Seit fast einem Jahr ist Pauline Thiel als Koordinatorin vom Lokalen Bündnis für Familien in der Grünheider Verwaltung angestellt. Ab Mai hatte sie sich auf den Weg gemacht, die sechs Ortsteile kennenzulernen. Ihr Augenmerk galt den Aktiven, die das Leben in der Gemeinde bunt und facettenreich machen und jenen, die dort mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen „einfach nur“ leben. „Ich habe wirklich ein sehr großes, sehr bereites Aufgabengebiet“, sagt die 37-Jährige.
Kein Tag ist wie der andere
Gerade das mache den Reiz ihrer Arbeit aus. Kein Tag sei wie der andere. Feste Zeiten gebe es insofern nicht, weil sie ja auch bei Veranstaltungen abends und am Wochenende das Leben in der Gemeinde mitgestaltet. „Ich habe schon so viele interessante, offene Menschen kennengelernt. Das ist sehr inspirierend.“ Sie verstehe sich als Unterstützerin, Netzwerkerin und Vermittlerin. Das greift irgendwie alles ineinander. Sie sei immer wieder überrascht, wie vielfältig das Leben in den Ortsteilen ist. „Es gibt so viele Vereine, Interessengruppen und Initiativen. Nicht jeder weiß von jedem, und da ist es hilfreich, wenn jemand den Überblick hat und Tipps geben kann.“
Kontakt zu Bündnispartnern aufgenommen
Für ihre Arbeit sei es von Anfang an wichtig gewesen, sich umzuschauen und zuzuhören. Zudem hat Pauline Thiel versucht, zu allen jemals beurkundeten Bündnispartnern Kontakt aufzunehmen. So kann sie aktuell auf 55, wie sie diese nennt, „freie“ Partner verweisen (Vereine, Interessengruppen, Unternehmen und Einzelpersonen) sowie 20 kommunale. Darunter fallen zum Beispiel Amtskollegen aus den Nachbargemeinden, Kitas, das Eltern-Kind-Zentrum, der Bauhof und institutionelle Partner. Zudem gibt es noch etwa 20 „inaktive“ Partner, die sie noch kontaktieren wird, um zu schauen, ob dieser (wieder) ein aktiver Teil werden wollen. „Es ist mir wichtig, auch zwischen den Bündnispartnern ein Band zu knüpfen, denn jeder soll seinen Mehrwert aus dem Engagement ziehen können.“
Alte Tradition und neue Impulse
Pauline Thiel sitzt dafür natürlich an der Quelle und hat auch schon fleißig Kontakte hergestellt. Ihre Arbeit sei eine Mischung aus alter Tradition und neuen Impulsen. So habe sie zum Beispiel den Löcknitzchor mit der Kümmerin zusammengebracht, die die Sängerinnen voller Freude zum Frühlingsfest und die damit verbundene Einweihung der „Guten Stube“ im Bürgerhaus Spreewerder eingeladen hat. Die Frauen wiederum haben sich über die neue Auftrittsmöglichkeit gefreut. Ein Geben und Nehmen, wie es das Bündnis so gerne befördert. Auch der Heimatverein Grünheide hat in der „Guten Stube“ ein Publikum für seine virtuellen Rundgänge gefunden. Solches „Zueinanderfinden“ freut die Koordinatorin.
Wem könnte wer nutzen?
Sieht sie Querverbindungen, spricht Pauline Thiel diese an. Wer hat was zu bieten und wem könnte es nutzen ist eine Frage, die immer mitschwingt. Ob die Konzertreihe „Piano live“, die in Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche entwickelt wurde, oder das Demokratiefest, die Initiative „Grünheide zeigt Haltung“ oder der Unternehmerstammtisch – bei all den Dingen ist sie mit am Ball und kann mit ihrem Wissen um das Leben in Grünheide wertvolle Anregungen geben. Und sie hört genau hin, welche Bedarfe es in der Gemeinde gibt.
Die Arbeit mit Menschen kommt ihrem Naturell entgegen. Was sie lernen musste, waren Erfordernisse, die die Beschäftigung im öffentlichen Dienst mit sich bringt. An die Abläufe habe sie sich gewöhnt, die Arbeit im Team mache ihr Spaß. „Wir tauschen Ideen aus, unterstützen und vertreten uns.“
Bande zwischen Akteuren stärken
Für Jahr zwei hat die Grünheiderin eine klare Strategie: Sie will ihre Augen und Ohren weiterhin offenhalten, die Bande zwischen den Akteuren stärken, neue Partner hinzugewinnen, den Austausch mit Juliane Wulf, die im Rathaus für die Vereine zuständig ist, intensivieren, mögliche Synergien erkennen und weitergeben. „Es bleibt spannend, ich freue mich drauf.“ (Anke Beißer)
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