehrsspiegel an der Kreuzung von Großer Wald- und Hauptstraße in Hangelsberg sowie die Anschaffung eines mobilen Blitzers. Nähere Angaben zu dessen Art, den Kosten und einem Zeitfenster gibt es noch nicht.
Technische und finanzielle Hürden
Weniger Hoffnung einer raschen Umsetzbarkeit aufgrund technischer oder finanzieller Hürden besteht bei drei Vorschlägen: die bessere Ausleuchtung des Sieverslaker Wegs zur Bushaltestelle (Spreeau) und der Straße Am Schlangenluch (Grünheide) in Höhe des Waldstücks sowie der Ausbau der Bushaltestelle in Höhe der Kirche in Kienbaum samt Überdachung und Verkehrsschutzgitter.
Jenseits der Entscheidungsgewalt der Gemeinde
Ebenfalls kurzfristig nicht umsetzbar sind die Installation einer Querungshilfe oder eines Zebrastreifens An der Fangschleuse und weiterer Fußgängerüberwege – etwa in Höhe Netto an der Karl-Marx-Straße (Grünheide), Kienbaum (Puschkinstraße), Kagel-Möllensee (Höhe ehemalige Gaststätte), in Spreeau (Höhe Feuerwache/Spielplatz) und auf der Straße der Befreiung zwischen der Grundschule und der Hauptstraße in Hangelsberg. Den gleichen Status trägt eine Tempo-30-Markierung auf der Karl-Marx-Straße in Höhe des evangelischen Gemeindezentrums. Alle Maßnahmen betreffen Landesstraßen und liegen nicht in der Entscheidungsgewalt der Gemeinde.
Planungsbüro erarbeitet Schulwegplan
Darüber hinaus haben die Gemeindevertreter auf ihrer Oktober-Sitzung beschlossen, ein Planungsbüro mit der Erstellung eines detaillierten Schulwegplans (Löcknitzcampus und neuer Grundschulstandort Hangelberg) zum Schuljahr 2026/27 zu beauftragen. Dafür werden 40.000 Euro bereitgestellt. (Anke Beißer)



