Das Bündnis „Grünheide zeigt Haltung!“ hat im Februar dazu aufgerufen, durch eine Lichterkette von der evangelischen Kirche auf dem Kellerberg bis hin zum Grünheider Rathaus am Marktplatz ein Hoffnungsband entstehen zu lassen. Für dieses Zeichen der Demokratie wurde der Montag gewählt. Denn: Der Montag und somit die Montagsdemo gehöre jenen Bewegungen, die für demokratische Werte, für Zusammenhalt, eben gegen Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung stehen, hieß es vorab seitens der Initiatoren.

Am 3. Februar 2025 wurde sich erstmals für das Hoffnungsband getroffen. Steffen Madloch, Mitstreiter bei Grünheide zeigt Haltung, startete die Demonstration mit einer kurzen Ansprache in der Kirche „Zum guten Hirten“. Der RBB berichtete darüber auch bereits am gleichen Abend in den Nachrichten (ab Minute 1:31). Anschließend ging es vom Kellerberg in Richtung Straße und immer mit ein paar Metern Abstand reihten sich die Teilnehmer auf. Bis zur Karl-Marx-Straße Ecke Friedrich-Engels-Straße reichte in Grünheide diese Menschenkette, der sich rund 150 Bürgerinnen und Bürger an der zirka 400 Meter langen Strecke anschlossen.
Warmes Licht bei frostigen Temperaturen
Trotz der Temperaturen rund um den Gefrierpunkt kamen Jung und Alt zusammen. Mit einer Kerze, teilweise mit Plakaten in der Hand, standen alle Beteiligten schweigend nebeneinander. Die Atmosphäre war still und friedlich. Lief man aneinander vorbei, gab es ein Lächeln, zustimmendes Nicken oder ein kleines Gespräch. Daneben ließ man nur das Licht der Kerzen und die Plakate sprechen.
„…wenn sie zu hassen lernen können, dann kann Ihnen auch gelehrt werden zu lieben…“
Auch am zweiten Montag, dem 10.02.2025, trafen sich die Menschen in der Kirche auf dem Kellerberg. Steffen Madloch freute sich über die Beteiligung trotz erneuter Kälte und starkem Wind. Er sprach von den Reaktionen, die er bisher für seine Aktion erhalten hat. Viel Zuspruch wäre dabei gewesen, aber auch viel Gegenwehr. Um zu verdeutlichen, um was es ihm bei der Aktion geht, zitierte er Nelson Mandela: „Niemand wird geboren, um einen anderen Menschen zu hassen. Menschen müssen zu hassen lernen und wenn sie zu hassen lernen können, dann kann ihnen auch gelehrt werden zu lieben, denn Liebe empfindet das menschliche Herz viel natürlicher als ihr Gegenteil.“
Mit dieser Einstimmung und dem Läuten der Glocken machten dieses Mal etwa 105 Personen, der jüngste Teilnehmer war 2 Jahre, auf den Weg, das Hoffnungsband Richtung Marktplatz Grünheide zu knüpfen. „Der Wandel, der in unserer Gesellschaft stattfindet besorgt mich sehr! Ich möchte diesem Klima der Angst und Ausgrenzung etwas entgegensetzen und zeigen, dass wir viele sind! Daher bin ich sehr dankbar für diese Initiative und hoffe, dass so noch mehr Menschen ermutigt werden, auf die Straße zu gehen und sich für unsere Demokratie stark zu machen.“, berichtete Theresa Böhme die mit Familienmitgliedern aus insgesamt vier Generationen erneut teilnahm.
Auch diesmal wurden die vorbeifahrenden Autos langsamer und die Fahrer schauten aus ihren Fenstern – blieben aber sonst unauffällig. Um 18.30 Uhr läuteten wieder die Glocken und signalisierten das Ende der Veranstaltung. Ein leises Klatschen ging durch die Reihe und langsam verschwanden die Teilnehmer in verschiedene Richtungen – oft begleitet von dem Satz: „Wir sehen uns nächste Woche.“.
Drittes Hoffnungsband am 17. Februar
Wer sich dem Hoffnungsband anschließen möchte, hat am Montag, den 17. Februar, ab 18 Uhr, noch einmal dazu Gelegenheit. Treff ist erneut vor der Kirche auf dem Kellerberg. (Pauline Thiel/AB)
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- Grünheide zeigt Haltung tritt gemeinsam für eine vielfältige und solidarische Gesellschaft ein; über unterschiedliche politische Hintergründe und Einsichten, religiöse Bekenntnisse und andere weltanschauliche Verankerungen hinweg.
- Grünheide zeigt Haltung steht ein für offene, lösungsorientierte Diskussionen, sachliche Debatten und den respektvollen Umgang miteinander.
- Grünheide zeigt Haltung will in einer Gesellschaft leben, in der alle Menschen in ihrer Verschiedenheit akzeptiert und respektiert werden. Rassismus, Antisemitismus, Intoleranz, Gewalt, Hass und Ausgrenzung haben hier keinen Platz.
Aus der Gemeinsamkeit aller demokratischen Kräfte schöpfen wir Kraft und Mut.
Sie sind eingeladen, sich anzuschließen.
Zeigen wir Haltung: in der Familie, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz, im Verein, bei der Feuerwehr, bei Demonstrationen und an allen anderen Orten des gesellschaftlichen Zusammenlebens. (Quelle: gruenheide-zeigt-haltung.de)