Die Grünheider haben immer stolz auf „ihre Fontane-Kiefer“ verwiesen, wenn es um touristische Tipps im Umfeld ging. Immerhin ist das Wandern im Grünheider Wald- und Seengebiet sehr beliebt, und so wird dann auch gern auf besondere Highlights hingewiesen – wie eben auf jene stattliche Kiefer, an der einst Fontane vorbeigekommen sein soll. Seit dem 21. Juni 2024 gibt es den Baum nicht mehr, weil an jenem Abend ein Sturm ihn hat umfallen lassen. Sogleich trat der Ortsbeirat auf den Plan und schlug vor, der berühmten Kiefer doch ein Denkmal zu widmen und an ihre Bedeutung zu erinnern. Schließlich blieb das Gehölz ja liegen und konnte von Stunde an – zwar nicht mehr in den Himmel ragend, aber doch in die Löcknitz hinein reichend – bewundert werden.
Drei Varianten stehen zur Auswahl
Inzwischen hat sich der Beirat auf drei Varianten verständigt und die Qual der Wahl. Soll es ein Denkmal, eine Stele oder ein Gedenkstein werden? Deshalb bittet er die Einwohner von Grünheide, bei der Entscheidung zu helfen. Bis zum 9. Juni ist Zeit, für Variante 1, 2 oder 3 abzustimmen. „Jeder Bürger hat eine Stimme“, sagt Ortsvorsteherin Pamela Eichmann und bittet darum, diese per Mail an Pamela.e@web.de kundzutun. „Am 10. Juni tagt der Ortsbeirat ab 18.30 Uhr im Konferenzsaal des Rathauses. Auch dort kann die Stimme noch abgegeben werden“, teilt die Vorsitzende mit. An dem Abend soll dann die Auswertung des Votings vorgenommen werden.
Statt 250 „nur“ 180 Jahre alt
Dass die Kiefer umgefallen ist, hatte übrigens auch ihr Gutes. Denn so konnte sie von einem Sachverständigen genau unter die Lupe genommen und ihr Alter bestimmt werden. Bis dahin war dem Baum ein Alter von bis zu 250 Jahren nachgesagt worden. Nun kam aber ans Licht, dass es „nur“ 180 Jahre gewesen sind. Und dass also Theodor Fontane auf seinen Wanderungen durch die Mark zwar tatsächlich vorbeigekommen sein kann, die Kiefer aber mit vielleicht 20 oder 30 Jahren bei weiten noch nicht ein so herausstechendes stattliches Gehölz gewesen sein kann.
Das ist allerdings kein Grund, sie nicht als das zu ehren, was sie über all die Jahre für die Grünheider, Ausflügler und Wandersleut war: die Fontane-Kiefer. (Anke Beißer)